Löwen vor erster Meisterschaft: Dann «richtig feiern»

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Kapitän Uwe Gensheimer wird die Rhein-Neckar Löwen verlassen.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times5. Juni 2016
Die Rhein-Neckar Löwen wollen ihr Trauma besiegen und endlich deutscher Handball-Meister werden. Vor dem letzten Spiel bei TuS N-Lübbecke am heutigen Sonntag (15.00 Uhr) führen die Nordbadener die Bundesliga-Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vor der SG Flensburg-Handewitt an.

Die Norddeutschen treffen zeitgleich auf den Bergischen HC. Dem Spitzenreiter dürfte beim feststehenden Absteiger aus Ostwestfalen aufgrund der um 30 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber den Flensburgern sogar schon ein Unentschieden für den Titel reichen. Es wäre die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte. „Wir geben in Lübbecke noch einmal 60 Minuten Vollgas für unser großes Ziel. Ich will diese Meisterschaft“, sagt Kapitän Uwe Gensheimer, der den Verein nach 13 Jahren verlässt und zu Paris Saint-Germain wechselt.

Der Titel wäre zweifellos der krönende Abschluss seiner Zeit bei den Löwen und das perfekte Ende einer emotionalen Woche. Am vergangenen Sonntag verabschiedeten ihn 13 200 Fans beim letzten Heimspiel in der Mannheimer SAP-Arena, am Mittwoch wurde er zum ersten Mal Vater – jetzt fehlt nur noch der Titel zum vollkommenen Glück. Er selbst spricht mit Blick auf die Meisterschaft von seiner letzten Mission in Diensten der Löwen, die oft nah dran waren am großen Coup.

2014 verpasste die Mannschaft die Meisterschaft hinter dem THW Kiel um zwei Tore, 2015 landeten sie zwei Punkte hinter dem Dauerrivalen. Der Vize-Fluch liegt seitdem auf den Nordbadenern, das Image der „ewigen Zweiten“ hängt ihnen nach. Doch damit soll nun Schluss sein. „Ein Finale haben wir noch vor uns. Lübbecke wird kämpfen und noch einmal alles geben, aber dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren“, sagte Torwart Mikael Appelgren.

Hier der feststehende Absteiger, dort der Tabellenführer – eine Niederlage der Löwen wäre eine Sensation. Allerdings tat sich der EHF-Pokalsieger von 2013 in der Vergangenheit oft schwer mit dem TuS. Auch deshalb mahnt der Sportliche Leiter Oliver Roggisch: „Wir haben eine sensationelle Saison gespielt, aber wir sind noch nicht am Ende unseres Weges. Selbstläufer gibt es in der Bundesliga nicht, der TuS wird uns den Sieg sicher nicht schenken.“

Trainer Nikolaj Jacobsen steht in Lübbecke sein kompletter Kader zur Verfügung. Der Däne gab sich in den vergangen Tagen gewohnt gelassen. Er weiß, dass er sich in dieser Saison immer auf seine Abwehr verlassen konnte. „Die Deckung ist die Basis. Wir sind Tabellenführer, weil wir so gut verteidigen“, sagte Jacobsen, der auch in der Woche vor dem letzten Saisonspiel im Training auf den Faktor Spaß setzte: „Ich bin optimistisch, die Jungs sind gut drauf, sie sind locker. Wenn wir zu unserem Spiel finden, werden wir die Partie gewinnen – und dann möchte ich auch richtig feiern.“

(dpa)


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