IOC-Chef zu Russland: «Angemessene Maßnahmen ergreifen»

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IOC-Präsident Thomas Bach.Foto: Laurent Gillieron/dpa
Epoch Times30. Juni 2016
Russland muss wohl kein komplettes Aus von den Olympischen Spielen in Rio befürchten.

„Es geht hier nicht darum, politische Entscheidungen zu treffen oder Anschuldigungen als bewiesen zu nehmen, sondern auf Fakten zu reagieren“, erklärte IOC-Präsident Thomas Bach im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Die Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu Manipulationen von Doping-Proben im Winterspiele-Labor von Sotschi könnte durchaus auch Konsequenzen für die Sommerspiele in Rio haben.

Bis zum 15. Juli will die WADA den Bericht zu den Vorwürfen – so sollen unter anderem die Proben von 15 russischen Medaillengewinnern mit Hilfe des Geheimdienstes FBS verfälscht worden sein – vorlegen. „Wir werden in Kooperation mit den entsprechenden Wintersportverbänden angemessene Maßnahmen ergreifen, sollte sich der Verdacht erhärten und sollten Beweise vorliegen“, sagte Bach.

Falls sich aus dem WADA-Report auch Hinweise auf Verstöße bei den Sommersportverbänden ergeben sollten, würden die Weltverbände solche Beweise bei ihren Entscheidungen über die Startberechtigung von russischen Athleten bei den Rio-Spielen berücksichtigen. „Das könnte auch zu einer möglichen Suspendierung eines ganzen nationalen Verbandes durch einen internationalen Verband führen“, sagte Bach.

Ein Olympia-Start der russischen 800-Meter-Läuferin Julia Stepanowa, die das systematische Doping in der Leichtathletik ihres Landes aufdeckte, ist für Bach nicht ausgeschlossen. Einen Freibrief will er ihr aber nicht ausstellen. „Das kann man nicht mit einem Federstrich erledigen, weil wesentliche Regeln der Olympischen Charta infrage stehen“, sagte er. Das IOC werde aber den Fall auf Grundlage der Regeln „vollumfänglich prüfen und bewerten“.

(dpa)


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