Leipzig beweist Titelreife und hat Spaß an der Bayern-Jagd

Die Leipziger krönen eine starke Woche mit dem 5:0-Sieg auf Schalke. Dabei unterstreicht das Team, dass es im Titelkampf keinen Deut nachlässt. Im Gegenteil: Sabitzer, Werner und Co. haben Freude an der Bayern-Jagd und treiben den Titelverteidiger vor sich her.
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Die Profis von RB Leipzig hatten beim FC Schalke 04 leichtes Spiel.Foto: Guido Kirchner/dpa/dpa
Epoch Times23. Februar 2020

Mit einer Mischung aus Stolz und Zufriedenheit saß Julian Nagelsmann auf dem Presse-Podium und schaute selbstbewusst in die Runde.

„Wir hatten die absolute Gier, zu gewinnen. Ich bin hoch zufrieden mit den Jungs und habe ihnen gesagt, dass es eine außergewöhnlichen Leistung war“, erklärte der RB-Trainer nach dem höchsten Auswärtssieg der Leipziger Bundesliga-Geschichte.

Mit dem 5:0 beim FC Schalke 04 krönte sein Team am Samstagabend eine beeindruckende Fußball-Woche, brachte dem Gegner eine frustrierende Niederlage bei und sendete ein klares Signal an Tabellenführer Bayern München. Fast beiläufig erwähnte Nagelsmann, dass man sich in der Rolle des Jägers sehr wohlfühle. „Unser Ziel war es, vorne dranzubleiben und ein bisschen Druck auf die Bayern aufzubauen.“ Das gelang: Leipzig bleibt mit einem Punkt Rückstand erster Bayern-Verfolger.

0:0 beim Titelverteidiger aus München, 3:0 gegen Werder Bremen, 1:0 bei Tottenham Hotspur und nun die Fünfer-Packung beim taumelnden Europapokal-Anwärter aus dem Revier – der Herbstmeister hat seine Minikrise mit einem beeindruckenden Comeback im Titelkampf begraben. „Der Sieg in London hat uns gutgetan, wir spielen wieder sehr guten Fußball, und das heute über 90 Minuten“, sagte Nationalstürmer Timo Werner, der seine eigene kleine Liga-Durststrecke mit dem Treffer zum 2:0 in der 61. Minute beendete und schmunzelnd bekannte: „Der Ball musste einfach mal wieder rein, damit ich meinen Seelenfrieden habe.“

Zuvor hatte Kapitän Marcel Sabitzer bereits nach 57 Sekunden mit einem haltbaren Flatterball den hochgelobten Schalke-Keeper Alexander Nübel überwunden. Die restlichen Tore besorgten Marcel Halstenberg (68.), Angelino (80.) und der eingewechselte Emil Forsberg (89.). „Wir hatten nicht so ein einfaches Spiel erwartet“, sagte Sabitzer und stellte dem Gegner damit ein schlechtes Zeugnis aus. Seine Mitspieler verdienten sich dagegen durchweg Bestnoten, traten cool und clever auf. „Wenn wir so weitermachen, sind wir schwer zu stoppen“, meinte Sabitzer. „Wir haben Mentalität und Charakter, und die letzten vier Spiele zu Null gespielt.“

So wie die höchste Heimpleite seit 1981 beim den Königsblauen Spuren hinterlassen dürfte, wird Leipzigs Sieg beim FC Bayern Eindruck machen. Vor allem die Art und Weise beeindruckte, wie souverän die Sachsen nach der schweren Woche mit einer anstrengenden Hindernis-Rückreise von London agierten und nie in Gefahr gerieten. „Wir sind spät nach Hause gekommen und waren etwas müde“, gab Sabitzer zu. „Ich muss der Mannschaft ein Lob aussprechen, nach so einer harten Woche.“

Weil der Sicherheitscheck am Flughafen nach der Partie bei Tottenham so lange gedauert hatte, waren die Leipziger erst viel später als gedacht am Donnerstagmorgen zurück in Leipzig. Nagelsmann zog daraus bereits seine Schlüsse, will die Reiseplanung überdenken. „Das werden wir mit Sicherheit demnächst anders machen.“

Immerhin hatten die Strapazen offensichtlich keinerlei negative Auswirkungen auf die Leistung in der Veltins-Arena. Weder psychisch, noch physisch. Schwere Beine und leere Köpfe hatte nur der Gegner. „Wir haben viele Räume vorgefunden, mit denen wir etwas anfangen konnten. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung“, stellte Sabitzer fest. RB-Keeper Peter Gulacsi meinte: „Wenn man in Bayern, Tottenham und Schalke dreimal auswärts zu Null spielen kann, dann ist das schon eine starke Bilanz.“ (dpa)



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