RB Leipzig greift die Bayern an

Leipzig gegen Bayern - es ist das erste Spitzenspiel der Saison. Tabellenführer RB will gegen den Rekordmeister ein Zeichen setzen. Die Bayern wollen die Machtverhältnisse im deutschen Fußball untermauern.
Titelbild
Könnten wieder aufeinandertreffen: Kingsley Coman vom FC Bayern München (l) und Leipzigs Lukas Klostermann.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times13. September 2019

Auf seinen Wett-Kumpel muss Uli Hoeneß beim ersten Gipfeltreffen der Saison verzichten. Denn im Gegensatz zum Präsidenten von Bayern München wird Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz das Spiel von RB Leipzig gegen den Fußball-Rekordmeister wohl wie gewohnt aus der Ferne verfolgen.

Dabei hätten die beiden Bosse am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) viel zu feixen, denn seit dem Sommer gibt es da diese Wette: Leipzig, sagte Mateschitz, werde in den nächsten drei Jahren Meister. Einsatz: Ein Glas Bier.

Geht es nach RB-Trainer Julian Nagelsmann, kann Hoeneß sich schon mal auf den Weg zum Zapfhahn machen. „Wir wären alle glücklich, wenn wir innerhalb von drei Jahren etwas gewinnen. Natürlich haben wir nichts dagegen, wenn es früher passiert“, sagte Nagelsmann und zog einen großen Vergleich: „Bei Kloppo (Jürgen Klopp) hat es in Dortmund und Liverpool auch drei Jahre gedauert.“

Noch läuft im RB-Spiel nicht alles nach Plan. Dennoch hat Nagelsmann mit drei Siegen aus drei Spielen den besten Start in der Leipziger Bundesliga-Geschichte hingelegt. Belohnung: Tabellenführung. Mit einem Sieg in der ausverkauften Red Bull Arena können die Bayern auf fünf Punkte distanziert werden. Das haben auch die Münchner zur Kenntnis genommen, die mit einem Sieg an die zum Mia-san-Mia-Selbstverständnis gehörende Spitze vorrücken würden.

„Mit Julian Nagelsmann sind natürlich einige neue Ideen in Leipzig eingekehrt“, sagte Trainer Niko Kovac und legte nach: „Leipzig gehört zu den Topteams der Liga.“ Auch Boss Hoeneß erwartet einen „sehr schweren Brocken“.

Warme Worte, die jedoch nicht verschleiern können, dass es für Leipzig gegen die Bayern zuletzt kaum etwas zu holen gab. Im vergangenen Dezember duselten sich die Bayern daheim kurz vor Schluss zu einem 1:0, im Rückspiel fielen keine Tore. Als es im Pokalfinale direkt um einen Titel ging, ging RB – trotz sehr guter Chancen – mit 0:3 unter. Bayern feierte das Double, bei RB herrschte massiver Frust.

Nagelsmann holte sich mit Hoffenheim zuletzt zwei 1:3-Niederlagen ab. Die hat der 32-Jährige analysiert und den Schwachpunkt ausgemacht. „Wir hatten viele offensiv denkende Spieler, aber nur wenige defensiv denkende Spieler“, erklärte Nagelsmann: „Man hatte das Gefühl, da wären 70 Prozent Angreifer auf dem Platz, aber nur 30 Prozent Verteidiger. Das war großartig für die Fans, aber nicht für unsere Ergebnisse.“

In Leipzig stimmt der Mix – und auch der Kopf. Denn damit Nagelsmanns Pressing-System funktioniert, müssen seine Spieler oft über die Schmerzgrenze hinausgehen. „Es ist im Pressing entscheidend, die letzten Meter zu gehen. Macht man die letzten Schritte zum Gegner nicht, reißt man Löcher. Das ist tödlich“, betonte Nagelsmann.

Natürlich hat sich Kovac ganz oben auf die Hausaufgaben-Liste geschrieben, ein Gegenmittel für den Nagelsmann-Stil zu finden. Und obwohl die Bayern mit neun Toren aus zwei Spielen offensiv zuletzt richtig heiß gelaufen sind, sieht Kovac das nicht als Blaupause für RB. „In den letzten Spielen waren es immer knappe Ergebnisse gegen Leipzig. Das wird auch am Wochenende so sein“, meinte der 47-Jährige.

Die Entscheidung dürfte letztlich über die individuelle Klasse in der Offensive fallen. Bei RB brauchen Timo Werner, Emil Forsberg und Marcel Sabitzer einen Sahnetag, während bei den Bayern erneut viel an Robert Lewandowski sowie der Flügelzange Serge Gnabry und Kingsley Coman hängen wird. Sicher ist: Die Wette zwischen Hoeneß und Mateschitz wird in diesem Spiel noch nicht entschieden. (dpa)



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