Personalsorgen: Spielmacher Strobel sagt für Handball-EM ab

Bis zuletzt gab Handball-Bundestrainer Christian Prokop die Hoffnungen auf ein EM-Comeback von Martin Strobel nicht auf. Nun folgt die bittere Absage - und sie wirft Fragen auf. Ansonsten überrascht im erweiterten EM-Aufgebot nur ein Torwart-Routinier.
Titelbild
Fällt für die Handball-EM aus: Martin Strobel.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times5. Dezember 2019

Fünf Wochen vor EM-Beginn sind die Personalprobleme der deutschen Handballer auf der Spielmacher-Position noch ein Stück größer geworden. Bundestrainer Christian Prokop muss nun auch noch auf Routinier Martin Strobel verzichten.

„Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, die Europameisterschaft im Januar nicht zu spielen“, begründete der 33-jährige Strobel seine Absage in einer Mitteilung des Deutschen Handballbundes (DHB). Nach seiner schweren Knieverletzung bei der Heim-WM vor knapp einem Jahr kommt ein DHB-Comeback für Strobel zu früh. Neben Tim Suton und Simon Ernst (beide Kreuzbandriss) fällt damit der dritte Regisseur aus.

„Obwohl ich wieder einige Spielminuten in der Bundesliga bestritten habe, fühle ich mich nicht in der Lage, ein solches Turnier mit dieser Belastung und auf diesem Niveau zu spielen“, sagte der Profi der HBW Balingen-Weilstetten. Anders als Strobel steht dagegen etwas überraschend der frühere Weltmeister-Torhüter Johannes Bitter (TVB Stuttgart) im erweiterten 28-er Kader für das Turnier in Norwegen, Österreich und Schweden. Stattdessen fehlt der junge Keeper Till Klimpke von der HSG Wetzlar. Auch auf den früheren Bundesliga-Torschützenkönig Matthias Musche (SC Magdeburg) sowie auf Rückraumspieler Steffen Fäth (Rhein-Neckar Löwen) verzichtet Prokop.

Die meisten Gedanken bis zum Auftaktspiel am 9. Januar in Trondheim gegen die Niederlande dürfte sich der Coach aber um seine Spielmacher-Position machen. Nach Strobels Absage wird Linkshänder Fabian Wiede (Füchse Berlin) dort wohl erste Wahl sein, darüber hinaus berief Prokop unter anderen Marian Michalczik (GWW Minden) und den erfahrenen Tim Kneule (Frisch Auf Göppingen) für die Rückraum-Mitte-Position. Ein Weltklasse-Spielmacher aber fehlt der DHB-Auswahl schon lange, mit Blick auf eine EM-Medaille als angestrebtes Mindestziel ist das die größte Schwachstelle im deutschen Team. Auf anderen Positionen sieht es deutlich besser aus.

Bis spätestens 8. Januar muss der Kader auf 16 Spieler für die Endrunde reduziert werden. Angeführt wird die DHB-Auswahl von Kapitän Uwe Gensheimer, auch Stammtorhüter Andreas Wolff dürfte seinen Platz wie die Kreisläufer Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Jannik Kohlbacher sicher haben. Spannend wird sein, ob Dario Quenstedt oder der zuletzt nicht berücksichtigte Silvio Heinevetter neben Wolff mit nach Norwegen reisen wird. Routinier Bitter dürfte dagegen nur Außenseiterchancen haben und wohl höchstens auf Abruf bereit stehen. Während des Turniers könnte Prokop mehrfach mit Spielern aus dem 28er-Kader Wechsel vornehmen. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion