Neuanfang in Stuttgart: Badstuber da, Schindelmeiser weg

Mit Sportvorstand Jan Schindelmeiser schaffte der VfB die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Dennoch ist die Zeit des ehemaligen Managers von 1899 Hoffenheim bei den Stuttgartern wieder zu Ende. Für die Defensive holte der VfB einen Bundesliga-Pechvogel.
Titelbild
Jan Schindelmeiser ist nicht mehr der Sportvorstand des VfB Stuttgart.Foto: Lino Mirgeler/dpa
Epoch Times4. August 2017

Holger Badstuber kommt, Jan Schindelmeiser geht: Kurz vor dem Transfer des früheren Nationalspielers überraschte der Bundesliga-Rückkehrer mit der Trennung von seinem bisherigen Sportvorstand.

Nur zwei Wochen vor dem Liga-Auftakt haben sich die Schwaben von dem 53-jährigen Schindelmeiser überraschend nach gut einem Jahr wieder getrennt. Der langjährige Bayern-Profi Badstuber soll dagegen eine Stütze für den Neustart in der höchsten deutschen Fußball-Liga werden. Der verletzungsanfällige Verteidiger erhielt einen Einjahresvertrag, wie die Stuttgarter mitteilten.

Schindelmeiser war zu dem Zeitpunkt bereits von seinen Aufgaben entbunden worden. Offiziell endet die Zusammenarbeit mit dem früheren Manager von 1899 Hoffenheim zum 30. September.

„Wir bedauern diesen Schritt, waren letztlich aber nicht mehr davon überzeugt, dass die Umsetzung unserer Ziele und der getroffenen Absprachen in der bisherigen Personalkonstellation zu erreichen sind“, sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. Die Entscheidung sei nach intensiven Gesprächen im Aufsichtsrat gefallen. Einstimmig sei der Entschluss erfolgt. Schon vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit herrscht beim VfB damit einmal mehr Unruhe.

Schindelmeiser-Nachfolger soll der „Bild“-Zeitung zufolge der bisherige Kader-Planer des FC Bayern München, Michael Reschke, werden. Der Technische Direktor des deutschen Rekordmeisters stehe kurz vor dem Vertragsabschluss mit den Stuttgartern. Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ soll Reschke zum 1. Oktober anfangen. Der VfB wollte sich zu der Personalie allerdings nicht äußern.

Am 8. Juli 2016 war Schindelmeiser zum neuen Sportvorstand berufen worden. Er hatte einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 unterschrieben und seinen Posten nach dem Abstieg der Schwaben in die 2. Liga als Nachfolger von Robin Dutt in unruhigen Zeiten übernommen. Nach dem Abschied von Trainer Jos Luhukay gelang unter dem neuen Coach Hannes Wolf und Schindelmeiser der direkte Wiederaufstieg.

Zuletzt hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass seine Arbeit innerhalb des Vereins nicht bei allen gut ankam. Gerade sein Handeln in der Personalpolitik soll intern auf Kritik gestoßen sein. „Unzufriedenheit über seine Arbeit war da, das wusste ich“, sagte der ehemalige Stuttgarter Profi Karlheinz Förster der „Heilbronner Stimme“. „Da muss etwas vorgefallen sein, sonst macht man das zu diesem Zeitpunkt nicht.“

Nicht nur wegen der Personalie Schindelmeiser befindet sich der VfB in einem Veränderungsprozess. Vor gut zwei Monaten hatten die Mitglieder zugestimmt, die Fußball-Abteilung auszugliedern. Der Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger rückte in das Präsidium auf.

Auf dem Platz soll der 31-malige Nationalspieler und einstige VfB-Jugendspieler Badstuber eine Führungsrolle übernehmen. Der VfB erhofft sich von dem 28-Jährigen – dem zweiten prominenten Neuen nach Weltmeister Ron-Robert Zieler – Stabilität und Erfahrung für seine in der vergangenen Saison teils wacklige Defensive.

Badstuber war in der Rückrunde der vergangenen Saison zum FC Schalke 04 ausgeliehen und ist ablösefrei, sein Kontrakt beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München war ausgelaufen. Die Verpflichtung birgt für die Schwaben aber Chancen und Risiken zugleich. Immer wieder hatten den Linksfuß schwere Verletzungen zurückgeworfen. „Niemand sollte seine Wurzeln vergessen und auch ich habe das nie getan. Der VfB war und ist etwas Besonderes für mich und hat mich emotional sofort wieder gepackt“, sagte Badstuber. (dpa)

Holger Badstuber hat beim VfB Stuttgart einen Einjahresvertrag unterschrieben. Foto: Arne Dedert/dpa

Holger Badstuber hat beim VfB Stuttgart einen Einjahresvertrag unterschrieben. Foto: Arne Dedert



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