Klosterhalfen taucht auf: Saisonstart in Monte Carlo

Konstanze Klosterhalfen hat seit dem vergangenen Sommer kein Rennen mehr in Deutschland bestritten. Das soll sich in der Late Season - der späten Saison - der Leichtathleten noch ändern. Zunächst einmal startet die große Olympia-Hoffnung in Monte Carlo.
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Konstanze Klosterhalfen startet beim Diamond-League-Meeting in Monte Carlo ihre Europa-Tour.Foto: Michael Kappeler/dpa/dpa
Epoch Times12. August 2020

Viele unbeantwortete Fragen, aber in Kürze wenigstens eine sportliche Antwort: Lauf-Star Konstanze Klosterhalfen startet nach einem langen USA-Aufenthalt beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Monte Carlo ihre Europa-Tour.

Die WM-Dritte vom TSV Bayer 04 Leverkusen rennt am diesem Freitag (19.40 Uhr) die 5000 Meter, auf dieser Strecke hatte sie bei der WM in Doha Bronze erobert. Von der 23-Jährigen ist einiges zu erwarten.

Klosterhalfen hat das ganze Jahr und auch in der Corona-Krise weiter in Oregon bei Pete Julian trainiert. Fragen zu ihrer Form, zu ihrer persönlichen Situation, zum aufgelösten Nike Oregon Project (NOP), zu ihren Plänen, zu den verschobenen Olympischen Spielen oder vielleicht auch zu Donald Trumps Politik in der Pandemie beantwortet das Ausnahmetalent derzeit nicht: Von ihrem Management wird sie seit Monaten abgeschottet. „Koko“, wie sie in der Szene genannt wird, bleibt so etwas wie das Phantom der deutschen Leichtathletik.

Immerhin: „Nach ihrem Start in Monaco sind weitere Wettkämpfe, darunter auch Starts in Deutschland, geplant“, sagt Idriss Gonschinska, der Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Nach dpa-Informationen wollen auch die Veranstalter des Istaf in Berlin (13. September) und des Meetings in Dessau (8. September) Klosterhalfen verpflichten. Außerdem wird sie sich wahrscheinlich beim Meeting ihres Clubs am Sonntag in Leverkusen zumindest sich als Ehrengast zeigen.

5000 Meter Lauf in der Halle

Im Winter hatte Klosterhalfen nur eine verkürzte Hallensaison absolviert – in den USA. Dabei pulverisierte sie in Boston den Europarekord über die in der Halle seltenen gelaufenen 5000 Meter (14:30,79 Minuten).

Vorvergangene Woche war Klosterhalfen nach Europa geflogen, nachdem sie auf dem Nike-Campus bei Portland beste Trainingsbedingungen vorgefunden hatte. Das NOP war zwar nach dem Doping-Skandal um den gesperrten Starcoach Alberto Salazar aufgelöst worden. Doch Klosterhalfen, die weiter beim einstigen Salazar-Assistenten Julian trainiert, behielt ihren Weg in der Olympia-Vorbereitung bei.

Dazu hatte ihr auch Oliver Mintzlaff geraten, der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig und einflussreiche Mann im Hintergrund bei Klosterhalfen. Er habe sie gefragt, ob sie den medialen Druck aushalte oder eine andere Lösung bevorzuge. „Da war für sie klar, dass sie dort bleiben möchte“, sagte Mintzlaff zu Beginn der Corona-Krise dem „General Anzeiger“.

Leichtathletik in Europa

In ihrer Wahlheimat hat Klosterhalfen einige Privatrennen bestritten. Auf einen Start bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Braunschweig verzichtete sie – „aufgrund der aktuell erschwerten Umstände hinsichtlich Reiseplanungen und der damit zusammenhängenden Gesamtorganisation“, wie ihr Manager Dany Biegler mitteilte.

Beim DLV stieß das nicht auf besondere Begeisterung. Man habe sich gewünscht, dass der eine oder andere Athlet mehr bei den Geistermeisterschaften angetreten wäre, hieß es. Die Verbandsverantwortlichen verzichteten aber darauf, in diesem Zusammenhang den Namen Klosterhalfen zu nennen. Das tat auch Johannes Vetter: Die Stoßrichtung der Kritik des Speerwurf-Weltmeisters von 2017 („Was ist das denn für eine Botschaft, wenn gerade unsere Aushängeschilder passen?“) ging aber eindeutig auch in ihre Richtung.

Für Mintzlaff ist Klosterhalfen „ein Jahrtausendtalent“. Der 44-Jährige glaubt, dass sie irgendwann Weltrekord über 5000 Meter laufen kann. Die Bestmarke steht seit 2009 bei 14:11,15 Minuten, gehalten von der Äthiopierin Tirunesh Dibaba. Klosterhalfen verbesserte 2019 den deutschen Rekord auf 14:26,76 Minuten. In Monte Carlo will die Ausdauerspezialistin zeigen, was sie derzeit kann. (dpa)



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