Löw lobt seine Azubis und atmet durch

Der Testspielerfolg gegen Tschechien war ein guter Einstieg in den Jahresabschluss der Nationalelf. Mit einem «guten Gefühl» geht's nun in die letzten Nations-League-Partien. Der Bundestrainer sieht die Chance zum Gruppensieg.
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Joachim Löw ist nach dem Testspiel gegen Tschechien zufrieden mit der Mannschaft.Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times12. November 2020

Joachim Löw berichtete nach dem Testspielsieg seines zusammengewürfelten Azubi-Teams von einer gelösten Stimmung in der Kabine.

„Wir haben durchgeatmet.“ Der Bundestrainer war wie seine vielen unerfahrenen DFB-Akteure heilfroh, dass es nach dem frühen Tor von Luca Waldschmidt am Mittwochabend in der leeren Leipziger Arena endlich gelungen war, einen Vorsprung über die Zeit zu bringen und erstmals in diesem Jahr zu Null zu spielen. „Jedes Spiel, dass man gewinnt, gibt ein gutes Gefühl“, resümierte Löw, der vom Auftritt seiner Elf recht angetan war: „Jedem Spieler möchte ich ein Lob aussprechen.“

Auch der Bundestrainer hat registriert, dass rund um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Stimmung in der Corona-Krise nach zuletzt mehreren verschenkten Siegen und etlichen Gegentoren ins Negative gekippt war. „Wir haben schon die Ergebnisse gebracht“, betonte der 60-Jährige darum. Tatsächlich wurde in den vergangenen zwei Jahren von 18 Länderspielen lediglich eines verloren – beim 2:4 gegen Holland Anfang September 2019 in der EM-Qualifikation.

Testspiele nutzt der Langzeit-Bundestrainer zudem seit jeher gerne zum Experimentieren. Und angesichts von drei Länderspielen in sieben Tagen durften sich gegen die Tschechen zahlreiche Frischlinge zeigen, darunter die Debütanten Philipp Max (27) und Ridle Baku (22). „Beide waren intensiv unterwegs“, lobte Löw. Max legte Waldschmidt das Tor auf und schwärmte danach: „Es ist ein ganz besonderer Tag für mich.“

Sehr angetan zeigte sich Löw vom zielstrebigen Gladbacher Florian Neuhaus (23) im Mittelfeld und von Robin Koch (24), der als zentraler Abwehrspieler überzeugen konnte. Beide empfahlen sich nachdrücklich für einen Platz im EM-Kader. „Wichtig war der Sieg“, sagte Neuhaus, der fulminant ans Lattenkreuz geschossen hatte. Er blickte gleich nach vorne: „Am Samstag wollen wir gegen die Ukraine gewinnen – ganz klar!“

Die Nations League rückte auch beim Bundestrainer schon in der Nacht zum Donnerstag in den Fokus. Dann wird es wieder auf die Etablierten um Kapitän Manuel Neuer, Serge Gnabry und Timo Werner ankommen. Bei einem weiteren Sieg in Leipzig gegen die Ukraine käme es zu einem Endspiel um den Gruppensieg und die Teilnahme am Final-Four-Turnier am kommenden Dienstag in Sevilla gegen Spanien. „Die Chancen sind vorhanden“, bemerkte Löw. Er beendete mit dem Tschechien-Spiel die Testphase, ab sofort beginne das Einspielen für die EM 2021.

Darum wird auch Abwehrchef Niklas Süle nach dem vorzeitigen Ende seiner Corona-Quarantäne für die beiden Punktspiele zum Team stoßen. Das vereinbarte Löw in Gesprächen mit Bayern-Coach Trainer Hansi Flick und dem 25-jährigen Süle. „Niklas hatte überhaupt keine Symptome. Ich habe entschieden, dass er dazukommt“, sagte Löw.

Süle war in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle nachfolgenden Testungen ergaben negative Ergebnisse. In Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt durfte er die Quarantäne vorzeitig beenden. Ausfallen für die letzten zwei Länderspiele des Jahres wird der Gladbacher Jonas Hofmann, der gegen die Tschechen eine Muskelverletzung am Oberschenkel erlitt. (dpa)



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