Junge Wilde feiern mit Springreiter-Team den CHIO-Hattrick

Ein Blitz-Comeback und ein Desaster prägen den ersten Auftritt der Dressur-Nationalmannschaft beim CHIO in Aachen. Für das Springreiter-Team lief es besser.
Titelbild
Laura Klaphake (r) und Simone Blum freuen sich nach dem letzten Ritt über den Sieg im Nationenpreis.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times19. Juli 2018

Der Bundestrainer strahlte und schwärmte nach dem CHIO-Hattrick seiner Jungen Wilden. „Das ist sensationell“, kommentierte Otto Becker: „Das ist eine geile Truppe.“

Mit zwei Debütantinnen gewann die Gastgeber-Equipe den traditionsreichen Nationenpreis der Springreiter in Aachen. Die Mannschaft setzte sich nach den Erfolgen in den beiden Vorjahren erneut durch und sicherte sich den Sieg vor Irland und den Niederlanden. „Ich bin total happy“, sagte Becker: „Ich wusste, dass es knapp wird. Aber so ist es unglaublich.“

Er lobte vor allem seine beiden Debütantinnen: „Wir cool die waren, das war einfach unglaublich.“ Begeistert nach ihrer Premiere vor 40.000 Zuschauern war die 24 Jahre alte Laura Klaphake. „Vor so einer Kulisse, das war der Wahnsinn“, schwärmte die junge Reiterin: „Wie die Leute hier mitfiebern, ist einfach toll.“ Und das Stadion feierte zwei fehlerfreie Runden der Reiterin aus dem niedersächsischen Steinfeld. „Ich kann das noch gar nicht glauben“, gab Klaphake zu.

Die Anspannung bei ihrem Debüt war auch Simone Blum anzusehen. „Als ich drin war, ging es aber“, berichtete die 28-Jährige aus Zolling. Mit vier Strafpunkten, einem „blöden Roller“ an einer Planke, kam Blum aus der ersten Runde. In der zweiten blieb sie mit ihrer Stute sogar makellos. „Das war ein Wahnsinns-Gefühl, ich bin total glücklich“, kommentierte sie.

Seinen zweiten Einsatz im deutschen CHIO-Team erlebte Maurice Tebbel und wirkte gegen Klaphake und Blum fast schon routiniert. Der 24-Jährige aus Emsbüren war „super-happy“ nach der ersten Runde mit Chaccos‘ Son ohne Abwurf. Doch im zweiten Umlauf kassierte er vier Strafpunkte.

Ausgerechnet Routinier Marcus Ehning kam auf Pret A Tout mit einem Abwurf aus der ersten Runde. „Ein untypischer Fehler für ihn, aber unten ist unten“, sagte der 44-Jährige aus Borken. Im zweiten Umlauf kam es auf Ehning an, der mit einer fehlerfreien Runde den Sieg sichern konnte – und die Nerven behielt. Ehning war bei allen drei CHIO-Siegen dabei. „In der zweiten Runde hat man die Qualität des Pferdes gesehen“, sagte Ehning: „Am Ende haben die Richtigen gewonnen.“

Am Nachmittag hatte es ein ungewohntes Desaster für Isabell Werth gegeben, doch die beste Dressurreiterin der Welt suchte nicht nach Ausreden. „Das war nix“, kommentierte die 48-Jährige und fluchte mehrmals: „Scheiße!“ Aufgrund der enttäuschenden Vorstellung von Werth liegen die deutschen Dressurreiterinnen beim CHIO in Aachen nach der ersten Teilprüfung des Nationenpreises nur auf Platz zwei.

Werth lieferte mit ihrem Pferd Emilio als schlechtestes von vier deutschen Paaren das Streichergebnis. Die erfolgreichste Reiterin der Welt kam nur auf 72,516 Prozent. „Keine Ahnung weshalb, warum“, sagte Werth. „Da muss ich erst mal eine Nacht drüber schlafen.“ Die US-Nationalmannschaft führt nach dem Grand Prix vor Deutschland und Dänemark. Die Entscheidung fällt am Samstag im Grand Prix Special.

Beste Reiterin war Laura Graves aus den USA mit Verdades (80,606). Zweite der Einzelwertung war Cathrine Dufour aus Dänemark mit Cassidy (78,494). Beste deutsche Reiterin war ausgerechnet Helen Langehanenberg, die erst vor vier Wochen zum zweiten Mal Mutter geworden war. Die 36-Jährige aus Billerbeck erhielt nach ihrem Blitz-Comeback für den Ritt mit Damsey 77,034 Prozent und wurde Dritte. „Das war eine Punktlandung“, sagte die Reiterin: „Es ist erstaunlich, wie schnell es geht.“ Langehanenberg war ins Team nachgerückt, weil Sönke Rothenbergers Pferd Cosmo wegen einer Infektion ausfällt. (dpa)

Laura Klaphake überspringt im Sattel von Catch me if you can old ein Hindernis. Foto: Rolf Vennenbernd

Die US-amerikanische Reiterin Laura Graves auf dem Verdades war beste Reiterin der Einzelwertung. Foto: Rolf Vennenbernd



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