Kampf um den Team-Titel: Mercedes in der Ferrari-Flugbahn

Es geht in der Formel 1 weiter. Nun um den Titel für das Team. Ferrari will Mercedes noch abfangen. Ein schweres Unterfangen für die Scuderia und ihren geschlagenen Starpiloten Sebastian Vettel.
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Der Kampf um den Team-Titel ist in der Formel 1 noch offen, aber Mercedes liegt auch hier vorn.Foto: Eric Gay/AP/dpa
Epoch Times30. Oktober 2018

Sebastian Vettel muss die Krisenbewältigung auf die Winterferien verschieben. Ferrari will Mercedes nicht auch noch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in der Formel 1 überlassen.

Die Wertung sei offen, meinte Vettels Teamchef Maurizio Arrivabene. Es sei die Pflicht, in diesem Kampf nicht aufzugeben, betonte der 61-Jährige im Sender Sky Italia.

Groß sind die Chancen von Ferrari, sich mit diesem Titel für die verpasste und verpatzte Fahrer-WM zu trösten, aber nicht. 55 Punkte Vorsprung hat Branchenführer Mercedes. 43 Punkte – 25 für den Sieg und 18 für den zweiten Platz – sind bei jedem Grand Prix maximal möglich. Mercedes räumte bereits bei vier Rennen in diesem Jahr die volle Punktzahl ab, Ferrari gelang dies nicht einmal.

Selbst bei einem Doppelerfolg von Vettel und Kimi Räikkönen in Brasilien und null Punkten für Mercedes würden die Silberpfeile immer noch mit zwölf Zählern Vorsprung in das Finale in Abu Dhabi Ende November starten. Sollte das Mercedes-Duo in zwei Wochen in Sao Paulo auf den Plätzen eins und zwei fahren, wäre auch der Team-Titel in jedem Fall vorzeitig entschieden.

Arrivabenes Mercedes-Pendant Toto Wolff machte zudem nach dem Fahrer-Triumph von Lewis Hamilton am Sonntag in Mexiko-Stadt unmissverständlich klar, dass Mercedes nun sicher nicht nachlassen werde. Im Gegenteil: „Der Job ist noch nicht erledigt. Da gibt es noch ein Weihnachtsgeschenk.“

Es geht um Geld, aber auch um die weitere Vormacht. Zum fünften Mal nacheinander kann Mercedes die Team-Wertung gewinnen. Ferrari war es zur Hochzeit mit Michael Schumacher von 1999 bis 2004 sechs Mal gelungen. Der letzte Teamtitel gelang Ferrari 2008.

„Wir sind auf der gleichen Flugbahn, aber wir sind noch nicht da“, betonte Mercedes-Motorsportchef Wolff. „Du kannst Rekorde nur zählen, wenn du mal die Bücher schließt, wir sind aber noch nicht dabei, die Bücher zuzumachen“, fügte der 46 Jahre alte Österreicher hinzu.

Sein Team ist klar im Vorteil. Hamilton ist nach seinem fünften Triumph im Stimmungshoch. Dass er die beiden vergangenen Rennen nicht gewinnen konnte, wird den 33 Jahren Briten zusätzlich anstacheln, seine Bilanz weiter aufzubessern. „Er will diese Saison mit einem guten Momentum beenden“, sagte Wolff. Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas hat nach einer für ihn schwierigen Saison ohnehin genug Gründe, diesen Titel mit Mercedes zu gewinnen.

Das alles macht es für Vettel nicht leichter. Die wie 2017 erneut in Mexiko verlorene WM muss der 31 Jahre alte Heppenheimer erst einmal verarbeiten. „Ich weiß aber, dass ich in zwei Wochen wieder in der Lage bin zurückzuschlagen, versuchen werde, diese Saison so gut wie möglich abzuschließen und um die Konstrukteurs-WM zu kämpfen“, versprach er noch vor seiner Abreise vom Autódromo Hermanos Rodriguez.

Seelische Unterstützung sicherte ihm Arrivabene zu. „Wir lassen ihn nicht allein“, betonte der Italiener, der den Posten praktisch genauso lange inne hat, wie Vettel für die Scuderia neben Räikkönen fährt – seit vier Jahren. „In Momenten wie diesen musst du für ihn da sein“, bekräftigte Arrivabene. Selbst wenn manche etwas anderes behaupten würden, stünde das Team eng zusammen. (dpa)



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