Mexiko fiebert der Formel 1 entgegen

Titelbild
Fernando Alonso scheint mit dem Kurs zufrieden zu sein.Foto: Mario Guzman/dpa
Epoch Times29. Oktober 2015
„Endlich kommt die Formel 1 nach Mexiko zurück. Wir sind ein motorsportverrücktes Land und mussten viel zu lange warten“, sagt Alfonso Villareal.

Bei Ticketpreisen von umgerechnet zwischen 250 und 1000 Euro kann der Taxifahrer das Rennen am kommenden Sonntag nicht selbst an der Strecke verfolgen. „Ich kaufe ein paar Bier und schaue es mir mit meinem Schwager im Fernsehen an“, sagte der 49-Jährige.

Vor 23 Jahren drehten die Boliden das letzte Mal ihre Runden im Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt. In zwei Phasen war die Formel 1 insgesamt 16 Mal in Mexiko zu Gast. Beim bislang letzten Rennen 1992 fuhr Michael Schumacher im Benetton-Ford dort erstmals in seiner noch jungen Karriere auf das Podest.

Für die Rückkehr der Königsklasse haben die Ingenieure der Aachener Firma Tilke das Autódromo komplett umgebaut. „Die Leute, die die Strecke vorher kannten, werden sie kaum wiedererkennen“, sagt der Regionalchef des Ingenieursbüros, Christian Epp. Nach Monza soll Mexiko-Stadt nun der zweitschnellste Parcours der Formel 1 sein.

Für fünf Rennen wurden die Verträge mit Chefvermarkter Bernie Ecclestone unterzeichnet. Mexiko-Stadt und die lokale Eventagentur Cie investieren rund 360 Millionen US-Dollar. Der reichste Mann Mexikos, Carlos Slim, soll sich dafür eingesetzt haben, dass die Rennserie nach Mexiko zurückkehrt, heißt es aus seinem Umfeld.

Während Logistiker die 400 Tonnen Material der Teams von der letzten Formel-1-Station in Austin herbei schaffen, bereiten sich in Mexiko-Stadt die Händler schon auf die Ankunft des Motorsportzirkusses vor. Auf den Märkten bestücken sie ihre Stände mit Fahnen von Ferrari und Baseballmützen von Mercedes.

Ein Formel-1-Rennen ist ein bedeutendes Sportevent, aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das mexikanische Tourismusministerium rechnet damit, dass der Große Preis von Mexiko bereits im ersten Jahr rund 400 Millionen US-Dollar in das Land spült. Hotels, Restaurant und Taxiunternehmen dürften am meisten profitieren.

In der Rennwoche werden 300 000 Touristen aus dem In- und Ausland in Mexiko erwartet. Mehr als die Hälfte aller Hotelzimmer in der Metropole werden von Motorsportfans belegt sein. Allein die Hotelrechnungen dürften sich auf 45 Millionen Dollar belaufen. Die Formel 1 soll 18 000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen.

Der Staatssekretär im Tourismusministerium, Francisco Maass Peña, hofft, dass die Formel 1 auch Mexiko als Land weltweit bekannter macht. „Ich bin sicher, dass alle Besucher davon begeistert sein werden, was das Land zu bieten hat, und eines Tages als Fans von Mexiko zurückkehren“.

Auch der Marketingdirektor des Großen Preises von Mexiko rechnet mit einem Imagegewinn für das Land. „Unser Ziel ist es, Mexiko in die Welt zu bringen und die Welt nach Mexiko zu holen“, sagte Rodrigo Sánchez der Wirtschaftszeitschrift „Mundo Ejecutivo“. „Das ist ein Weltklasse-Event. Wir haben Tickets in allen Bundesstaaten Mexikos verkauft, in mehreren lateinamerikanischen Ländern, in den USA, Kanada, Europa, Australien und einigen asiatischen Staaten.“

Der Lokalmatador kann es unterdessen kaum noch erwarten, zum ersten Mal in seiner Heimat aufs Gas zu treten. „Ich freue mich sehr darauf, in meinem Land zu fahren. Das ist nur wenigen Piloten vergönnt und ich hätte niemals gedacht, dass ich das erleben darf“, sagte der mexikanische Formel-1-Pilot Sergio Pérez vom Rennstall Force India zuletzt bei einem Besuch in Mexiko-Stadt.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion