Kosten für Berater-Honorare steigen

Die Kosten für Berater-Honorare im deutschen Profi-Fußball sind signifikant angestiegen. Das meiste Geld machte zuletzt Borussia Dortmund locker. Dass die gestiegenen Investitionen nicht immer zum Erfolg führen, bewies der VfL Wolfsburg.
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«Es ist absurd, dass die Clubs die Spielerberater bezahlen. Eigentlich müssten das die Spieler tun», kritisierte Rummenigge.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times30. Mai 2019

Die deutschen Profivereine haben im vergangenen Jahr zusammen knapp 200 Millionen Euro für Spielervermittler ausgegeben – und damit mehr Geld, als 30 der 36 Erst- und Zweitligisten in einer Spielzeit an Umsatz erzielen.

Krösus Borussia Dortmund zahlte allein 40,9 Millionen Euro an Berater-Honoraren. Mit großem Abstand folgen Bayer Leverkusen (22,6 Millionen), Rekordmeister Bayern München (22,3) und der VfL Wolfsburg (21,6).

Die erstmalige Veröffentlichung der Finanzkennzahlen aller 36 Proficlubs durch die Deutsche Fußball Liga belegt die zunehmenden Provisionskosten für die Vereine bei der Verpflichtung neuer Spieler. Gaben die 18 Bundesligisten zwischen März 2015 und März 2016 noch 127 Millionen Euro für die Berater aus, waren es nun schon 169 Millionen Euro.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte schon vor Jahren die gängige Praxis kritisiert. „Es ist absurd, dass die Clubs die Spielerberater bezahlen. Eigentlich müssten das die Spieler tun“, sagte er damals.

Seit der Weltverband FIFA im Jahr 2015 ein bis dahin gültiges Lizenzierungsverfahren für Spielervermittler abgeschafft hat, kann sich in Deutschland jeder als solcher betätigen, wenn er ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegt und eine Registrierungsgebühr von 500 Euro zahlt.

Dass man auch ohne große horrende Beraterausgaben sportlich erfolgreich sein kann, bewies Fortuna Düsseldorf. Der vorjährige Bundesliga-Aufsteiger investierte mit 768.000 Euro das wenigste Geld in die Spielervermittler – und hielt dennoch souverän die Klasse.

Auch sonst förderten die Kennzahlen teilweise erstaunliche Details zutage. So hatte der VfL Wolfsburg in der Saison 2017/18 mit rund 127 Millionen Euro zwar die dritthöchsten Personalkosten nach den Bayern (315 Millionen) und dem BVB (186,7 Millionen), landete aber dennoch nur auf Rang 16. „Wir hatten einen Kader, der für einen Relegationsplatz zu teuer war“, räumte Wolfsburgs Finanz-Geschäftsführer Tim Schumacher ein. Zudem machte der VfL mit 19,7 Millionen Euro den höchsten Verlust.

Die Clubs hatten sich im Dezember 2018 mit einer Zweidrittelmehrheit dafür ausgesprochen, diese Zahlen künftig von allen Proficlubs publik zu machen und damit für mehr Transparenz zu sorgen. Von den 18 Bundesligisten der kommenden Saison hatten beim Ergebnis vor Steuern 14 Clubs ein positives Ergebnis. Aufgelistet wurden die Zahlen überwiegend für die Saison 2017/18, nur bei vier Vereinen betreffen sie das Kalenderjahr 2018. (dpa)



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