Kunterbuntes Pop-Spektakel – Fußball-EM in Paris eröffnet

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Das Stade de France war kunterbunt bei der Eröffnungsfeier.Foto: Srdjan Suki/dpa
Epoch Times10. Juni 2016
Mit strengen Sicherheitsvorkehrungen hat Frankreich die Fans zum Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft am Stade de France empfangen.

Sicherheitsleute tasteten die Besucher ab und kontrollierten ihre Taschen, rund um das Stadion im Pariser Vorort Saint-Denis waren viele schwerbewaffnete Polizisten postiert. Vor dem ersten Spiel Frankreich gegen Rumänien machte sich in der Hauptstadt zunehmend Fußballstimmung breit, schon tagsüber waren Fan-Gesänge zu hören und immer mehr bunte Flaggen zu sehen. Auch auf der Fanmeile am Eiffelturm fieberten viele Menschen dem EM-Auftakt entgegen.

Im Stade des France von Saint-Denis bei Paris eröffneten der französische DJ und Musikproduzent David Guetta, die schwedische Popsängerin Zara Larsson und Hunderte Tänzerinnen mit einem Spektakel aus Tanz, Farben, Licht, Nebel und Musik die EURO 2016.

Auf einem riesigen Teppich mit park-artigem Muster waren Lampions und ein riesiges Karussell zu sehen. Cancan-Tänzerinnen umschwärmten die Szene in knalligen Kostümen. Als ein riesiges Eiffelturm-Bild auf einem 550 Quadratmeter großen Banner in die Luft gezogen wurde, verwandelten die 80 0000 Zuschauer die Ränge im Stadion mit Farbtafeln in die Nationalfarben der 24 Teilnehmerländer.

Mittendrin: DJ David Guetta, der in Frankreich als Star gefeiert wird. Gemeinsam mit Sängerin Larsson präsentierte er seinen EM-Song „This One’s For You“. Auch Super Victor, das Maskottchen der EURO 2016, war im Stadion dabei. Am Himmel über dem Stade de France überflog die Kunstflugstaffel der französischen Luftwaffe, die Patrouille de France, das bunte Szenario.

Die anhaltenden Streiks, Probleme bei der Müllabfuhr in Paris und die Terrorfurcht trübten allerdings die Vorfreude auf das Turnier. Die sozialen Konflikte hätten das Fest bereits ein wenig verdorben, sagte EM-Organisationschef Jacques Lambert dem Sender France Inter. „Denn das Bild, das vom Land vermittelt wird, ist nicht das, was wir uns mit dieser EM 2016 gewünscht hätten.“

Am Stade de France nahmen die Fans die Sicherheitsvorkehrungen recht gelassen. „Das ist schon ok mit den Kontrollen“, meinte ein Franzose aus der Nähe von Straßburg. „Das gibt ein besseres Gefühl nach all dem Terror.“ Bereits direkt an den Metrostationen und Bahnhöfen überprüften Polizisten die Zuschauer, am Stadion mussten sie zwei Kontrollpunkte mit Abtasten durch private Sicherheitsleute passieren.

„Je mehr Kontrollen, umso besser“, sagte Wolfgang Bonetsmüller aus Köln. „Das war alles kein Problem.“ Franziska Rehpenning (30) aus Rostock fand die Kontrollen „ein bisschen lasch“: „Beim Besuch in Disneyland bin ich mehr kontrolliert worden“, erzählte die Rostockerin. Bei der ersten Partie der EM wurden 80 000 Menschen erwartet. Die Behörden hatten wegen des Bahnstreiks, der auch die Strecke zum Stadion betrifft, zu einer frühen Anreise aufgefordert.

Insgesamt sollen rund 90 000 Kräfte von Polizei, Gendarmerie, Zivilschutz, Feuerwehr und privaten Sicherheitsdiensten die Euro 2016 absichern. Darüber hinaus patrouillieren bis zu 10 000 Soldaten in den Straßen. Seit der islamistischen Anschlagserie vom 13. November 2015, die vor dem Stade de France begann, gilt in Frankreich der Ausnahmezustand. Zahlreiche Behörden hatten vor der EM vor einer hohen Terrorgefahr gewarnt, aber betont, es gebe keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne.

Die Stadt Paris bemühte sich am Freitag, die infolge von Streiks und Blockaden in den vergangenen Tagen aufgetürmten Müllberge zu beseitigen. Es seien 50 zusätzliche Fahrzeuge im Einsatz, sagte Bürgermeister Anne Hidalgo dem Sender BFMTV. Neben unternehmensspezifischen Konflikten gibt es in Frankreich seit Monaten Proteste gegen eine geplante Arbeitsmarktreform. Bei der Fluggesellschaft Air France wird in den kommenden Tagen wegen eines Pilotenstreiks mit zahlreichen Flugausfällen gerechnet. Zum Beginn des Streiks am Samstag erwartet das Unternehmen, mehr als 80 Prozent seiner Verbindungen sicherstellen zu können.

(dpa)

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