Keine Angst vor CR7: Frankreich bereit fürs Finale

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Didier Deschamps hat keinen «Anti-Ronaldo-Plan».Foto: Uefa Handout/dpa
Epoch Times9. Juli 2016
Ein Gegenmittel für CR7 kennt auch Frankreich kurz vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft noch nicht. „Wenn es einen Anti-Ronaldo-Plan gibt, hat ihn keiner gefunden“, räumte Trainer Didier Deschamps bei seiner Pressekonferenz im Stade de France ein.

Schnelligkeit und Kopfballstärke seien nur schwer zu bekämpfen – beides klare Eigenschaften von Portugals Kapitän, Superstar und Titelhoffnung Cristiano Ronaldo.

Furcht macht sich vor dem EM-Endspiel an diesem Sonntag (21.00 Uhr) aber nicht breit im Lager der Équipe tricolore. „Ronaldo gehört zu Besten der Welt, persönlich macht mir das aber keine Angst“, sagte Rechtsverteidiger Bacary Sagna. „Wir sind bereit“, meinte Torwart Hugo Lloris.

Beide waren zusammen mit ihrem Trainer eigens mit dem Helikopter vom EM-Quartier in Clairefontaine ins Stade de France gebracht worden. Wie vor einer Woche vor dem Viertelfinale gegen Island stand am späteren Nachmittag im Centre National du Football noch die finale Ab- und Einstimmung auf das Endspiel an.

„Der Tag eines Finales ist etwas Außergewöhnliches“, betonte Deschamps, der vor 18 Jahren im Stade de France mit Frankreich den WM-Titel und zwei Jahre später im Finale in den Niederlanden den EM-Titel gewonnen hatte. „Es ist eine einzigartige Chance“, meinte Deschamps.

Es ist die Gelegenheit für die Équipe tricolore, gut ein Jahr nach einem desaströsen Auftritt in Albanien (0:1) und etlichen Rückschlägen doch noch den dritten EM-Titel zu holen. Es ist die Gelegenheit, der leidgeplagten und sorgenvollen Grande Nation nach den Terrorattacken 2015 für ein paar Tage uneingeschränkte Freude zu bereiten.

„Nach dem Sieg über Deutschland und dem Finale am Sonntag gegen Portugal befindet sich das Land zwischen dem Wunsch, die jüngsten Tragödien hinter sich zu lassen und der aufrichtigen Freude, ‚les Bleus‘ die Euro gewinnen zu sehen“, schrieb die Zeitung „Libération. „Diese Freude teilen zu können, macht die Verbindung zwischen den Spielern und der Öffentlichkeit stärker“, meinte Lloris. „Aber noch fehlt der letzte Schritt, um diese Geschichte so schön wie möglich abzuschließen.“

Zwischen dem Abpfiff des 2:0-Siegs im Halbfinale gegen Weltmeister Deutschland am Donnerstagabend und dem Anpfiff des Finales an diesem Sonntagabend liegen für die Franzosen gerade einmal 70 Stunden. „Die Euphorie ist der Ruhe und der Ernsthaftigkeit gewichen“, betonte Lloris. Denn kaum etwas wäre nun schmerzlicher, als es bis ins Endspiel geschafft zu haben und dann nach 18 Pflichtspielen ohne Niederlage vor heimischer Kulisse doch nicht den Titel zu holen. Damit das nicht so kommt, dürfte Deschamps auch gegen Portugal mit derselben Formation starten wie gegen Island und Deutschland.

Die Hoffnungen aller Fußball-Fans in Frankreich ruhen insbesondere auf dem Ronaldo der Équipe tricolore: Antoine Griezmann. Sechs Tore erzielte der Angreifer von Atlético Madrid bereits im Turnier. Mehr in einer Endrunde gelangen nur Michel Platini 1984 auf dem Weg zum ersten EM-Titel der Franzosen. „Er hat diese Wirksamkeit, die wichtig für die Mannschaft ist“, betonte Deschamps. Und der Coach hat das Wissen, wie man Endspiele gewinnt.

(dpa)

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