Nagelsmann und Rangnick mit verbalem Doppelpass nach Remis

Es war kein normaler Tag im Trainerleben von Julian Nagelsmann. Der Blick auf die Stadt, die künftig seine Heimat sein wird. Das erneute Duell mit dem künftigen Chef. Und wieder kein Sieg. Aber: Auch ohne Gewinner waren letztlich alle mehr zufrieden als enttäuscht.
Titelbild
Trainer Julian Nagelsmann spielte mit seinem Team bei seinem künftigen Arbeitgeber.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times26. Februar 2019

Sie saßen nebeneinander und spielten sich ein bisschen die Bälle zu. „Willst du anfangen“, sagte Julian Nagelsmann und ließ seinem aktuellen Gastgeber und künftigen Vorgesetzten Ralf Rangnick den Vortritt.

Den Worten des Trainers und Sportdirektors von RB Leipzig zu den taktischen Finessen und dem Ausblick auf gemeinsame Strategie-Coups hatte Noch-Hoffenheim-Coach Nagelsmann dann auch nichts hinzuzufügen. „Alles gesagt“, meinte er.

Das Ergebnis passte irgendwie, keiner hatte verloren. „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Rangnick. Ein gerechtes Ergebnis, fand Nagelsmann nach dem 1:1 zum Abschluss des 23. Spieltags der Fußball-Bundesliga in der Red Bull Arena.

NAGELSMANNS DRITTER VERSUCH

1:2 im Hinspiel, 0:2 im DFB-Pokal, 1:1 im Rückspiel – ein Sieg ist Nagelsmann wieder nicht gelungen. Zum ersten Mal ging Nagelsmanns Team in Führung gegen die Leipziger. „Sehr giftig, sehr gallig“, sei seine Mannschaft in der ersten Halbzeit gewesen.

Dann aber stellte Rangnick von Fünfer- auf Viererkette in der Abwehr um. Nicht, dass Nagelsmann derartiges hätte überraschen können. „Wir hatten es vorbereitet, die Anpassung hat aber länger gedauert“, meinte er.

„Ab dem Moment haben wir genau das geschafft, was wir in der ersten Halbzeit nicht geschafft haben“, kommentierte Rangnick – und ärgerte sich, nicht von Beginn an mit dem später eher erfolgreichen System gespielt zu haben.

NAGELSMANNS HOFFNUNG AUFS INTERNATIONALE GESCHÄFT

Er will Hoffenheim mindestens in die Europa League führen. Dazu wäre ein Sieg logischerweise besser gewesen. Hoffenheim bleibt Achter. Mit einem Sieg wäre 1899 bis auf einen Punkt an Eintracht Frankfurt auf Platz sechs herangerückt. So trennen beide drei Zähler.

Und sein neuer Club? Rang drei wäre drin gewesen und der nächste Schritt Richtung Champions League. Platz vier ist es geblieben. Vier Punkte vor dem VfL Wolfsburg auf Platz fünf.

NAGELSMANNS BLICK AUF LEIPZIG UND DER AUSBLICK AUF DIE RB-ZEIT

„Die künftige Zeit sehe ich hoffentlich sehr erfolgreich, das ist der Grund, warum ich herkomme“, sagte er. Neuland betritt er nicht, er kennt Leipzig schon lange, wie er erklärte. Rangnick lud ihn mehrfach ein. Dass er nach dieser Saison zu RB wechselt, steht bereits seit vergangenem Sommer fest.

„Es ist eine sehr, sehr schöne Stadt und ich habe eine sehr schöne Wohnung gefunden“, sagte der 31-Jährige und erzählte ein bisschen von seinem Tag in der künftigen Heimat. „Wenn man aus einem relativ hohen Stockwerk seines Hotels auf die Stadt schaut, in der man in drei, vier Monaten lebt, geht einem das schon durch den Kopf.“ Normal und menschlich sei das, betonte Nagelsmann. Trotzdem habe er alles für seinen Club auch im dritten Duell gegen RB in dieser Saison gegeben. „Ich glaube, man hat auch gesehen, dass ich gewinnen wollte.“ Geklappt hat es wieder nicht. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion