Löw bastelt am Kader: Fragezeichen um Neuer und ter Stegen

Für die meisten Profis ist die Saison beendet. Die Nationalspieler und der Bundestrainer müssen noch zweimal ran. Löw will mit seinen umgekrempelten Kader die jüngsten positiven Signale zementieren. Ungewissheiten gibt es um seine Nummer eins und zwei.
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Die beiden Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen (r) und Manuel Neuer sind derzeit angeschlagen.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times21. Mai 2019

Wesentlich entspannter als zuletzt, aber trotzdem mit einigen Unklarheiten geht Joachim Löw in die letzte Saisonaufgabe.

Besonders die ungewisse Situation um seine angeschlagenen Torhüter Manuel Neuer nach einem Muskelfaserriss in der Wade und Marc-André ter Stegen, der sich mit Knieproblemen herumplagt, beschäftigt den Bundestrainer vor den noch anstehenden EM-Qualifikationsspielen. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft tritt am 8. Juni in Weißrussland an, ehe eine lange Saison am 11. Juni in Mainz gegen Estland endet.

Neuer hofft noch auf einen Vereinseinsatz mit dem FC Bayern im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig. Ter Stegen hat zuletzt beim bitteren 0:4 des FC Barcelona im Halbfinale der Champions League beim FC Liverpool auf dem Platz gestanden. Für das spanische Pokalfinale gegen den FC Valencia ist er ohnehin nicht vorgesehen.

An diesem Mittwoch wird Löw seinen Kader präsentieren. Denkbar ist, dass er Neuer eine DFB-Pause auferlegt, damit die Nummer eins in diesem Sommer gut zweieinhalb Wochen mehr Urlaub hat und voll genesen in die Vorbereitung auf die anstrengende EM-Saison 2019/20 einsteigen kann. Der 33 Jahre alte Routinier hatte schon vor der Wadenblessur wegen einer Daumenverletzung einige Spiele beim FC Bayern verpasst.

Als Alternativen für die Torhüterposition hat Löw nach einer starken Leistung im Verein den Frankfurter Kevin Trapp und Bernd Leno. Der einstige Leverkusener war in dieser Saison beim FC Arsenal mit 32 Partien Stammkeeper in der Premier League. Am Freitag wird Löw seinen Trainerstab in Berlin zur Feinabstimmung zusammenholen. Einen Tag später sind alle live beim Pokalfinale im Olympiastadion.

Auf jeden Fall fehlen wird in den letzten Länderspielen der Saison Verteidiger Antonio Rüdiger vom FC Chelsea. Er wurde am Knie operiert. Niklas Stark von Hertha BSC, der im März erstmals von Löw zur Nationalmannschaft eingeladen war, ist nach einer längeren Verletzung erst gerade wieder ins Training eingestiegen.

Das hochgelobte 3:2 zum Auftakt der EM-Ausscheidung beim Erzrivalen Niederlande hat die lange aufgeheizte Atmosphäre rund um Löw und das Nationalteam entspannt. „Der Sieg ist hilfreich für das Selbstbewusstsein der Mannschaft, für die Moral. Nichtsdestotrotz weiß ich als Trainer, dass wir natürlich weiter an gewissen Dingen arbeiten müssen. Das dürfen wir nicht vergessen“, hatte der Bundestrainer nach dem umjubelten Erfolg in Amsterdam erklärt.

Löw will nach einer durchwachsenen Nach-WM-Saison gegen die Außenseiter Weißrussland und Estland unbedingt die jüngsten positiven Anzeichen zementieren. Die größte Herausforderung dabei lautet: Er muss seine Spieler nach einer langen, kräftezehrenden Spielzeit noch einmal auf Topniveau hieven, obwohl für viele Spieler der letzte Wettkampf beim Treffpunkt am 2. Juni schon zwei Wochen zurückliegen wird. Deshalb schiebt Löw im niederländischen Venlo ein Kurztrainingslager ein, bevor es nach Weißrussland geht.

Das DFB-Team muss nach der WM-Enttäuschung im Sommer 2018 sowie dem Auf und Ab in den elf Monaten danach mit Nations-League-Abstieg und großem personellem Umbruch nun in die Stabilisierungsphase finden. Sein Aufgebot wird Löw auch mit U21-Coach Stefan Kuntz abstimmen. Der Leverkusener Jonathan Tah (23) und der Leipziger Lukas Klostermann (22) sollen sowohl die EM-Qualifikationsspiele mit dem A-Team als auch die EM-Endrunde der Nachwuchsauswahl in Italien bestreiten. (dpa)



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