Nach Rekordtransfer: Für Bayer beginnt Zeit ohne Kai Havertz

Für Bayer Leverkusen beginnt die Nach-Kai-Havertz-Ära. Durch den Abschied des Hochbegabten zum FC Chelsea verliert der Bundesligist viel Qualität. Die Rekordeinnahme von angeblich bis zu 100 Millionen Euro ist immerhin ein Trost.
Titelbild
Kai Havertz beim Europa League-Spiel gegen Inter Mailand im August.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times5. September 2020

Finanziell ein Segen, sportlich ein Verlust: Der Abschied von Kai Havertz löst bei Bayern Leverkusen gemischte Gefühle aus.

Zum einen beschert der Abgang des Ausnahme-Talents Richtung FC Chelsea dem Fußball-Bundesligisten eine Rekordeinnahme, zum anderen lässt sich der Verlust des 21 Jahre alten Offensivspielers im Team von Trainer Peter Bosz nur schwer kompensieren. Zumal kurz zuvor in Kevin Volland (28) Bayers zweite wichtige Offensivkraft zum Niko-Kovac-Club AS Monaco gegangen ist.

Für Sport-Geschäftsführer Rudi Völler ist Havertz „schon jetzt Weltklasse, mit Sicherheit einer der Besten, die jemals für Bayer 04 gespielt haben“, wie es am Freitagabend in der Vereinsmitteilung über den Transfer hieß. „In den kommenden Jahren wird Kai auch in der extrem fordernden englischen Liga beweisen, welch großartiger Fußballer er ist“, sagte Völler.

Laut Bayer akzeptierte der FC Chelsea die Leverkusener Transferbedingungen, die dem Vernehmen nach bei 100 Millionen Euro gelegen haben sollen. Damit ist Havertz der teuerste deutsche Spieler der Bundesliga-Historie. Beim Premier-League-Club aus London unterschrieb er einen Fünfjahresvertrag und trifft auf seine Nationalmannschafts-Kollegen Antonio Rüdiger und Timo Werner, der erst vor wenigen Wochen von RB Leipzig zu den Blues wechselte.

Auf der Chelsea-Webseite wurde der hochbegabte Havertz mit den bei solchen Transfers üblichen Sätzen zitiert. „Ich bin sehr glücklich und stolz, hier zu sein. Für mich wird ein Traum wahr, in einem großen Verein wie Chelsea zu spielen“, sagte er. Er war am Freitag mit ausdrücklicher Erlaubnis von Bundestrainer Joachim Löw aus dem Quartier der Nationalmannschaft in Stuttgart abgereist, um letzte Details in London zu klären.

Emotionaler fiel Havertz‘ Abschiedsgruß aus an seinen bisherigen Verein. „Ich bin seit zehn Jahren im Verein und habe die Hälfte meines Lebens unter dem Bayer-Kreuz verbracht. Ich werde Bayer 04 für immer verbunden bleiben“, sagte er in einer Mitteilung an die Bayer-Fans. „Aber jetzt sehe ich die Zeit gekommen, etwas Neues zu beginnen.“

Auch für die Leverkusener beginnt jetzt etwas Neues: die Nach-Havertz-Zeit. Damit rechnen konnten die Verantwortlichen schon länger. Dass der begehrte Spieler nicht zu halten ist, hatte sich lange angedeutet. Als Interessenten wurden auch Real Madrid und der FC Bayern gehandelt, der sein Werben dem Vernehmen nach aufgrund der unsicheren Corona-Zukunft und der hohen Transfersumme jedoch eingestellt hatte. Mit der Chelsea-Einnahme kann Bayer jetzt noch einmal investieren. (dpa)



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