«Inmitten von Ali und Pelé»: Bolt sprintet in den Olymp

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Usain Bolt gewann in Rio Gold über 100 und 200 Meter.Foto: Yoan Valat/dpa
Epoch Times19. August 2016
Muhammad Ali, Pelé – Usain Bolt. Unaufhaltsam sprintet der jamaikanische Leichtathletik-Superstar in den Olymp des Sports.

Nach dem unwiderstehlichen Sturm zu seiner insgesamt achten Goldmedaille bei Sommerspielen fühlt sich der 29-Jährige endgültig bereit für die Aufnahme in die Heldenriege der Athleten. „Ich habe der Welt bewiesen, dass ich der Größte bin. Dafür bin ich hier und das mache ich auch. Das sind meine letzten Olympischen Spiele, ich kann nichts anderes mehr beweisen“, betonte Bolt nach seinem Triumph über die 200 Meter bei Olympia.

„Was kann ich sonst noch tun, um der Welt zu beweisen, dass ich der Größte bin?“, wollte Bolt wissen. Die Antwort kennt der elffache Weltmeister natürlich schon. Mit der 4 x 100-Meter-Staffel will er am Freitag (22.35 Uhr Ortszeit) noch seine Medaillen-Jagd krönen. Sein drittes Gold-Triple wäre damit perfekt, nachdem er bereits in Peking 2008 und London 2012 über 100 Meter, 200 Meter sowie 4 x 100 Meter lustvoll seine Jubel-Show inszenieren durfte. „Ich versuche einer der Größten zu sein, einer inmitten von Ali und Pelé“, erzählte der müde Bolt in einer denkwürdigen brasilianischen Nacht. „Ich hoffe, dass ich nach diesen Spielen zu dieser Gruppe gehöre.“

Bolts Auftritt war wieder einmal Extraklasse. Auf seiner Galastrecke spurtete er, seiner Konkurrenz selbst bei Wind und Regen komplett enteilt, in 19,78 Sekunden durch’s Ziel. Silbermedaillengewinner Andre de Grasse (20,02) und der Dritte Christophe Lemaitre (20,12) kamen da nicht mit. „Er ist ein Meisterschaftstyp, er ist ein unglaublicher Kerl“, sagte Lemaitre und verneigte sich förmlich vor Bolt. „Er hat nichts mehr zu beweisen.“

Von aufreizender Lässigkeit war bei Bolt auf den letzten Metern aber keine Spur. Der Leichtathletik-Star hatte für seine Verhältnisse mit sich zu kämpfen, er biss auf die Zähne, verzog vor purer Anstrengung die Mundwinkel. „Ich war enttäuscht. Ich wollte schneller laufen, ich wollte Weltrekord laufen“, erklärte er seinen anfänglichen Frust. Seit sieben Jahren jagt er schon seiner eigenen Fabelzeit von 19,19 Sekunden hinterher. Sie bleibt weiter bestehen.

Bolt zelebrierte seine Ehrenrunde ausgiebig. Mit der jamaikanischen Flagge um die Schultern knipste er mit den frenetischen Fans Selfies und kniete sich zum Partyklassiker „Reggae Nights“ von Jimmy Cliff auf seine Bahn, um die Ziellinie zu küssen. „Worte können das gar nicht beschreiben. Es ist wundervoll, achtmaliger Olympiasieger zu sein“, meinte Bolt nach seiner Gala.

Der Mann aus der Karibik ist aber nicht mehr der Jüngste. „Ich werde älter, ich erhole mich nicht mehr so schnell“, sagte Bolt fast entschuldigend zur verpassten Bestmarke. „Meine Beine haben sich nicht frisch gefühlt, mein Körper hat nicht mitgemacht.“ Bolt will seine Karriere noch bis zur WM 2017 fortsetzen.

Die Frage stellt sich aber längst, wer diesen Entertainer künftig ersetzen kann. Der erst 21-jährige de Grasse könnte das Potenzial entfalten, alleine die Strahlkraft von Bolt fehlt ihm natürlich noch. Der Dominator stellte aber grinsend klar: „Die jungen Kids schlagen mich nicht. Ich erlaube den jungen Kids nicht, mich zu schlagen“, verfügte Bolt. So soll es auch in der Staffel sein.

(dpa)

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