Hoffnung stärken: Finals 2021 als großer Tokio-Test

Die Finals 2021 in Berlin und in Nordrhein-Westfalen mit 18 deutschen Meisterschaften sind ein wichtiger Leistungstest für die Topathleten für die Olympischen Spiele in Tokio. Die Zuschauerfrage ist offen.
Titelbild
Michael Müller (r) und Armin Laschet bei der bei der Präsentation des zweiten Finals-Projekts nach 2019.Foto: Michael Kappeler/dpa/dpa
Epoch Times3. Mai 2021

Die Finals 2021 in Berlin und Nordrhein-Westfalen sind zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio nicht nur eine wichtige Leistungsüberprüfung für die deutschen Spitzenathleten.

Das Mini-Olympia, bei dem vom 3. bis 6. Juni 18 Sportarten ihre Titelkämpfe unter dem Finals-Dach austragen und 140 deutsche Meister gekürt werden, soll auch die Hoffnung vom Ende der Corona-Krise stärken. Ob mit oder ohne Zuschauer auf den Tribünen könnte an Rhein, Ruhr und Spree unterschiedlich gehandhabt werden.

„Wir schauen schon raus aus der Pandemie. Wir kommen voran“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der digitalen Präsentation des zweiten Finals-Projekts nach 2019. „In dieser Zeit ist es wichtig, Perspektive zu geben.“ Er sei optimistisch, dass Besucher gemäß der Corona-Regeln zugelassen werden könnten: „Wir werden keine volle Stadien sehen, aber im begrenzten Umfang kann man wieder damit rechnen, dass Zuschauer zusammenkommen.“

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet machte dagegen klar: „Alle Wettbewerbe der Finals 2021 finden wegen der Corona-Pandemie unter strengen Hygieneauflagen und ohne Publikum vor Ort statt.“ Zugleich betonte er die große Bedeutung der nationalen Multi-Sport-Veranstaltung vor den Tokio-Spielen und den Paralympics. „Die Finals sind so wichtig wie nie. Dadurch haben die Athleten noch einmal die Chance, sich selbst zu erproben oder sich auch noch für Olympia zu qualifizieren“, sagte der CDU-Bundesvorsitzende.

Die Finals sollen an vier Tagen in Berlin und der Metropolregion Rhein-Ruhr mit den Städten Bochum, Dortmund, Duisburg und Balve ausgetragen werden. Die deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik finden im Rahmen der Finals in Braunschweig statt. ARD und ZDF werden darüber mehr als 25 Stunden in den Hauptprogrammen der beiden Sender berichten. Wegen der Pandemie mussten die Finals 2020 abgesagt werden. Erstmals wurden sie 2019 an zwei Tagen ausgetragen. In diesem Jahr wird in Nordrhein-Westfalen in zehn Sportarten und in Berlin in sieben um die Titel gekämpft.

Geräteturnen und die Rhythmische Sportgymnastik werden in der Westfalenhalle in Dortmund stattfinden, Karate, Taekwondo und Tischtennis in der dortigen Helmut-Körnig-Halle. Kanu, Kanupolo und Stand-Up-Paddling ermitteln ihre Meister auf der Regattabahn im Sportpark Duisburg, die Reiter auf Schloss Wocklum in Balve, die Kletterer integriert in die Ruhr Games in Bochum.

In Berlin steigen die Wettkämpfe im Bogensport, Modernen Fünfkampf und Triathlon im Olympiapark Berlin, die im 3×3 Basketball und Radsport Trial im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Der Triathlon startet im Strandbad Wannsee, die Schwimmer und Wasserspringer steigen in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark ins Becken. In drei der Sportarten – im Bogenschießen, Tischtennis und Triathlon – werden Para-Athleten integriert sein beziehungsweise eigene Para-Wettbewerbe ausgetragen.

Für NRW sollten die Finals eigentlich ein Baustein für die geplante Olympia-Bewerbung für 2032 sein, bis sich das Internationale Olympische Komitee für Brisbane als bevorzugten Kandidaten entschied und alle anderen Interessenten ausbootete. Dennoch gibt NRW das Olympia-Projekt nicht auf. „Die Städte an Rhein und Ruhr, die sich für die Olympischen Spiele bewerben wollten, machen weiter, bleiben weiter zusammen und bereiten sich auf das vor, was in den 2030er Jahren anstehen könnte“, erklärte Laschet. Die Privatinitiative Rhein-Ruhr hatte eine Bewerbung um die Spiele 2032 geplant.

Womöglich entsteht aus der Zusammenarbeit bei den Finals auch eine für eine gemeinsame Kandidatur mit Berlin. „Wir werden sehen, was daraus auch an Kooperationen für die Zukunft wird“, sagte Müller. Wenn Brisbane den Zuschlag vom IOC erhält, käme das Jahr 2036 infrage. Ob Deutschland 100 Jahre nach den Nazi-Spielen 1936 in Berlin Olympia-Schauplatz sein sollte, ist jedoch umstritten. (dpa)



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