Polemik um «Mister 83 Prozent»: Real mit Ronaldo

Epoch Times3. Mai 2016
Die Königlichen atmen auf, Cristiano Ronaldo ist bereit. Real Madrid wird im Halbfinalrückspiel der Champions League gegen Manchester City doch mit seinem Stürmerstar antreten können.

Der dreimalige Weltfußballer aus Portugal, der wegen einer Oberschenkelverletzung knapp zwei Wochen pausiert hat, sei wieder „zu 100 Prozent fit“ und werde am Mittwoch spielen, erklärte Trainer Zinedine Zidane. Auf die angeschlagenen Stammkräfte Karim Benzema und Casemiro wird der spanische Fußball-Rekordmeister dagegen im Santiago Bernabéu verzichten müssen.

Wie wichtig Ronaldo für den zehnfachen CL-Sieger ist, zeigt die Statistik: Mit 16 Toren und vier Torvorlagen war der 31-Jährige in dieser Champions-League-Saison an gut 83 Prozent aller Treffer von Real direkt beteiligt. „Er ist ein ganz besonderer Spieler. Seine Zahlen beweisen das, und wir brauchen ihn“, sagte Zidane bei der Bekanntgabe des 21-Mann-Kaders, dem unter anderem auch der deutsche Weltmeister Toni Kroos angehört.

Die schnelle Genesung von CR7 stimmt einige allerdings misstrauisch und besorgt. Spekulationen warf unter anderem die gewöhnlich gut informierte TV-Fußballsendung „El Chiringuito“ auf. Die Erholung von Ronaldo – über dessen Oberschenkelverletzung sich Real bis zuletzt ausschwieg – schreite keineswegs so gut voran wie der Club verlauten lasse, hieß es. Der 31-Jährige wolle seinen Einsatz erzwingen, aber im Verein werde befürchtet, dass Ronaldo seine Zukunft aufs Spiel setzen und unter anderem im Falle des Einzugs im Finale in Mailand fehlen könnte.

Portugals Ex-Teamarzt Nuno Campos hatte bereits gewarnt, Ronaldo könne bei einer zu frühen Rückkehr die Europameisterschaft im Juni verpassen. Der erfahrene Mediziner sprach von einem möglichen Muskelfaserriss, bei dem die Genesungszeit bei 18 bis 21 Tagen liege. Zidane nahm zu den Äußerungen der Skeptiker Stellung: „Wir gehen mit Ronaldo keine Risiken ein“, versicherte er.

Ronaldo hatte am 20. April nach einem missglückten Fallrückzieher im Liga-Spiel gegen Villarreal (3:0) kurz vor Schluss das Feld verlassen müssen. Vor dem Duell gegen ManCity werden vor allem in Lissabon schmerzhafte Erinnerungen wach: Wegen einer im Verein nicht richtig ausgeheilten Entzündung im Knie war der Torjäger 2014 bereits stark angeschlagen zur WM in Brasilien gereist.

Da der an einer Muskelverletzung am rechten Oberschenkel laborierende Benzema mit Sicherheit fehlen und hinter Form und Fitness von Ronaldo ein großes Fragezeichen steht, wird gegen die Citizens mehr denn je der dritte im „BBC“-Sturmbund, der Waliser Gareth Bale, gefragt sein. Fans und Medien in Spanien hatten ManCity nach der Auslosung abfällig als „Kanonenfutter“ behandelt, aber die Verletzungs-Probleme lassen haben die Lage verändert.

„In Madrid herrscht Panik“, schrieb die Zeitung „El Economista“. Real setzt nicht nur auf Ronaldo, sondern auch auf Keeper Keylor Navas, der in dieser CL-Saison daheim bisher kein Tor kassierte. Und darauf, dass der Gegner nicht unbedingt in Form ist. Die Citizens verloren am Sonntag 2:4 beim FC Southampton. Doch Trainer Manuel Pellegrini, der in Madrid auf den verletzten David Silva verzichten muss, schonte alle Leistungsträger.

Die Engländer stehen erstmals im Halbfinale. Man hat Respekt vor dem zehnmaligen CL-Sieger Real, gerade nach dem souveränen 3:0-Sieg von Kroos & Co. über den VfL Wolfsburg im Viertelfinale. „Wir wissen, dass es sehr schwer werden wird, vor allem weil sie im eigenen Stadion sehr gut spielen“, erklärte Verteidiger Eliaquim Mangala. Ziel des künftigen Teams von Noch-Bayern-Trainer Pep Guardiola sei der Gewinn der Champions League, sagte Mangala ganz unbescheiden.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion