Pflicht zur Sensation: Bayer freut sich auf Ronaldo

Nach der Heim-Blamage gegen Moskau steht Bayer Leverkusen vor dem zweiten Champions-League-Spiel schon unter Druck. Die Aufgabe bei Juventus Turin, einem der Favoriten auf den Titel und mit Cristiano Ronaldo in den Reihen, könnte aber schwerer kaum sein.
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Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler ist vor dem Duell mit Ronaldo und Co. zuversichtlich.Foto: Lino Mirgeler/dpa
Epoch Times30. September 2019

In schicken dunklen Anzügen und ohne Angst vor Megastar Cristiano Ronaldo stiegen die Profis von Bayer Leverkusen in den Flieger.

„Uns muss man erstmal schlagen“, sagte Sportchef Rudi Völler vor der Herkules-Aufgabe am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) bei Juventus Turin, bei der Bayer nach der peinlichen Auftakt-Niederlage in der Champions League in der Pflicht steht, für eine Sensation zu sorgen.

Natürlich sei Juve der Favorit, ergänzte der Weltmeister von 1990 und Italien-Kenner, „sie sind eine der Mannschaften, die den Titel holen kann. Aber wir sind auch ein unangenehmer Gegner“. Den „ein oder anderen Großen“ könne der Fußball-Bundesligist sicher schlagen. „Und am liebsten fangen wir am Dienstag damit an“, sagte Völler.

Auch seine Spieler glauben an das kleine Wunder von Turin. „Nichts ist unmöglich“, sagte der formstarke Ex-Nationalstürmer Kevin Volland: „Auch nicht in der Champions League. Auch nicht in Turin. Das wird ein geiles Spiel. Und wir müssen es genießen.“

Juve stehe nach dem 2:2 bei Atlético Madrid schließlich auch unter Druck, sagte Volland: „Die müssen auch gewinnen. Ich rechne uns durchaus Chancen aus.“ Turin um Ronaldo, den 2014er-Weltmeister Sami Khedira und den von Bayer-Trainer Peter Bosz bei Ajax Amsterdam entdeckten Shootingstar Matthijs de Ligt hat nach acht nationalen Titeln in Folge den Titel in der Königsklasse als Ziel ausgegeben.

Leverkusens Vorgabe ist das Achtelfinale, und damit wird es nach der 1:2-Heimblamage gegen Gruppen-Außenseiter Lokomotive Moskau zum Auftakt schon extrem eng. „Aber wir fahren da nicht hin, um uns die Stadt anzuschauen“, sagte Neuzugang Nadiem Amiri, der nach der Moskau-Pleite ins Team kam und der Gewinner der letzten beiden Wochen ist: „Wir wollen da auch was holen.“

Auch Abwehrchef Sven Bender gibt sich vor seinem 50. Europacup-Spiel optimistisch. „Wir haben eine Truppe, die es mit jedem aufnehmen und jeden schlagen kann“, sagte der Ex-Nationalspieler: „Wir wissen, wie schwer die Aufgabe wird, gerade auswärts. Aber wir müssen alles tun, um dieses Spiel erfolgreich für uns zu bestreiten.“

Spannend wird sein, wer neben Bender verteidigt. Jonathan Tah, der nach kurzer Sommerpause mit U21-EM schon beim 2:4 im Länderspiel gegen die Niederlande einen rabenschwarzen Tag erwischte, saß zuletzt zweimal draußen. Beim ersten Spiel angeblich aus Gründen der Belastungssteuerung, dann aber erneut. Sollte ihm auch für das Duell mit Ronaldo wieder Aleksandar Dragovic vorgezogen werden, hätte der Nationalspieler seinen Stammplatz wohl offiziell verloren.

Der 34-jährige Ronaldo spielt in seinem 172. Europacup-Spiel zum 25. Mal gegen ein deutsches Spiel (bei schon 26 Toren), aber zum allerersten Mal gegen Leverkusen. Ihn zu verteidigen und die eigene Offensivkraft ausspielen, wären Bayers Schlüssel zum Erfolg. Und zur Not würden sie auch wieder ein Eigentor des Gegners nehmen. Vier waren es bisher schon in acht Pflichtspielen. Das sei „kein Zufall“, versicherte Völler, sondern von seinem Team erzwungen: „Das wird noch öfter passieren.“

Grundsätzlich wird die Leverkusener ein anderes Spiel erwarten als zuletzt gegen Union Berlin oder Augsburg mit bis zu 80 Prozent Ballbesitz. „Das wird diesmal komplett anders sein“, sagte Völler: „Aber vielleicht ist das auch gar nicht mal so schlecht.“ (dpa)



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