Kindesmissbrauch im Sport: Kommission fordert mehr Unterstützung und Aufarbeitung

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Junge Sportlerinnen beim Fußballspiel (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times13. Oktober 2020

Die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs fordert, sexuellen Missbrauch im Sport zu enttabuisieren und Betroffene besser zu unterstützen. Heute erwachsene Betroffene fühlten sich „im Stich gelassen“, erklärte die Kommissionsvorsitzende Sabine Andresen am Dienstag (13. Oktober) vor einer Anhörung in Berlin. Sexueller Kindesmissbrauch im Breiten- und Leistungssport sei immer noch weitgehend tabuisiert.

Nach Aussagen von Betroffenen wurden Täter von Sportvereinen demnach zum Teil aktiv geschützt, weshalb die Taten für sie folgenlos blieben. Menschen, die als Kinder missbraucht wurden und Jahre später beim Verein Aufklärung einforderten, seien dort auf Abwehr und Zurückweisung gestoßen. Im Sport zeige sich damit ein bekanntes Muster.

Aufarbeitung ist unbequem und wird nur selten offensiv von Verantwortlichen in Vereinen auf den Weg gebracht“, kritisierte Andresen.

Bislang meldeten sich demnach fast hundert Menschen bei der Kommission, die selbst betroffen sind oder als Angehörige, Freunde oder Mitarbeitende in Vereinen von sexuellem Kindesmissbrauch im Sport berichteten. „Anhand der Berichte von Betroffenen wird deutlich, dass Täter und Täterinnen die Gelegenheiten, die der Sport bietet, gezielt ausgenutzt haben“, erklärte Andresen.

Kinder wurden isoliert, unter Druck gesetzt, oder ihnen wurde mit einem Ausschluss vom Training gedroht.“

Die Kommission will eine Enttabuisierung des Themas erreichen, aber auch unabhängige Ansprechstellen schaffen und Betroffenen Zugang zu Hilfen und Unterstützung erleichtern. (afp)



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