Letzte Chance: Handballer müssen WM-Kader reduzieren

Das TV-Chaos ist vorerst beendet, jetzt rückt das finale Spielercasting in den Vordergrund: Zwei Spieler muss Bundestrainer Sigurdsson vor der Abreise zur Handball-WM noch streichen. Die letzte große Chance bietet sich den Wackelkandidaten gegen alte Bekannte.
Titelbild
Bundestrainer Dagur Sigurdsson muss noch seinen Kader reduzieren.Foto: Caroline Seidel/dpa
Epoch Times8. Januar 2017

Vor der WM-Generalprobe der deutschen Handballer ist eines klar: das Spiel gegen Österreich am Montag (19 Uhr) gibt es im Free-TV zu sehen.

Nach dem Wirbel um die Internet-Notlösung für das Turnier in Frankreich wird Sky Sport News HD den Höhepunkt im Spielercasting von Bundestrainer Dagur Sigurdsson frei empfangbar im Fernsehen übertragen. Der Auftritt in Kassel ist für die Bad Boys die letzte große Bewährungschance für das Weltturnier. Spätestens einen Tag vor dem Start in die WM am 13. Januar muss Sigurdsson seinen derzeit 18 Spieler umfassenden Kader um zwei Akteure reduzieren.

„Es sind schwierige Entscheidungen“, sagte der Isländer. Während Kapitän Uwe Gensheimer oder das Torhüter-Duo Andreas Wolff und Silvio Heinevetter ihre Plätze sicher haben dürften, stehen vor allem hinter zwei Akteuren Fragezeichen: Neuling Philipp Weber und Rechtsaußen Tobias Reichmann. Als Debütant dürfte Weber nur geringe Chancen auf einen Sprung in den finalen Kader haben, Europameister Reichmann wackelte zuletzt wegen muskulärer Probleme in der Wade. Unklar ist auch, wem Sigurdsson im komplett neu formierten Rückraum beim Turnier letztlich sein Vertrauen schenken wird.

Der finale WM-Test gegen Österreich ist die letzte große Bühne, auf der sich die Wackelkandidaten für die Endrunde empfehlen können. Schon am Mittwoch wird die DHB-Auswahl mit dem Bus nach Frankreich fahren, am Freitag steht das erste WM-Gruppenspiel gegen Ungarn an. Dass Sigurdsson seine beiden Streichkandidaten auf die lange Busreise mitnimmt und erst im Teamhotel in Rouen von seiner Liste streicht, ist unwahrscheinlich. „Die letztendliche Entscheidung kommt wahrscheinlich schon vor dem Österreich-Spiel“, hatte Sigurdsson angekündigt. „Aber wir fahren wohl gut damit, es so lange wie möglich offen zu halten.“

Der Isländer weiß, dass ihm kurzfristig fest eingeplante Akteure wie Reichmann wegbrechen könnten. Vor der erfolgreichen EM vor einem Jahr hatte sich nach Gensheimer unter anderen auch der als Ersatz nominierte Michael Allendorf verletzt. Für die WM in Frankreich muss Sigurdsson wegen etlicher Absagen und Verletzungen nun seinen Rückraum komplett umbauen. „Wir haben ständig die Situation, dass jemand fehlt“, sagte Teammanager Oliver Roggisch. Nach dem souveränen ersten Testspielsieg gegen Rumänien (30:21) will das Trainerteam gegen die Österreicher eine stabilere Abwehr sehen.

„Österreich passt sehr, sehr gut. Das ist natürlich ein starker Gegner. Gegen Österreich wissen wir, was wir bekommen“, sagte Sigurdsson. Das weiß vor allem er selbst. Von 2008 bis 2010 betreute er Österreichs Nationalteam, natürlich „kenne er einige von denen sehr, sehr gut. Vor allem den Trainer.“ In Patrekur Jóhannesson haben die Österreicher einen Landsmann und ehemaligen Teamkollegen Sigurdssons als Trainer. Mit Megatalent Nikola Bilyk und Linksaußen Raul Santos verfügen die Österreicher zudem über zwei starke Spieler, die beim THW Kiel unter Vertrag stehen.

„Handballerisch haben die einiges drauf“, sagte Sigurdsson. Das weiß der Isländer aber auch von seinen Spielern, für Teammanager Roggisch stehen die Vorzeichen kurz vor WM-Start sogar „sehr positiv“. Die Jungs seien alle auf einem sehr guten Weg. Dennoch werden zwei von ihnen am Mittwoch nicht im Bus sitzen. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion