«In besten Händen»: Formel-1-Ikone Schumacher wird 50

50 Jahre Michael Schumacher. Jahre der Triumphe - Jahre der Anteilnahme. Die Formel-1-Welt verneigt sich vor der Legende. Die Familie bittet nach dem schweren Ski-Unfall Schumachers weiter um Verständnis, dass das Thema Gesundheit privat bleibt.
Epoch Times2. Januar 2019

Die Formel-1-Welt verneigt sich vor Michael Schumacher – und zum 50. Geburtstag des Rekordweltmeisters wirbt die Familie weiter um Verständnis für die Wahrung seiner Privatsphäre.

„Ihr könnt euch sicher sein, dass er in besten Händen ist und wir alles Menschenmögliche tun, um ihm zu helfen“, schrieb Schumachers Familie der riesigen Fangemeinde des Kerpeners. „Bitte habt Verständnis, wenn wir uns nach Michaels Wünschen richten und ein so sensibles Thema wie Gesundheit, so wie früher auch immer, in der Privatsphäre belassen.“

Seit September 2014 erholt sich Schumacher in der Vertrautheit seiner Schweizer Wahlheimat Gland am Genfer See von einem Unfall, der sein Leben verändert hat. Am 29. Dezember 2013 erleidet er nach einem Sturz im Skigebiet nahe des französischen Méribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Wie es Schumacher, der am Donnerstag 50 Jahre alt wird, mittlerweile geht? Das wissen nur Vertraute, Informationen werden nicht publik gemacht.

Ungehinderten Zugang hat die Öffentlichkeit hingegen zu den Rekorden, die Schumacher gesammelt hat. Siebenmal Formel-1-Weltmeister – kein anderer hat mehr Titel. 91 Grand-Prix-Siege – kein anderer hat mehr Rennen gewonnen. Hinter solchen Zahlen verbergen sich unermüdliche Schinderei, unbändiger Wille und im Fall Schumachers auch das Wissen um die Vergänglichkeit von Bestmarken.

„Michael hat immer gesagt, dass Rekorde dazu da sind, um gebrochen zu werden“, überbrachte Schumachers Wegbegleiter Ross Brawn im Sommer 2017 Glückwünsche der Familie an Lewis Hamilton. Ausgerechnet in Belgien, wo Schumacher seinen ersten Grand Prix bestritten und seinen ersten Grand Prix gewonnen hatte, egalisierte der Mercedes-Nachfolger den Pole-Rekord des Deutschen. Mittlerweile hat Hamilton, selbst fünfmaliger Weltmeister, die Marke von 68 auf 83 geschraubt. „Michael war außergewöhnlich“, würdigte er einmal Schumacher.

Der Kfz-Mechaniker aus einfachen Verhältnissen – Vater Rolf arbeitete unter anderem als Platzwart einer Kartbahn, Mutter Elisabeth betrieb den dortigen Kiosk – raste in eine exklusive Sportriege von Superstars empor, in der in Deutschland nur Größen wie Max Schmeling, Franz Beckenbauer, Boris Becker oder Steffi Graf vertreten sind.

Dem viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, für den Schumacher ein Idol ist, fehlt er auch als Ratgeber. Der Heppenheimer berichtete einmal von einem Telefonat 2009, als er Schumacher, längst im ersten Formel-1-Ruhestand, um Tipps zur Strecke in Suzuka bat. „Mitten in der Nacht wollte ich wissen, wie er dort so oft gewonnen hat und wollte wissen, wie man am Besten durch den ersten Sektor kommt“, erzählte Vettel einmal. Schumacher habe geantwortet: „Keine Ahnung, ich habe einfach immer probiert, so schnell wie möglich zu fahren, von Kurve eins bis Kurve sieben. Ich habe mir nie viele Gedanken gemacht, fahr einfach so schnell du kannst.“

Damals habe Vettel dieser Rat nicht wirklich weitergeholfen – in seiner Zukunft hingegen schon. „Je mehr man über die Kurven nachdenkt, desto schlechter fährt man sie“, sagte Vettel, der endlich in seinem fünften Ferrari-Jahr – wie einst auch Instinktfahrer Schumacher – erstmals mit der Scuderia Weltmeister werden will.

Als Kontrahent war Schumacher für manch einen seiner Rivalen aber einfach auch unausstehlich. Der frühere Williams-Pilot Damon Hill, bei den ersten beiden WM-Titeln des Deutschen 1994 und 1995 jeweils unterlegen, bezeichnete den an den Grand-Prix-Wochenenden kühl und unnahbar erscheinenden Schumacher einmal als „Mann wie aus der Retorte“, als „Produkt seiner Sponsoren“.

Design-Guru Adrian Newey, damals bei Williams ein erbitterter Gegner Schumachers, räumte ein: „Um ehrlich zu sein, fühlte er sich immer wie der Feind an.“ Solche angeblichen Feindschaften verblassen aber in vielen Fällen schnell wieder. Denn im Nachhinein, sagte Newey, hätte er gerne einmal mit Schumacher zusammengearbeitet. Ein größeres Zeichen der Wertschätzung kann es unter Rivalen kaum geben. (dpa)



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