Modric genießt ohne Schwänzer – Kritik an Ronaldo und Messi

Für die fehlenden Cristiano Ronaldo und Lionel Messi gibt es Kritik, das stört den neuen Weltfußballer Luka Modric herzlich wenig. Sein Sieg leitet eine neue Zeitrechnung ein. Von Bundestrainer Joachim Löw und Ex-Kapitän Michael Ballack gibt es positive Prognosen.
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Ausgezeichnet: Weltfußballer Luka Modric.Foto: Frank Augstein/AP/dpa
Epoch Times25. September 2018

Weltfußballer Luka Modric wollte sich vom Schwänzen des Titelverteidigers Cristiano Ronaldo nicht den großen Abend verderben lassen.

„Jeder hat seinen Grund, ich werde mich dazu nicht äußern, warum einige nicht gekommen sind. Klar hätte es mir gefallen, wenn sie hier wären. Aber sie sind eben nicht da“, sagte der kroatische Vize-Weltmeister, der die begehrteste Einzel-Auszeichnung seiner Sportart fast wie ein Baby in seinen Armen hielt. „Das ist eine spezielle Nacht für mich und ein besonderer Moment meiner Karriere. Alle meine Träume sind in Erfüllung gegangen“, schwärmte der Mittelfeldgestalter von Real Madrid.

Als erster Star seit Kaká im Jahr 2007 heißt der am Montagabend in London vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw gekürte Gewinner bei der prestigeträchtigsten Einzelauszeichnung im Fußball nicht Ronaldo oder Lionel Messi. Beide ließen sich von ihren Clubs Juventus Turin und FC Barcelona für den Gala-Abend in der Royal Festival Hall entschuldigen – aus terminlichen und privaten Gründen.

Manch einer, wie der frühere italienische Trainer Fabio Capello, empfand das als eine „Respektlosigkeit“. Man müsse sich bei Sieg und Niederlage gut verhalten, rügte der 72-Jährige. „Alle Preisträger sollten hier sein“, sagte auch Real-Kapitän Sergio Ramos. Wie Messi und Ronaldo stand der 32-Jährige auch diesmal in der Weltelf; von diesen Nominierten kamen nur Messi und Ronaldo nicht in die britische Metropole.

„Ronaldos Ego ist noch größer als seine fußballerische Klasse“, kritisierte die kroatische Zeitung „Sportske Novosti“. „Er ist nicht Willens, hinter jemandem zurückzustehen und noch weniger Willens, zu gratulieren.“

Kritik gab es auch aus der neuen Wahlheimat Italien für den in der vergangenen Woche erstmals in seiner Lieblingsumgebung Champions League vom Feld gestellten Juve-Star. „Niemand zeichnet mehr Ronaldo aus: CR7 sieht zu, wie seine Marke außerhalb der schützenden Blase von Real Madrid verletzlicher wird“, formulierte es „La Repubblica“. Messi war erstmals seit zwölf Jahren sogar nicht einmal in den Top 3. Beide hatten in den vergangenen zehn Jahren den Titel immer unter sich ausgemacht.

Mit 33 (Ronaldo) und 31 Jahren (Messi) sind die beiden Dauer-Triumphatoren beim Kampf um die FIFA-Meriten zwar noch lange nicht abzuschreiben. Aber eine neue Zeitrechnung im Weltfußball ist eingeleitet. Wenngleich nicht Mittelfeldroutinier Modric für die neue Epoche stehen wird. Über weitere Preise denke er ohnehin nicht nach in diesem Moment, sagte der Champions-League-Sieger, immerhin auch 33 Jahre alt.

Mohamed Salah (26 Jahre), der wie Modric und Ronaldo zu den Top 3 zählte, Neymar (26) oder allen voran Frankreichs Supertalent Kylian Mbappé haben da noch mehr Profi-Jahre vor sich. Noch lächelte der 19-jährige Mbappé bescheiden von seinem Platz im Publikum, aber irgendwann will er im Rampenlicht stehen. „Es gibt so viele großartige Spieler in der Welt“, sagte Modric.

Auch DFB-Akteure würden gerne wieder im Kreis der Besten mitmischen; nur Lothar Matthäus (1991) wurde einst mal Weltfußballer. Nicht einmal in die Top 10 schaffte es diesmal ein deutscher Star. Toni Kroos, Mats Hummels, Joshua Kimmich und Marc-André ter Stegen hatten immerhin den Kreis der 55 Besten für die Weltauswahl erreicht. „Wir sind sicher, dass wir es in der Zukunft besser machen werden“, sagte Löw, als er auf dem Grünen Teppich noch einmal über das verpatzte WM-Jahr sprach. Sein früherer Kapitän Michael Ballack prognostizierte eine bessere Zukunft: „Es kommt Qualität in der Jugend nach, aber man muss sie in die richtige Richtung lenken.“ (dpa)



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