Neuers Verletzung trübt Bayerns Freude

Durch das souveräne 4:1 bei Fortuna Düsseldorf erobert der FC Bayern München die Tabellenführung nach nur einem Tag von Borussia Dortmund zurück. Die erneute Verletzung von Manuel Neuer drückt aber auf die Stimmung.
Titelbild
Manuel Neuer (2.v.l.) nach seiner Auswechslung in Düsseldorf.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times15. April 2019

Für 19 Uhr am Sonntagabend war Manuel Neuer in der Staatskanzlei in Düsseldorf erwartet worden. Ministerpräsident Armin Laschet wollte dem Fußball-Nationaltorhüter „für seinen vorbildlichen sozialen Einsatz“ den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen.

Doch gegen 17 Uhr rief Bayern-Präsident Uli Hoeneß bei Laschet an und sagte ab. Neuer hatte sich beim 4:1 (2:0) bei Fortuna Düsseldorf verletzt, musste ausgewechselt werden und humpelte mit Krücken aus dem Stadion. Als der gebürtige Gelsenkirchener eigentlich seinen Orden entgegennehmen sollte, befand er sich im Krankenhaus.

„Er hat gesagt, er habe direkt ein Ziehen in der Wade gemerkt“, sagte Abwehrspieler Niklas Süle über die ungewöhnliche Aktion, in der Neuer einen Ball stoppen wollte und mit einem Bein wegrutschte: „Er hat auch sofort gerufen: Schieß ihn aus.“

Befürchtungen über ein vorzeitiges Saisonende fünf Wochen vor dem letzten Spieltag wurden auch dadurch geschürt, dass Neuer an derselben Stelle eine Vorschädigung hatte. „Es ist dieselbe Wade, die ihm vor zwei Wochen schon Probleme bereitet hat. Wenn er sich verletzt hat, würde uns das schon treffen“, sagte Trainer Niko Kovac. Der Coach betonte freilich auch: „Wir haben in Sven Ulreich einen sehr guten Torhüter und haben das absolute Vertrauen in ihn.“

Sein Können durfte Ulreich zuletzt öfter als vermutet zeigen. Weil Neuer immer wieder ausfiel. In der Rückrunde verpasste der 33-Jährige schon zwei Spiele wegen einer Daumenverletzung und eines wegen Wadenproblemen. In der vergangenen Saison war er wegen eines Mittelfußbruches nur auf drei Liga-Einsätze gekommen.

Seine Verletzung war aber die einzige schlechte Nachricht für den FC Bayern. Mit meisterlicher Souveränität hatte der Titelverteidiger den zuletzt starken Aufsteiger Düsseldorf komplett beherrscht und Rivale Borussia Dortmund so nach nur einer Nacht wieder an der Tabellenspitze abgelöst.

„Den ersten Platz wollen wir jetzt nicht mehr hergeben“, sagte Kovac. Sportdirektor Hasan Salihamidzic betonte: „Wir haben alles in den eigenen Händen. Es liegt an uns.“ Und auch die Spieler strotzten vor mia-san-mia-Selbstvertrauen. „Ich glaube schon, dass Dortmund gefestigt ist“, sagte Süle: „Aber wir sind einen Punkt vorne. Wir müssen einfach unsere Aufgaben machen.“

Auch die handfeste Trainingsrangelei zwischen Robert Lewandowski und Kingsley Coman vom Donnerstag bewerteten alle nun locker. „Die beiden wissen auch, dass sie sich nicht im Training aufs Maul hauen sollten“, sagte Süle. Salihamidzic meinte schmunzelnd: „Die Aggressivität aus dem Training haben wir gut umgesetzt.“

In Coman wurde avancierte einer der Raufbolde zum besten Mann auf dem Platz. Mit seinem Doppelschlag (Salihamidzic: „Ein gutes Wortspiel“) zum 2:0 (15./41.) sorgte er früh für Gelassenheit. Serge Gnabry (55.) und Leon Goretzka (90.+2) sorgten für den klaren Sieg. Das 1:3 hatte Bayerns Hinspiel-Schreck Dodi Lukebakio per Handelfmeter erzielt (89.).

„Ich freue mich, dass er die beiden Tore erzielt hat“, sagte auch Lewandowski, der Coman auf dem Platz auch herzlich gratulierte. Der Sportdirektor lobte den Franzosen überschwänglich. „Was er alles kann, ist einmalig“, sagte Salihamidzic: „Er hat schon viele Rückschläge hinnehmen müssen. Aber er wird fitter und fitter. Und er kann noch viel mehr.“ (dpa)



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