HSV, VfL und FCA verdrängen Relegationsgedanken

Hamburger SV, VfL Wolfsburg oder FC Augsburg - einer dieser drei Bundesliga-Clubs muss in die Relegation zur 2. Liga. Vor dem letzten Spieltag werden bei dem Trio aber alle Gedanken an das Schreckensszenario verdrängt.
Titelbild
Hamburgs Trainer Markus Gisdol versucht die drohende Relegation auszublenden.Foto: Markus Scholz/dpa
Epoch Times18. Mai 2017

Die Anspannung war zum Greifen nah, doch die Beteiligten zeigten sich betont optimistisch: Vor dem Finale gegen die Relegation aus der Fußball-Bundesliga versuchten die involvierten Trainer mit allen Mitteln, die Lage schönzureden.

Markus Gisdol vom am meisten unter Druck stehenden HSV weigerte sich, nur im entferntesten an das Schreckensszenario der dritten Abstiegs-Relegation der Clubgeschichte zu denken. „Negative Gedanken sind nur Energiefresser“, betonte der Trainer. Auch sein Augsburger Kollege Manuel Baum und VfL-Coach Andries Jonker gaben sich zwei Tage vor dem Showdown alle Mühe, die drohenden Duelle mit dem Zweitliga-Dritten am 25. und 29. Mai komplett auszublenden.

„Es ist ein schönes Spiel, aber natürlich eins mit großer Bedeutung“, sagte Jonker betont lässig, obwohl gerade das Match im ausverkauften Volksparkstadion zentrale Bedeutung hat. Dem VfL reicht in Hamburg ebenso schon ein Punkt zum direkten Klassenverbleib wie Augsburg bei 1899 Hoffenheim. Der HSV hingegen muss siegen, um vom Relegationsplatz wegzukommen. Na und? Tolle Chance, behauptet Gisdol, dessen Team nach einem desaströsen Start mit vier Punkten aus den ersten zwölf Partien sich eine einmalige Gelegenheit biete. „Wir haben eine wahnsinnig lange Aufholjagd hinter uns, hatten immer was zu verlieren. Nun haben wir erstmals etwas zu gewinnen, die Position wird sich nicht verschlechtern“, erklärte der Labbadia-Nachfolger.

Als einziger Verein aus diesem Trio reisten die Hanseaten noch in ein Kurztrainingslager. Im 90 Kilometer von der Hansestadt entfernten Landhaus Wachtelhof in Rotenburg/Wümme stehen Einzelgespräche, ein Teamabend und zwei Einheiten, aber keine besonderen Aktionen an. „Das ganze Getue um Teambuilding ist durch, künstlich etwas aufzubauen macht keinen Sinn“, betonte Gisdol, der auf Pierre-Michel Lasogga (Adduktorenbeschwerden) verzichten muss. Nicolai Müller, Aaron Hunt und Albin Ekdal reisten mit und sind Optionen für das Saisonfinale.

Auch in Wolfsburg beschäftigen sich die Verantwortlichen nicht mit einer möglichen Verlängerung der Spielzeit. „Es geht nur um das Spiel in Hamburg. Vom ersten Tag an ist es hier für mich nur von Spiel zu Spiel gegangen“, betonte Jonker. Der VfL-Saisoncoach Nummer drei nach Dieter Hecking und Valérien Ismael muss neben dem gesperrten Riechedly Bazoer auch Paul Seguin (Wadenblessur) ersetzen. Er bangt zudem um Ricardo Rodríguez (Knöchelverletzung), freut sich aber in gewisser Weise sogar auf die Partie. „Das sind die Tage im Leben, die man nicht vergisst. Das sind die schönsten Tage, wenn man sie erfolgreich bestreitet“, sagte der Niederländer.

„Ich habe ein gutes Gefühl“, meinte auch Baum ungeachtet der schweren Reise in den Kraichgau, wo Hoffenheim mit einem Heimsieg noch die direkte Champions-League-Qualifikation schaffen will. „Hoffenheim ist ein dickes Brett“, räumte Baum zwar einerseits ein. Doch selbst der drohende Ausfall von Stammtorhüter Marvin Hitz, den erneut Andreas Luthe ersetzen würde, macht den FCA-Coach nicht nervös. Auch Halil Altintop gibt sich cool. Dass bei einer klaren Pleite beim Favoriten, der die drittbeste Offensive der Liga stellt und in jüngst fünf Partien 13 Tore geschossen hat, am Ende der FCA als 16. der Dumme sein könnte, davon will der Routinier nichts wissen: „Rechnen tu ich nicht. Wir haben alles in der eigenen Hand und wollen das ausnutzen.“ (dpa)



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