Kruse über vergebenen Rekord: «Deshalb nicht reingemacht»

Er war 90 Minuten kaum zu sehen, vergab einen Bundesliga-Rekord - und war am Ende doch wieder der Matchwinner. Max Kruse ist beim Höhenflug des 1. FC Union Berlin einfach die schillernde Figur.
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Hatte auch ohne Elfer-Rekord mit Union in Köln Grund zum Feiern: Max Kruse (M).Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters Images Europe/Pool/dpa/dpa
Epoch Times23. November 2020

Nach dem Schlusspfiff setzte Max Kruse ein freches Lächeln auf. Auf seinen alleinigen Bundesliga-Rekord habe er freiwillig verzichtet, um den anderen nicht die Show zu stehlen, flunkerte der Ex-Nationalspieler.

„Wir haben 15 Punkte auf dem Konto, wir haben seit sieben Spielen nicht verloren. Das ist, worüber man schreiben soll. Und deshalb habe ich ihn nicht reingemacht“, sagte der 32-Jährige nach dem 2:1 (1:1) des Bundesliga-Überraschungsteams 1. FC Union Berlin beim 1. FC Köln.

Kruse hatte am Sonntag eines seiner schlechteren Spiele gemacht, er wurde vom Kölner Ellyes Skhiri als klassischem Manndecker alter Schule komplett aus dem Spiel genommen. Weil er mit seinem Foulelfmeter an Kölns Torhüter Timo Horn scheiterte, verpasste er den Rekord von 17 verwandelten Elfmetern bei den 17 ersten Versuchen. Dann verwandelte er aber den Nachschuss und war am Ende doch der Matchwinner. Max Kruse ist und bleibt eben ein Mann der Widersprüche.

„Max Kruse hat keine Rolle gespielt. Wir haben den entscheidenden Spieler gut aus dem Spiel genommen“, sagte Kölns Trainer Markus Gisdol: „Aber beim Elfmeter kannst du ihn halt nicht decken.“ Gisdol war vor der Saison auch an einer Verpflichtung Kruses interessiert, offenbar scheute der FC nach juristischer Rücksprache aber das Risiko um ein Freigabe-Hickhack, nachdem Kruse seinen Vertrag bei Fenerbahce Istanbul wegen ausbleibender Zahlungen gekündigt hatte.

Etwas ernster gesprochen fand es Kruse dann doch „schade um den Rekord. Aber ich teile mir den ersten Platz nun mit jemandem. Das ist ja auch schön. Und der Ball ist am Ende rein, also kann ich es verkraften.“ Kruse ist Co-Rekordler mit dem Ex-Schalker Jochen Abel.

Horn hatte den Stürmer zuvor überlistet. „Max guckt immer sehr, sehr lange, was der Torwart macht“, sagte der FC-Keeper: „Da hat der Trainer gesagt: Mach mal eine Finte. Das hat geklappt.“ Kurioserweise verwertete Kruse den Nachschuss dann mit seinem schwachen rechten Fuß. „Aber der linke hat in den letzten sieben oder acht Jahren ja gut funktioniert“, sagte er. (dpa)



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