Nach Boykott in NBA: Weitere Partien im US-Sport abgesagt

Nach dem Boykott in der NBA sind weitere Wettkämpfe im US-Sport aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt abgesagt worden.Die stärkste Frauen-Basketball-Liga der Welt, die WNBA, verzichtete wie die NBA auf alle geplanten Partien für den Tag…
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Das Spielfeld ist leer, nachdem die Milwaukee Bucks aus Protest auf ihr Duell mit den Orlando Magic verzichteten.Foto: Kevin C. Cox/Pool Getty Images/AP/dpa/dpa
Epoch Times27. August 2020

Nach dem Boykott in der NBA sind weitere Wettkämpfe im US-Sport aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt abgesagt worden.

Die stärkste Frauen-Basketball-Liga der Welt, die WNBA, verzichtete wie die NBA auf alle geplanten Partien für den Tag. In der Major League Soccer fanden fünf der sechs geplanten Spiele des Tages nicht statt. Auch in der Major League Baseball wurden Begegnungen abgesagt.

Nach intensiven Diskussionen unter den Spielerinnen verlas Elizabeth Williams von den Atlanta Dream eine Erklärung und begründete die Entscheidung der Basketballerinnen: „Der Konsens ist, heute nicht zu spielen und stattdessen zu knien, die Arme unterzuhaken und die Faust während der Nationalhymne zu erheben. Wir sind solidarisch mit unseren Brüdern in der NBA.“ Insgesamt drei Begegnungen waren geplant, darunter auch das Duell der Los Angeles Sparks um die deutsche Nationalspielerin Marie Gülich gegen die Minnesota Lynx.

In der MLS fand einzig das Spiel des SC Orlando City gegen den SC Nashville statt. In den fünf weiteren Partien schlossen sich die Profis den Protesten aus dem Basketball an.

In der MLB einigten sich die Cincinnati Reds und die Milwaukee Brewers darauf, ihre für den Abend geplante Begegnung nicht auszutragen. Auch die Partie der San Diego Padres gegen die Seattle Mariners und das Kalifornien-Duell der Los Angeles Dodgers gegen die San Francisco Giants soll nach Informationen von US-Medien nicht stattfinden. Von weiteren Teams entschieden sich einzelne Spieler dafür, nicht aufzulaufen.

Ausgelöst hatte die beispiellose Welle an abgesagten und boykottierten Begegnungen im US-Sport der Protest der Milwaukee Bucks Stunden zuvor. Der NBA-Titelkandidat um Giannis Antetokounmpo kam für die Partie gegen die Orlando Magic gar nicht erst aufs Feld. Damit reagierten die Bucks auf die jüngste Gewalttat von Polizisten gegen einen schwarzen Amerikaner keine Stunde südlich von Milwaukee.

Der 29 Jahre alte Familienvater Jacob Blake war am Sonntag im US-Bundesstaat Wisconsin durch Schüsse der Polizei in seinen Rücken schwer verletzt worden. Auf einem Video ist zu sehen, wie Blake zu seinem Auto geht, gefolgt von zwei Polizisten mit gezogenen Waffen. Eine der Waffen ist auf seinen Rücken gerichtet. Als Blake die Fahrertür öffnet und sich ins Auto beugt, fallen Schüsse.

Nach Angaben des Anwalts der Familie, Ben Crump, saßen in dem Auto Blakes Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren. Nach Angaben von Blakes Vater und des Anwalts ist er infolge der Schüsse von der Hüfte abwärts gelähmt. Ob er je wieder laufen kann, ist fraglich. (dpa)



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