IAAF-Chef Coe: Wir können aus den Fehlern lernen

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Sebastian Coe muss sich als Chef-Reformer der olympischen Kernsportart profilieren.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times15. Januar 2016
Dem ehemaligen Weltklasseläufer Sebastian Coe rennt die Zeit davon. Bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro muss der Brite einen Zwischenspurt einlegen – und die ganze Mission dürfte zu einem Marathon werden.

Die WADA-Kommission hat in ihrem zweiten Bericht neue Skandale und Missstände innerhalb des Leichtathletik-Weltverbandes aufgedeckt. IAAF-Präsident Coe steht unter Druck, jeder seiner Schritte wird nun genau beobachtet werden.

Der 59-Jährige muss nun den „Schweinestall Leichtathletik“ – so kommentierte es die „Neue Zürcher Zeitung“ – ausmisten, sich als Chef-Reformer der olympischen Kernsportart an die Spitze stellen. „Mir ist klar, dass die IAAF noch ein enormes Stück Arbeit vor sich hat, um das öffentliche Vertrauen wieder herzustellen“, gab der zweimalige Olympiasieger zu. Nach der Aufdeckung des systematischen Dopings in Russland im ersten WADA-Report und ungeheuerlicher Missstände in der alten IAAF-Führungsriege um Lamine Diack ist der eloquente Brite jetzt gefordert, nun sind Taten gefragt.

Coe muss neue Strukturen im Weltverband schaffen, vor allem im Doping-Kontrollsystem, zudem Glaubwürdigkeit und Akzeptanz wieder herstellen. Das ist seine einzige Chance, auch wenn der Londoner Olympia-Organisator von IOC-Senior und WADA-Kommissionschef Richard Pound schon einen Kredit für die Zukunft erhielt: Der Kanadier traut Coe zu, die IAAF aus der Krise zu führen: „Ich kann mir keinen Besseren vorstellen als Lord Coe“, sagte Pound. Der Skandal biete die „fantastische Chance“, den Sport nun zu säubern.

Bis zu den Sommerspielen in Rio hat Coe nur noch sieben Monate Zeit. Im „Schaufenster“ Olympia soll sich die Leichtathletik dann wieder mit einem frischen Image präsentieren. Und vielleicht mit den Assen aus Russland. Dem derzeit suspendierten russischen Verband kann und will der erst seit August 2015 amtierende Präsident Wege zum Zuckerhut ebnen.

Im Riesenreich sind Reformen eingeleitet, und in Moskau wird an diesem Samstag eine neue Verbandsführung gewählt. „Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber ich bin entschlossen, dass wir von ihr lernen werden – und die Fehler nicht wiederholen“, betonte Coe. Der wichtigste Wettkampf seiner Karriere hat gerade erst begonnen.

(dpa)


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