Quali-Weltmeister Deutschland will 2018-Ticket

Deutschland hat die beste WM-Quali-Bilanz aller Fußball-Nationen. Jetzt will der Weltmeister das Russland-Ticket für 2018 lösen. In Nordirland wartet aber ein unbequemer Gegner. Die Briten schafften vor 34 Jahren, was sonst noch keinem gegen die DFB-Elf gelang.
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Bundestrainer Joachim Löw (M.) leitete in Belfast im Regen das Abschlusstraining der Nationalmannschaft.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times5. Oktober 2017

Ein Punkt fehlt noch zum WM-Ticket. Doch Fußball-Weltmeister Deutschland will natürlich auf dem Weg nach Russland 2018 mehr als ein Remis.

Bundestrainer Joachim Löw hat für das wahrscheinlich entscheidende Spiel in der WM-Qualifikation gegen Nordirland im Windsor Park von Belfast den neunten Sieg im neunten Spiel als klare Vorgabe ausgerufen. Die Gruppe C führt die DFB-Auswahl mit 24 Punkten und fünf Zählern Vorsprung klar vor den Briten an. Gibt es im dritten Aufeinandertreffen beider Teams innerhalb von 16 Monaten am Abend (20.45 Uhr) einen Sieger, wird eine Serie reißen.

DEUTSCHE SERIE: Sogar der Weltverband FIFA wies noch einmal auf seiner Homepage auf die erstaunliche deutsche Bilanz hin. Seit 1934 hat die DFB-Auswahl keines ihrer 46 Auswärtsspiele in 14 erfolgreichen WM-Qualifikationen verloren. Die einzigen Niederlagen gab es am 16. Oktober 1985 in Stuttgart beim 0:1 gegen Portugal sowie am 1. September 2001 in München beim 1:5 gegen England. Von den insgesamt 92 Partien wurden 72 gewonnen. In der laufenden Ausscheidungsrunde steht der (Qualifikations)-Weltmeister blendend da: acht Spiele, acht Siege.

NORDIRISCHE SERIE: Mats Hummels wurde in der Pressekonferenz am Vortag des Spiels durch einen nordirischen Journalisten auf diesen Fakt aufmerksam gemacht. Seit vier Jahren hat Nordirland kein Heimpflichtspiel mehr verloren. Sieben Siege und zwei Unentschieden stehen aus der EM-Qualifikation für Frankreich 2016 und der laufenden WM-Ausscheidungsrunde für Russland 2018 zu Buche. Das letzte Team, das im Windsor Park siegen konnte, war Portugal in der WM-Qualifikation im September 2013. Cristiano Ronaldo schoß damals einen Hattrick zum 4:2.

PERSONAL: Beim Angriff auf das nordirische Abwehrbollwerk muss Löw auf seine besten Stürmer verzichten. Neben Timo Werner und Mario Gomez fehlen auch noch die ebenfalls verletzten oder angeschlagenen Manuel Neuer, Jonas Hector, Benedikt Höwedes, Mesut Özil und Sami Khedira. Für Mario Götze ist die Zeit für ein Comeback noch nicht gekommen. Abwehrchef Jérôme Boateng hingegen soll nach genau einem Jahr wieder im DFB-Trikot auflaufen. In der Offensive werden neben Thomas Müller auch Lars Stindl und Julian Draxler erwartet. Als schnelle Außenstürmer bieten sich Julian Brandt und Leroy Sané an.

HISTORIE: Nur zwei von 16 Spielen gegen Deutschland konnte Nordirland gewinnen. Doch diese beiden Siege bescheren den Briten einen Rekord im Welt-Fußball. Sie sind durch die 1:0-Erfolge im November 1982 und November 1983 die einzige Nation, die in einer Qualifikationsrunde zu einem großen Turnier beide Spiele gegen die DFB-Elf gewinnen konnte. Genützt hat es nichts. Deutschland fuhr wegen des besseren Torverhältnisses zur EM 1984 nach Frankreich. Unbequem waren die Briten auch in der jüngeren Vergangenheit. Bei der EM 2016 gab es trotz großer Überlegenheit nur ein 1:0 durch ein Tor von Mario Gomez. Im Hinspiel vor zwölf Monaten in Hannover trafen Julian Draxler und Sami Khedira zum 2:0.

ZUKUNFT: Zweifel an der deutschen WM-Teilnahme gibt es praktisch nicht mehr. Bei einer Niederlage in Belfast würde ein Sieg gegen Aserbaidschan am Sonntag in Kaiserslautern die Russland-Reise sichern. Dann geht es für die Löw-Auswahl in gut fünf Wochen mit Tests gegen England am 10. November im Londoner Wembleystadion und vier Tage später in Köln gegen Frankreich weiter, allerdings nur, wenn diese Teams nicht als Gruppenzweite in die WM-Playoffs müssen. Am 1. Dezember werden die WM-Gruppen im Moskauer Kreml ausgelost. Deutschland ist dabei sicher im ersten Lostopf der besten Teams gesetzt. Für das kommende Jahr sind schon Tests gegen Spanien in Düsseldorf (23. März) und Brasilien in Berlin (27. März) vereinbart. (dpa)



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