Kovac lässt sich «nicht einlullen» – Boateng angeschlagen

Wiesn-Zeit gleich Bayern-Zeit - das soll auch im Derby gegen den FC Augsburg gelten. Wer beim Gegner im Tor steht, ist für Niko Kovac zweitrangig. Entscheidend sei: Den Topstart nicht zu rosig sehen.
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Tritt auf die Euphoriebremse: Bayern-Coach Niko Kovac.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times24. September 2018

Niko Kovac kann gerade machen, was er will – es funktioniert. Das Auftreten und die Arbeit des neuen Bayern-Trainers „imponiert“ nicht nur Präsident Uli Hoeneß.

Und darum kann Kovac auch herzlich egal sein, wie sein leidgeprüfter Trainerkollege Manuel Baum am Dienstagabend im bayerischen Bundesliga-Derby das Torwartproblem beim FC Augsburg löst: Darf Fabian Giefer nach zwei Alptraumspielen noch mal ran? Oder wird Andreas Luthe fit und kann vor den 75.000 Zuschauern in der Münchner Fußball-Arena das Tor hüten?

„Ich weiß nicht, ob das jede Woche passiert“, sagte Kovac am Montag gelassen zu den Patzern des 28-jährigen Giefer, die den FCA bei den Niederlagen in Mainz und gegen Werder Bremen wertvolle Punkte kosteten. „Deswegen wollen wir uns auf uns verlassen und nicht auf den gegnerischen Torwart“, bemerkte Kovac. Gerade während des Oktoberfestes sind die Bayern-Profis dafür bekannt, dem Gegner gerne einzuschenken. Die letzte Heimniederlage zur Wiesn-Zeit datiert vom 25. September 2010; da gab es ein 1:2 gegen den 1. FSV Mainz 05.

Der Münchner Maximalstart mit vier Siegen führt dazu, dass erste Bundesliga-Macher bereits vor der Übermacht der Bayern kapitulieren. Kovac aber will sich „nicht einlullen lassen“ von Kommentaren, wonach niemand den Rekordmeister auf dem Weg zum siebten Titel nacheinander stoppen könne. „Ich lasse mich nicht einschläfern von den Kollegen“, sagte er. Entsprechend lautet seine Ansage an die Spieler: „Ich warne davor, alles zu rosig zu sehen und zu denken, wir könnten mit halber Kraft agieren.“

Nachlässigkeiten sind aber im Münchner Starensemble nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Wozu auch der ständige Personalwechsel beiträgt. Gegen Augsburg soll wieder rotiert werden. Nationalspieler Jérôme Boateng wäre neben Javi Martínez und Arjen Robben nach einer Pause gegen Schalke ein ausgeruhter Kandidat für die Startelf. Aber der Innenverteidiger knickte am Montag im Training mit dem Fuß um. Es sei „alles okay“, berichtete Kovac zwar. Trotzdem könnte er Boateng mit Blick auf die Partie am Freitag in Berlin gegen Hertha schonen.

Einen Spieler lobte Kovac am Montag besonders: James Rodríguez. Der spielstarke Kolumbianer wird nach Verletzungsproblemen immer stärker. Er belebe das Spiel „mit seinem Gespür für die Situation, für den Raum“. Und der Offensivspieler stelle sich stets in den Dienst der Mannschaft, sagte Kovac. „Von Tag zu Tag, von Training zu Training fühle ich mich besser. Ich bin auf einem guten Level“, sagte James. Beim 2:0 auf Schalke traf er mit dem Kopf und holte den Foulelfmeter vorm zweiten Tor heraus. „Ich war gut im Spiel drin“, sagte James.

Das kann Fabian Giefer in Augsburg aktuell nicht behaupten. Giefer müsste eigentlich auf die Bank. Doch das hängt am Fitnesszustand von Andreas Luthe. Der 31-Jährige müsste nach Oberschenkelproblemen am Dienstagabend voll belastbar sein, um Unglücksrabe Giefer abzulösen. FCA-Coach Baum konnte das Torwart-Rätsel am Montag nicht auflösen. „Wenn Andi kann, ist er auf jeden Fall dabei im Spiel“, sagte Baum. Youngster Benjamin Leneis (19) sei dagegen kein Kandidat für die Startelf, wie Baum verriet: „Das machen wir nicht.“ (dpa)



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