Perfektes Ende einer Rekord-Karriere: Manning tritt ab

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Peyton Manning beendet nach 18 Jahren seine NFL-Karriere.Foto: Larry W. Smith/dpa
Epoch Times7. März 2016
Für das Ende seiner Rekordkarriere erwischte Quarterback-Superstar Peyton Manning den perfekten Zeitpunkt. Vier Wochen, nachdem er mit seinen Denver Broncos im Super Bowl zum zweiten Mal den größten Titel des American Football erobert hatte, verabschiedet sich der 39-Jährige in den Ruhestand.

Neben vielen Bestmarken hinterlässt Manning bei Weggefährten, Fans und Liga-Bossen die Erinnerungen an zahlreiche grandiose Momente eines der besten Athleten der NFL-Geschichte. „Wenige haben ihre Spuren so im Sport hinterlassen wie Peyton. Einfach ausgedrückt, er hat den NFL-Football revolutioniert“, schrieb Jim Irsay, Besitzer der Indianapolis Colts. Die Colts hatte Manning 2007 zur Meisterschaft geführt.

Neun Jahre später gelang dem Spielmacher mit einer letzten Kraftanstrengung der große Super-Bowl-Coup noch einmal mit den Denver Broncos. Dauerrivale Tom Brady von den New England Patriots sprach von „einer unglaublichen Karriere“. Manning habe das Spiel für immer verändert und jeden um sich herum besser gemacht, so Brady, der seine Twitter-Nachricht mit den Worten „Es war mir eine Ehre“ beendete.

Manning verabschiedete sich auf einer Pressekonferenz im Trainingszentrum der Denver Broncos in Englewood/Colorado offiziell. „Ich verehre American Football, ich liebe das Spiel. Ich werde es vermissen“, sagte er. Seinen Platz im NFL-Geschichtsbuch hat er sicher. Kein anderer Quarterback hat in einer Saison und in der Liga-Historie mehr Touchdown-Pässe geworfen, niemand mehr Spiele gewonnen oder ist fünfmal zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt worden. Und nur Peyton Williams Manning hat es als Spielmacher geschafft, mit zwei Teams den Titel zu holen.

Kein Wunder, stammt er doch aus einer Football-Familie. Vater Archie war Quarterback der New Orleans Saints, Bruder Eli führte die New York Giants zweimal zum Triumph im Super Bowl.

Mannings Abschied kommt nicht überraschend. Die „Denver Post“ hatte bereits vor den Playoffs vom „letzten Rodeo“ des „Sheriffs“ geschrieben. Zwar hatte der Routinier noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr in Denver und hätte 19 Millionen Dollar verdienen können. Doch er selbst wusste, dass eine weitere Spielzeit ein großer Fehler gewesen wäre. Mit einem letzten großen Hurra abzutreten – Manning gelang das, was viele Profi-Sportler sich vergebens wünschen.

„Verletzt zu sein und zu Saisonbeginn zu straucheln, hat keinen Spaß gemacht. Deshalb bin ich dafür dankbar, wieder gesund geworden zu sein, so dass ich versuchen konnte, in den vergangenen Wochen meinen Teil beizutragen“, meinte Manning nach dem Sieg im Super Bowl gegen die favorisierten Carolina Panthers. In Brock Osweiler steht längst sein Nachfolger bei den Broncos bereit. Und Manning hat in der vergangenen Saison bereits leidvoll erfahren müssen, wie schnell es selbst für einen Ausnahme-Footballer wie ihn abwärtsgehen kann.

Sein Körper konnte einfach nicht mehr. Die Schulter seines Wurfarms schmerzte, der linke Fuß hielt den Belastungen nicht mehr stand. Der ansonsten so souveräne Manning wirkte verwundbar, anfällig, unsicher. Er warf öfter den Football in die Arme des Gegners (17 Mal) als für einen Touchdown zum eigenen Mitspieler (9). In keiner seiner 18 NFL-Spielzeiten hatte er eine schlechtere Bilanz. Dass Denver Meister wurde, lag vor allem an der überragenden Defensive.

Doch das schmälert Mannings Meriten keinesfalls. „Peyton Mannings außergewöhnliche Karriere war getrieben von Talent, einer unglaublichen Arbeitseinstellung und einem standhaften Wunsch der Beste zu sein – und sie endete so perfekt für ihn mit einem Super-Bowl-Sieg“, sagte NFL-Boss Roger Goodell. Ihm bleibt durch Mannings Karriere-Ende womöglich ein unangenehmer Schritt erspart.

Im Dezember hatte der Nachrichtensender Al Jazeera America Dopingvorwürfe gegen Manning erhoben. Er habe 2012, als er wegen einer Nackenverletzung die gesamte Saison ausfiel, das Wachstumshormon HGH genommen. Die Liga hatte noch vor dem Super Bowl betont, dass man den Fall untersuche. Das Ergebnis steht noch aus – ist nun jedoch für Mannings sportliche Zukunft irrelevant. 

(dpa)

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