Kühn in Nove Mesto bester Deutscher – Bö gewinnt Sprint

Der Schießstand ist derzeit nicht der Freund der deutschen Biathleten. Zu oft schießen sie daneben - und müssen anderen Kontrahenten die Top-Platzierungen überlassen.
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Johannes Kühn ist beim Weltcup-Sprint in Nove Mesto als bester Deutscher auf Rang elf gelaufen.Foto: Hendrik Schmidt/dpa/dpa
Epoch Times6. März 2020

Selbst die Laborbedingungen mit nahezu absoluter Windstille konnten Olympiasieger Arnd Peiffer & Co nicht nutzen: Weil die deutschen Biathleten im Weltcup-Sprint von Nove Mesto zu oft daneben zielten, hat es weder zum zweiten Saisonsieg noch zu einem Podestplatz gereicht.

Beim achten Saisonerfolg des Norwegers Johannes Thingnes Bö kam Johannes Kühn als bester Deutscher auf Rang elf – mit insgesamt zehn Fehlern setzten die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner den Trend von den Weltmeisterschaften fort, wo sie auch aufgrund zu vieler Fehler ohne Einzelmedaille geblieben waren.

„Mark hat mir vorher noch gesagt, ich soll mir beim ersten Schuss bewusst Zeit nehmen – und das habe ich auch gemacht. Und trotzdem schieße ich gleich einen Fehler, das wäre vermeidbar gewesen und ärgert mich“, sagte Ex-Weltmeister Benedikt Doll im ZDF. Auch den letzten Schuss setzte er daneben und hatte als Zwölfter 1:46,4 Sekunden Rückstand auf den fehlerfrei gebliebenen Sieger. Im Gegensatz zu ihm kam kein deutscher Skijäger ohne Strafrunde durch.

Mit Medaillenambitionen zur WM gereist, war Doll in Antholz mit dem Schießstand gar nicht zu recht gekommen und hatte in der Staffel das mögliche Gold mit einer Strafrunde aus der Hand gegeben. Vier Tage ließ er nach der WM das Gewehr links liegen. „Nach der Staffel habe ich keine psychischen Beschränkungen mitgenommen“, sagte der 29 Jahre alte Schwarzwälder, der wieder Spaß am Schießen hat: „Ich hoffe, dass ich hier noch mal einen Nuller bringen kann.“ 

Kühn kam 1,9 Sekunden vor Doll ins Ziel. „Die Bedingungen am Stand waren sehr gut, deshalb ist es sehr ärgerlich“, sagte er. Peiffer beendete die zehn Kilometer als 14. (+ 1:48,8 Minuten) und kommentierte sein Rennen als „Durchschnitt und hartes Stück Arbeit“. Weil durch den über Nacht gefallenen Neuschnee die Strecke stumpf und langsam wurde, baute der Ski „wahnsinnig ab, man wird immer kaputter und der Ski immer langsamer“, sagte der 32-Jährige. Der viermalige Weltmeister Simon Schempp lief nach dem WM-Aus bei seiner Rückkehr in den Weltcup nach zwei Monaten Abstinenz auf einen soliden 21. Platz. „Es läuft schon ein bissel besser, aber es fehlt schon noch ein Stück“, sagte der 31-Jährige. Der Uhinger hofft, dass er bis zum Saisonende in Oslo noch ein paar Rennen laufen kann.

Dass beim Geister-Weltcup wegen der Angst vor der Ausbreitung des Coronavirus an allen vier Wettkampftagen die Fans draußen bleiben müssen, störte Peiffer weniger. „Für die Fans tut es mir leid, für mich als Athlet ist es auch mal ganz schön, dass es auch mal ruhiger ist“, sagte der Harzer.

Beim Sieg von Denise Herrmann am Donnerstagabend machte die Damen-Mannschaft auf der leeren Tribüne mit einer spontanen Partyeinlage die triste Stimmung wett. Und gute Stimmung wollen Karolin Horchler, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Herrmann auch am Samstag nach der Staffel (14.00 Uhr/ZDF und Eurosport) versprühen. Nach WM-Silber peilt das Quartett den zweiten Podestplatz der Saison an. Wer bei den Männern (17.00 Uhr) startet, ist noch offen. (dpa)



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