Löws Neulinge: Einer sticht sogar Lewandowski und Müller aus

Der Bundestrainer frischt seinen Kader zum Re-Start des Nationalteams weiter auf. Bei den Neuen Robin Gosens, Florian Neuhaus und Oliver Baumann imponieren Joachim Löw nicht nur die rein fußballerischen Fähigkeiten. Und manchmal ist der Weg kurz zu einem großen Turnier.
Titelbild
Hoffenheims Torwart Oliver Baumann hat eine Einladung von Bundestrainer Joachim Löw erhalten.Foto: -/TSG 1899 Hoffenheim/dpa/dpa
Epoch Times26. August 2020

Einer war das deutsche Fußballgesicht mitten in der schlimmsten Corona-Zeit in Italien. Der Zweite wird für seine Intelligenz gelobt. Und der Dritte sticht in Sachen Beständigkeit sogar Bayerns Top-Profis Robert Lewandowski und Thomas Müller aus.

Gleich mit drei neuen Spielern startet Joachim Löw nach über neun Monaten Corona-Pause in die verschobene EM-Saison 2020/21. Für Robin Gosens, Florian Neuhaus und Oliver Baumann stehen bei ihrem möglichen Debüt für Deutschland gleich hochkarätige Gegner bereit. „Die sportliche Wichtigkeit ist bei den Spielen natürlich gegeben, wir spielen gegen Spanien und die Schweiz“, betonte der Bundestrainer.

Zwar öffnet sich für das Trio die Tür zur Nationalmannschaft auch, weil Löw zum Beginn der neuen Nations League am 3. September in Stuttgart und drei Tage später in Basel auf hoch belastete Spieler von Champions-League-Sieger FC Bayern und Halbfinalist RB Leipzig verzichtet. Doch die Geschichte zeigt: Immer wieder haben es seit Löws Amtsantritt 2004 Spieler auch noch kurzfristig geschafft, in die Kader für die großen EM- und WM-Turniere zu kommen.

OLIVER BAUMANN: Der Hoffenheimer ist der Liga-Dauerbrenner schlechthin. In den letzten zehn Bundesliga-Spielzeiten verpasste der Torwart nur zwölf der möglichen 340 Partien. In dieser Wertung verdrängt der Einsatz-Rekordmann (328) sogar die Münchner Stars Lewandowski (321) und Müller (313), die bei Bayern eigentlich immer spielen. „Er ist ein Spieler, der schon lange eine konstant gute Leistung bietet“, begründete Löw dann auch die Einladung für den 30-Jährigen. „Er hat diese internationale Erfahrung. Er hat die letzten zwei, drei Jahre einige Europa-League-Spiele gemacht.“

Baumann hat sich auch gegen den Hoffenheimer Trend, auf junge, entwicklungsfähige Spieler zu bauen, durchgesetzt. Die talentierte Leihgabe Gregor Kobel (22) wurde dann nach einigem Hin und Her endgültig an den VfB Stuttgart abgegeben. So bleibt Baumann weiter die unumstrittene Nummer eins bei der TSG. Die Pause für Manuel Neuer und die Verletzung von Marc-André ter Stegen bringt den 20-maligen Junioren-Nationalspieler nun doch noch ins A-Team des DFB. „Die Nominierung ist für mich eine große Ehre und Auszeichnung für die Leistungen in der Vergangenheit, aber auch Ansporn zugleich, weiter auf diesem Niveau zu arbeiten“, sagte Baumann.

ROBIN GOSENS: Schon 2017 war der am Niederrhein geborene und aufgewachsene Außenbahnspieler nach Bergamo gekommen. Als 18-Jähriger fiel er bei einem Probetraining bei Borussia Dortmund durch, ging zu Vitesse Arnheim jenseits der deutsche-niederländischen Grenze und dann zu Heracles Almelo in die Eredivisie. Mit Atalanta Bergamo mischte er die italienische Serie A auf. „Wir haben ihn in der letzten Saison schon immer wieder beobachtet“, berichtete Löw.

Bekannt in Deutschland wurde er aber vor allem durch die Champions-League-Spiele in der abgelaufenen Saison. Und im Frühjahr durch seine Live-Berichte aus der Quarantäne in Bergamo, dem Hotspot der Corona-Pandemie im geplagten Italien. Auch sein geplantes Debüt bei Löw im März wurde von dem neuartigen und heimtückischen Virus verhindert. Doch nun wird der 26-jährige Gosens für „eine sehr gute Saison“, die mit Atalanta in der Königsklasse erst im Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain knapp endete, von Löw belohnt.

FLORIAN NEUHAUS: Löw hat den in Landsberg am Lech geborenen Mittelfeldspieler bereits länger auf dem Zettel. „Florian Neuhaus hat schon bei der U21-Auswahl überzeugt“, erklärte der Bundestrainer bei der Nominierung und bescheinigt Neuhaus auch bei Gladbach „einen guten Weg“. Im Sommer 2017 war Neuhaus von 1860 München nach Mönchengladbach gekommen und zunächst ein Jahr an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen worden. Dann verpasste der 23-Jährige mit der Borussia nur sechs von möglichen 38 Bundesligapartien.

Ein mitentscheidender Grund für Löws Interesse an Neuhaus: „Für mich ist er ein sehr intelligenter Spieler. In der vergangenen Saison hat er sich sehr gut weiterentwickelt. Daher hat er diese Einladung absolut verdient.“ Der Wahl-Gladbacher bedankte sich höflich: „Das ist eine tolle Sache für mich. Ich lasse alles auf mich zukommen. Dass ein Spiel gegen die Schweiz mit meinen Teamkollegen von Borussia ansteht, freut mich aber besonders.“ (dpa)



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