Offener Brief: Eissprinter wehren sich gegen Leger-Aus

Wenige Tage vor dem verspäteten Saisonauftakt mit der EM in Heerenveen herrscht Unruhe unter den deutschen Eisschnellläufern. Vier Athleten kritisieren die mangelnde Kommunikation im Verband und beklagen sich über das Aus für Sprint-Bundestrainer Danny Leger.
Titelbild
Kritisiert die Ausbootung von Sprint-Bundestrainer Danny Leger : Joel Dufter.Foto: Sergei Grits/AP/dpa/dpa
Epoch Times12. Januar 2021

Angeführt vom WM-Achten Joel Dufter haben sich vier Eisschnellläufer gegen die Ausbootung von Sprint-Bundestrainer Danny Leger gewehrt.

In einem Offenen Brief kritisieren Dufter, Stefan Emele (Erfurt), Jeremias Marx (Erfurt) und Hendrik Dombek (München) vor allem die mangelnde Kommunikation in der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft. „Viele Athleten der DESG sind momentan sehr unzufrieden mit der Situation. Kommuniziert wird mit den Sportlern so gut wie gar nicht“, heißt es in dem Schreiben.

Auslöser war, dass die DESG den am Jahresende ausgelaufenen Vertrag mit dem Inzeller Trainer Leger nicht verlängerte. Dass nach über sechs Monaten der Präsidentschaft von Matthias Große, „viele Trainer und Mitarbeiter meist ohne Begründung entlassen, ihre Stellen aber nicht adäquat oder gar nicht neu besetzt wurden, zeigt, mit wie wenig Fingerspitzengefühl und Sachverstand die DESG arbeitet“, kritisieren die Sportler. „Von den offensichtlich menschlichen Verfehlungen und persönlichen Racheplänen mal ganz abgesehen.“

Dufter hatte schon zuvor seinem Ärger Luft gemacht. „Ich bin richtig angepisst. Ich habe jetzt mehr als zehn Jahre mit Danny zusammengearbeitet, und nun wird einem reichlich ein Jahr vor Olympia der Trainer weggenommen“, sagte der 25-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Es habe vor der Ausbootung von Leger kein einziges Gespräch gegeben. „Das stellt die Sportler vor ein Loch, das nur schwer zu füllen ist“, heißt es in dem Offenen Brief.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass sich Fußball-Profis in der Bundesliga schon mal in einem öffentlich darüber beschwert hätten, als ihnen ein Trainer weggenommen wurde“, sagte DESG-Präsident Große der dpa. Im Detail wollte er sich nicht zu den Vorwürfen äußern: „Wir werden am 22. Januar öffentlich und transparent auf die gesamte Trainersituation im Verband eingehen und die Besetzung der offenen Stellen bekannt geben.“ Nach seinem Amtsantritt hatte Große bereits auch Bundestrainer Erik Bouwman und Sportdirektor Matthias Kulik von ihren Ämtern entbunden. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion