«Kein Spielraum für Fehler»: Mercedes will die Wende

Die Saison hat für Mercedes nicht so begonnen wie gewünscht. In den ersten beiden Rennen blieb der dominante Formel-1-Rennstall der vergangenen Jahre durch eigene Fehler ohne Sieg. Chef Toto Wolff will in Shanghai sein Team endlich in Bestform sehen.
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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff will in Shanghai sein Team endlich in Bestform sehen.Foto: Luca Bruno/AP/dpa
Epoch Times11. April 2018

Die Zeiten des Hätte-Wenn-und-Aber-Sagens sollen für Mercedes-Teamchef Toto Wolff in dieser Formel-1-Saison vorbei sein. Nach den Niederlagen in Australien und Bahrain fordert der Österreicher von dem Weltmeister-Team schon am Sonntag (08.10 Uhr MESZ/RTL) in Shanghai die Wende im Titelkampf gegen Ferrari und den zweimaligen Sieger Sebastian Vettel. „Um in diesem Jahr zu gewinnen, müssen wir in Bestform sein“, sagte Wolff vor dem dritten Grand Prix des Jahres in der ostchinesischen Mega-Metropole.

Erstmals seit 2013 konnte keiner der Silberpfeile bei einem der ersten beiden Rennen des Jahres triumphieren. „Das war nicht der Saisonstart, den wir uns erhofft hatten“, stellte Wolff fest. „Wir haben nun bei zwei Rennen in Folge mit einem Auto Schadensbegrenzung betrieben und mit dem anderen den Sieg knapp verpasst.“

Zweimal schenkte Mercedes die Siege an Vettel und Ferrari. In Australien hätte Weltmeister Lewis Hamilton gewinnen müssen, doch ein fehlerhaftes Computer-Programm führte zu einer folgenschweren Strategie-Panne. Am Ende wurde der Brite Zweiter. In Bahrain hätte Mercedes zumindest gewinnen können. Doch erneut verpassten Valtteri Bottas und Hamilton in dem Strategie-Spiel als Zweiter und Dritter den möglichen Erfolg.

Beide Rennen seien durch kleinste Details entschieden worden, „aber das macht es nicht besser. Genau genommen ist es dadurch sogar noch frustrierender“, gestand Wolff. In diesem Jahr gebe es „im Titelkampf absolut keinen Spielraum für Fehler“.

Doch der 46-Jährige ist zuversichtlich, dass das Team, das in den vergangenen vier Jahren jeweils den Fahrer-Weltmeister stellte und den Konstrukteurs-Titel gewann, sich der Aufgabe bewusst ist.

„Ich denke, dass unser Team nach der Zielankunft in Bahrain die richtige Reaktion gezeigt hat: Anstatt mit dem Doppelpodium zufrieden zu sein, hat jeder bemerkt, dass die Plätze zwei und drei das Minimum waren“, berichtete Wolff. Man habe sich noch in Bahrain „auf Fehlersuche begeben, um uns für China zu verbessern und dort gestärkt zurückzuschlagen“.

Immerhin reist Mercedes mit der Gewissheit nach China, das schnellste Auto im Feld zu haben. Zudem erwies sich der in einem Sumpfgebiet erbaute Kurs in Shanghai in den vergangenen Jahren als Silberpfeil-Terrain.

Nach den vergangenen sechs China-Grand Prix standen fünfmal Stern-Piloten ganz oben auf dem Podest. Allein der viermalige Champion Hamilton triumphierte 2014, 2015 und 2017. Insgesamt gewann er im Reich der Mitte fünfmal.

„Generell ist das eine gute Strecke für mich“, sagte der 33-Jährige. Er hoffe, an diesem Wochenende den Spieß „ein wenig umzudrehen“. Auch er mahnte wie sein Vorgesetzter Wolff an, „dass wir bessere Arbeit leisten müssen“.

Hamiltons Dauerrivale Vettel weist nach zwei von 21 Grand Prix die perfekte Punkteausbeute von 50 auf, Hamilton liegt schon 17 Zähler zurück. „Es wird hart. Die Ferraris haben in den letzten Rennen ein unglaubliches Tempo gezeigt“, betonte Hamilton.

Vettel kommt mit gehörig viel Selbstvertrauen, gepaart mit einer gesunden Selbsteinschätzung nach Shanghai. Sein Wagen ist schneller als erwartet, sein Team hat die Probleme aus den Testfahrten rasch gelöst. „Auch wenn jetzt für uns die ersten beiden Rennen erstaunlich verlaufen sind, es gibt noch einen langen Weg und eine lange Saison, viele Rennen, viele Dinge, die passieren können“, warnte der 30 Jahre alte Heppenheimer.

Ein weiterer Sieg am Sonntag wäre in jedem Fall etwas Besonderes für ihn: Es wäre sein 50. im 201. Rennen. Mercedes würde liebend gern seine Jubiläumsfeier aufschieben. (dpa)



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