«Hulk»-Golfer Bryson DeChambeau gewinnt US Open

Vor dieser Saison hat sich Bryson DeChambeau neu erfunden. 20 Kilo Muskeln hat er zugelegt. Nun drischt der Amerikaner die Golfbälle mit einer Kraft wie sonst kein Profi. Das sorgt für Debatten und ist unkonventionell - aber erfolgreich.
Titelbild
Der muskulöse Golfer Bryson DeChambeau aus den USA hält nach dem Sieg der US Open seine Trophäe in die Höhe.Foto: John Minchillo/AP/dpa/dpa
Epoch Times21. September 2020

Als Bryson DeChambeau den silbernen Pokal für seinen ersten Sieg bei den US Open in die Höhe reckte und liebevoll betrachtete, waren seine muskulösen Arme gut zu sehen.

Der 27 Jahre alte Amerikaner bezwang den schweren Par-70-Kurs in New York zum Abschluss mit einer 67er-Runde und damit als einziger Golfprofi unter dem Platzstandard – auch dank dieser Arme, die ihm zu einem komplett neuen Erscheinungsbild und inzwischen auch zu zuvor bei ihm nicht für möglich gehaltenen Triumphen verholfen haben. Und so stand er da, hatte beim kurzen, öffentlichen Videochat mit seinen Eltern Tränen in den Augen und stammelte: „Ich habe es geschafft.“

DeChambeau hat eine regelrechte Körpertransformation hinter sich. Über 20 Kilogramm legte der Weltranglisten-Neunte nach eigenen Angaben in kurzer Zeit an Muskeln zu. Knallhartes Hanteltraining und literweise Eiweiß-Shakes verwandelten den einst schlanken Kalifornier vor dieser Saison in eine Art „Hulk“. DeChambeaus neue Figur erinnert stark an den grünen Comic-Helden mit den überdimensionalen Muskelpaketen.

So kraftvoll, wie man es von einem Muskelprotz erwarten würde, schlägt DeChambeau auch ab. Wenn er die kleine weiße Kugel richtig trifft, bleibt sie auch schon mal jenseits der 350-Meter-Marke liegen. Puristen und Traditionalisten stößt er damit vor dem Kopf, in den USA gibt es eine Debatte, ob man die Regeln anpassen muss – Golf soll weiterhin ein Sport bleiben, bei dem man viele verschiedene Techniken und Situationen zu beherrschen hat. DeChambeau dagegen ließ sich auch von dem engen und als extrem schwierig geltenden Kurs des Winged Foot Golf Clubs nicht irritieren und prügelte seinen Ansatz von Donnerstag bis Sonntag durch.

Er traf damit nur 23 von 56 Fairways an den vier Turnier-Tagen – war aber meistens nah genug am Loch, dass das unterm Strich das höhere Gras ausglich. Bei diesen US Open ging es für ihn auch darum, sich und allen anderen zu beweisen, dass es so funktioniert. „Zu hundert Prozent, keinen Zweifel“, sagte DeChambeau. „Für mich geht es um diese Reise, ob ich jeden Schlag besser wiederholen kann als jeder andere. Ich war dazu in der Lage diese Woche. Deswegen habe ich mit sechs Schlägen Vorsprung gewonnen.“

Insgesamt brauchte er 274 Schläge. Matthew Wolf, der am Morgen noch geführt hatte, fiel mit 280 Schlägen auf den zweiten Platz bei der mit 12,5 Millionen US-Dollar dotierten Veranstaltung zurück. Der deutsche Golf-Profi Stephan Jäger kam nach einer 73er-Runde zum Abschluss auf den geteilten 34. Platz. Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer und US-Superstar Tiger Woods waren bereits nach dem zweiten Tag vorzeitig ausgeschieden. Wegen der Corona-Krise waren keine Fans auf dem Golfplatz zugelassen, die DeChambeaus Spiel hätten bejubeln können – gesehen haben sie es aber. Und seine Muskeln auch. (dpa)



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