«Jungs sind am Boden»: Schalke hofft auf Sieg gegen Ulm

Schalke will das sportliche Schreckens-Jahr mit einem Erfolg beenden. Ein Pokalsieg gegen Regionalligist Ulm ist Pflicht und soll helfen, von Januar an neu durchzustarten. Im Hintergrund läuft die Suche nach einem Nachfolger für Kurzzeit-Coach Stevens.
Titelbild
Fehlt Schalke gegen Ulm: Kapotän Omar Mascarell (M).Foto: Guido Kirchner/dpa/dpa
Epoch Times21. Dezember 2020

Huub Stevens soll dem FC Schalke 04 zum Abschluss eines sportlichen Katastrophen-Jahres noch einmal zu einem Erfolgserlebnis verhelfen, hinter den Kulissen wird die Suche nach einen Nachfolger des Kurzzeittrainers forciert.

Bevor eine Lösung präsentiert wird, will sich das verunsicherte Team mit einem Sieg gegen den Fußball-Regionalligisten SSV Ulm am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) dringend benötigtes Selbstvertrauen für den Neustart nach Weihnachten holen. Schon am 27. Dezember trifft sich die Mannschaft wieder, weil dann die ersten Corona-Tests anstehen.

Stevens war nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Arminia Bielefeld vor allem als Psychologe gefragt. „Die Jungs sind am Boden. Da trittst du nicht noch drauf“, sagte der 67-Jährige am Montag. Der Niederländer hofft, dass sich das verunsicherte Team wenigstens noch mit einem Erfolgserlebnis in die kurze Weihnachtspause verabschieden kann. „Und wenn es ein Pokalspiel ist. Jetzt kann jeder Moment wichtig sein, um aus dem Tief herauszukommen. Die Mannschaft, die aufläuft, muss noch mal alles geben“, sagte Stevens.

Ausgerechnet jetzt fallen in Kapitän Omar Mascarell (muskuläre Probleme) und Sturm-Alternative Nassim Boujellab (Entzündung im Mund) weitere Profis aus. Für Mark Uth käme ein Einsatz nach seiner Gehirnerschütterung noch zu früh. Zudem ist der Einsatz von Ozan Kabak (muskuläre Probleme) fraglich.

Während Stevens versucht, das Team für einen letzten Kraftakt aufzurichten, läuft die Suche nach einem neuen Trainer. Das seit 29 Bundesliga-Spielen sieglose und mit vier Punkten am Tabellenende stehende Team noch vor dem Abstieg zu retten, gleicht einer Mammutaufgabe. „Da reicht ein Sieg nicht“, gab Stevens zu. „So einfach ist es nicht. Du musst mehrere Siege erkämpfen, um eine Serie zu starten. Ich hoffe, dass die Jungs es als Chance sehen, das 2020-Geschehen hinter sich zu lassen. Noch sind genügend Spiele da.“

Spekulationen über Trainer-Kandidaten gibt es reichlich, doch hat sich noch kein Favorit herauskristallisiert, obwohl Sportvorstand Jochen Schneider bereits jemanden „im Kopf“ hat. Der TV-Sender Sky und die „Bild“ sehen Alexander Zorniger mit den besten Chancen. Der 53 Jahre alte Ex-Trainer des VfB Stuttgart und RB Leipzig wäre frei, arbeite zuletzt bis Februar 2019 bei Bröndby Kopenhagen. Schneider kennt Zorniger aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten und hatte angeblich bereits Kontakt mit ihm nach dem Aus von David Wagner.

Sofort zu haben wäre auch der ehemalige Darmstädter Trainer Dimitrios Grammozis. Doch der 42-Jährige wäre wohl eher im Sommer bei einem Neuaufbau – in welcher Liga auch immer – ein geeigneter Kandidat. Immerhin räumte er ein, dass er bereits im September mit Schalke gesprochen habe, ehe der Club sich dann für Baum entschied.

Die Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ sehen weiter die Trainer-Routiniers Friedhelm Funkel (67), Christian Gross (66) und Armin Veh (59) in Front. Für Funkel spräche die größte Erfahrung in prekären Situationen, doch er wollte nach Fortuna Düsseldorf eigentlich keinen Club mehr übernehmen. Gross und Veh dürften wie der ehemalige Schalker Profi und „Eurofighter“ Marc Wilmots wohl eher zweite Wahl sein. So oder so – spätestens bis zum Wiederbeginn des Trainings nach Weihnachten sollte ein neuer Coach gefunden sein. (dpa)



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