Löw-Team gibt wieder Vorsprung her – Remis in der Schweiz

Wieder den Sieg verspielt: Trotz erneuter Führung hat sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Schweiz mit einem mageren Punkt begnügen müssen.Ilkay Gündogan (14. Minute) traf zwar für das zunächst überlegene Team von…
Titelbild
Die deutsche Nationalmannschaft um Leroy Sané muss weiter auf einen Sieg in der Nations League warten.Foto: Christian Charisius/dpa/dpa
Epoch Times6. September 2020

Wieder den Sieg verspielt: Trotz erneuter Führung hat sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Schweiz mit einem mageren Punkt begnügen müssen.

Ilkay Gündogan (14. Minute) traf zwar für das zunächst überlegene Team von Bundestrainer Joachim Löw an einem kräftezehrenden zweiten Spieltag der Nations League in Basel. Doch Silvan Widmer (58.) glich nach der Pause für die Gastgeber zum am Ende sogar etwas glücklichen 1:1 (1:0)-Endstand aus.

Löw und seine Nationalspieler warten damit in dem neuen Wettbewerb weiter auf den ersten Sieg und stehen in den Oktober-Spielen in der Ukraine und in Köln gegen die Schweiz bereits mächtig unter Druck – wie bei der Erstauflage droht sogar der Abstieg aus der A-Gruppe.

Löw rief schon zu Beginn immer wieder Anweisungen auf das Feld. „Ruhe“ und „ruhig“ gehörten oft dazu, genauso aber auch Lob für gelungene Aktionen seiner Spieler, die sich gut erholt vom Kraftakt gegen Spanien zeigten. Der Bundestrainer hatte etwas überraschend nur zwei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. In der Abwehr-Dreierkette spielte Matthias Ginter für Emre Can, im Tor durfte sich Bernd Leno beweisen. Kevin Trapp rückte auf die Bank.

Die engagierte Spielanlage beider Mannschaften mit hohem Pressing ähnelte sich stark. Auch die Schweizer hatten sich vorgenommen, das DFB-Team extrem früh und dann mit gleich vier, fünf Spielern unter Druck zu setzten, um das deutsche Aufbauspiel zu stören. Leno hielt gegen den früheren Frankfurter Haris Seferovic (12.). Zunächst gelang es der deutschen Mannschaft aber, sich ballsicher und spielerisch zu befreien. In der zweiten Halbzeit war die Partie etwas mehr von Taktik als von hohem Tempo geprägt, die DFB-Elf wirkte zunehmend weniger zwingend.

In der Offensive war bis zu seiner Auswechslung zur Pause erneut der Neu-Münchner Leroy Sané, der gegen Spanien nach gut einer Stunde mit Krämpfen vom Platz gegangen war, auffälligster Akteur. Einen ersten Schuss des Bayern-Profis, der immer wieder zwei, drei Schweizer Abwehrspieler beschäftigte, hielt Torhüter Yann Sommer (7.). Bei Gündogans überlegtem und platziertem Schuss von knapp außerhalb des Strafraums nach Vorlage von Ginter zur deutschen Führung war der Gladbacher Bundesliga-Keeper machtlos.

Löw jubelte kurz und ballte beide Hände zu Fäusten. „Natürlich will man gewinnen“, hatte der 60-Jährige vor dem Anpfiff seiner 183. Partie als DFB-Chefcoach gesagt. Zuletzt hatte es in Basel gegen die Schweiz ein 4:0 und ein 3:5 gegeben.

Mit sechs aktuellen Bundesliga-Profis in der Startelf wurden die Gastgeber nach der deutschen Führung stärker. Der schnelle Gladbacher Breel Embolo, der aus dem Mittelfeld heraus immer wieder in die Spitze vorstieß, sorgte für enorme Unruhe in der deutschen Abwehr um Ginter, Antonio Rüdiger und Niklas Süle.

Leno musste auch gegen den Wolfsburger Renato Steffen (26.) und den Schweizer Kapitän Granit Xhaka (44.) retten. Seferovic setzte einen Schuss, der abgefälscht wurde, auf das Tornetz (35.), zudem traf er den Außenpfosten (42.). Dem deutschen Mittelfeld fehlte in dieser Phase der Zugriff, um die entscheidenden Pässe vor den Torchancen zu verhindern.

Der DFB-Elf eröffneten sich durch das Powerplay der Schweizer, die am Donnerstag mit 1:2 in der Ukraine verloren hatten, aber immer wieder auch Kontersituationen. Julian Draxler hätte nach Zuspiel von Timo Werner erhöhen müssen, der Schuss des herangerauschten PSG-Profis ging aber direkt auf Sommer (31.). Dennoch rief Löw nach der Aktion laut: „Sehr gut!“ Draxlers Schuss in der 52. Minute rauschte vorbei.

„Saubere Pässe“, forderte Löw zur Mitte der zweiten Halbzeit von seinen Spielern. Gerade als das DFB-Team die Partie in den Griff zu bekommen schien, erzielte Widmer den Ausgleich, dem ein böser Fehler des für Sané eingewechselten Julian Brandt vorausging. Die gesamte deutsche Abwehr ließ den Schweizern zu viel Raum, bei Widmers Schuss kam Außenverteidiger Robin Gosens zu spät. Für Süle kam nach gut einer Stunde Jonathan Tah. In der Offensive ging nicht mehr viel. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion