Krank, verletzt, Turnierpause – Rätseln um Serena Williams

Wird Serena Williams als Mutter und mit 37 Jahren noch einen Grand-Slam-Titel feiern? Die großen Titel treiben die Tennis-Ikone an. Ihre Aura auf dem Platz hat jedoch gelitten.
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Erschöpft: Serena Williams in Indian Wells.Foto: Charles Baus/CSM via ZUMA Wire/dpa
Epoch Times28. März 2019

Gegen die Schwedin Rebecca Peterson, Nummer 63 der Weltrangliste, verlor Serena Williams zuletzt einen Satz mit 1:6.

Die Zweitrunden-Partie in Miami drehte die 37-Jährige zwar noch, doch dann war das Turnier unweit ihres Wohnsitzes Palm Beach Garden im US-Bundesstaat Florida für Serena Williams abrupt vorbei. Wegen Knieschmerzen trat die langjährige Dominatorin des Damen-Tennis zu ihrem Match gegen die Chinesin Wang Qiang nicht mehr an.

In Indian Wells hatte sie zuvor wegen einer Viruserkrankung aufgegeben. Erst im Mai in Rom werde Williams wieder antreten, sagte ihr Trainer Patrick Mouratoglou der „New York Times“. Das würde bedeuten: Kein Turnier im April, Rom als einziger Auftritt auf Sand vor den French Open, die Ende Mai in Paris beginnen. Auf der Meldeliste für das hochklassige Turnier in Madrid fehlt der Name Serena Williams. So wird wieder einmal gerätselt und gemutmaßt.

„Enttäuscht“ sei sie, ließ Williams nach dem Aus in Miami in einer Stellungnahme verlauten und ergänzte den in Varianten schon oft gehörten Satz: „Ich hoffe, nächstes Jahr wieder hier bei diesem besonderen Turnier und vor diesen unglaublichen Fans zu spielen.“

Dann wäre sie 38 Jahre alt – und nicht wenige Experten und Beobachter der Szene fragen sich seit einiger Zeit, ob Serena Williams wirklich auch im kommenden Jahr noch durch die Welt tourt auf der Jagd nach Titeln und Trophäen. Dabei treibt sie dies eine Ziel durchaus an: Seit mehr als zwei Jahren hat sie keines der vier großen Turniere mehr gewonnen. Nur zu gerne würde sie mit dem 24. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier den Allzeit-Rekord der Australierin Margaret Court einstellen. Doch die Zeit rennt auch ihr allmählich davon.

Sie spiele einfach solange, bis Roger Federer aufhöre, hatte Williams einmal im Scherz gesagt. Der Schweizer wird im August dieses Jahres 38, Serena Williams wird im September 38. Seit September 2017 ist die frühere Weltranglisten-Erste und 23-malige Grand-Slam-Siegerin Mutter einer Tochter. So oft es geht, begleitet Alexis Olympia ihre Mama bei der Ausübung deren Berufs. Die sorgte zuletzt fast für mehr Aufsehen mit Fotos ihres Kindes in den sozialen Netzwerken oder ihren manchmal gewagten, oft schrillen, zumindest außergewöhnlichen Tennis-Outfits als mit sportlichen Leistungen.

Am Internationalen Frauentag meldete sich Serena Williams zu Wort und ermutigte Frauen, mutig zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Schon lange kämpft Williams für die Rechte von Frauen oder für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen auf der Tour. Sie wird wahrgenommen, sie wird ernstgenommen als Stimme des Damen-Tennis.

Auf dem Platz jedoch hat ihre Aura gelitten. In keinem Jahresrückblick 2018 fehlten die Bilder von ihrem Auftritt im Endspiel der US Open, als sie mit ihren Beleidigungen und ihren Rassismus-Vorwürfen gegenüber dem Schiedsrichter ihrem Ruf als Ikone des Weltsports beträchtlichen Schaden zufügte. Ihren letzten großen Titel feierte Serena Williams bei den Australian Open 2017, damals bereits schwanger. Für 2019 hatte sie zu Beginn des Jahres kryptisch formuliert: „Ich habe immer verrückte große Ziele. Sie ein bisschen als Geheimnis zu bewahren, hilft mir, das Beste zu erreichen.“

Auf Sand bei den French Open mit möglicherweise quälenden langen Ballwechseln dürften ihre Chancen auf den 24. Grand-Slam-Titel gering sein. Kurz darauf jedoch steht das bedeutendste Turnier im Kalender: auf dem schnellen Rasen von Wimbledon. Dort zu triumphieren und dann abzutreten, könnte perfekt in das Serena-Williams-Drehbuch passen. (dpa)



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