Das 0:1 gegen Mexiko war ein Schock: Viel Redebedarf beim Weltmeister

Nach dem 0:1 gegen Mexiko befindet sich die Nationalmannschaft in "einer absolut ungewohnten Situation". Der Fehlstart fordert auch den Bundestrainer. Löw beruhigt und warnt. Der Weltmeisterfluch droht.
Titelbild
Bundestrainer Joachim Löw im Gespräch mit Marco Reus.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times18. Juni 2018

Nach der Rückkehr ins abgeschiedene Teamquartier in Watutinki gab es reichlich Redebedarf für die von Außenseiter Mexiko entzauberten Fußball-Weltmeister.

„Wir haben es nicht auf das Feld gebracht. Darüber müssen wir ganz klar reden“, sagte Abwehrspieler Jérôme Boateng. Das 0:1 war ein Schock – auch für Joachim Löw. „Das ist für uns eine absolut ungewohnte Situation, weil wir bei vielen Turnieren das erste Spiel gewonnen haben“, sagte der Bundestrainer.

Löw kündigte eine kritische Aufarbeitung des Fehlstarts in das Unternehmen Titelverteidigung an. Zugleich warnte der 58-Jährige vor Panik-Reaktionen. „Es gibt keinen Grund, völlig auseinanderzufallen, weil man ein Spiel verloren hat. In der Vorrunde gibt es drei Spiele. Wir haben alle Möglichkeiten, das zu korrigieren“, äußerte Löw.

Viel Zeit dafür bleibt nicht. Am kommenden Samstag gegen Schweden muss es besser werden, um das Achtelfinale erreichen zu können. „Wir haben die Fehler erkannt. Es sollte der letzte Warnschuss gewesen sein, um das abzustellen und endlich zu gewinnen“, sagte Angreifer Timo Werner. Die Mängelliste ist allerdings lang und bedenklich. Die aggressiven Mexikaner hätten sogar höher gewinnen müssen, wenn sie ihre zahlreichen Konterchancen nicht nur beim Siegtor des starken Außenstürmers Hirving Lozano in der 35. Spielminute genutzt hätten.

Redebedarf haben besonders die Führungsspieler Boateng und Mats Hummels, die sich im Abwehrzentrum oft allein gelassen fühlten. „Die Mexikaner sind vier-, fünfmal allein auf uns zugelaufen“, beklagte sich Boateng. Auch nach vorne ging viel zu wenig, weil die sonst so kombinationssichere deutsche Mannschaft ungewohnt viele Ballverluste hatte. „Fahrig“, nannte Löw das. Einige Weltmeister wie Thomas Müller oder Sami Khedira präsentierten sich weit entfernt von WM-Form.

Der DFB kündigte am späten Sonntagabend an, dass die sportliche Pleite am Montag zunächst hinter verschlossenen Türen aufgearbeitet werde; kein Training vor Medien, keine Pressekonferenz. „Unsere Mannschaft hat genug Erfahrung, um auch mal mit so einer Niederlage umzugehen. Wir werden wieder aufstehen“, sagte Löw, der zudem versprach, dass Deutschland nicht der nächste Weltmeister sein werde, der nach Frankreich 2002, Italien 2010 und Spanien 2014 in der Vorrunde ausscheidet. „Uns wird es nicht passieren!“

Er vertraut in die große Erfahrung seiner Mannschaft, um mit der unerwarteten Niederlage umzugehen. „Wir werden wieder aufstehen.“ Auch die Spieler kündigten eine Reaktion in den weiteren Gruppenspielen gegen Schweden und Südkorea an: „Es gibt kein Wenn und Aber, sondern nur sechs Punkte. Und dann sind wir weiter. Dementsprechend müssen wir auftreten.“ Jetzt müsse sich „der Charakter der Mannschaft zeigen“, erklärte auch Boateng. (dpa)



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