Rekordler Tolisso forsch bei Bayern-Debüt – Costa wohl weg

Er ist der teuerste Spieler der Bundesliga-Historie und gibt sich entsprechend selbstbewusst. Bayern-Neuling Tolisso will sich im Starensemble schnell etablieren. Zwei andere Spieler stehen dagegen vor dem Abschied - einer davon noch vor dem ersten Besuch in München.
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Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge präsentiert den Neuzugang Corentin Tolisso.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times10. Juli 2017

München (dpa) – Der neue Mittelfeld-Hoffnungsträger Corentin Tolisso stellte sich gerade beim FC Bayern vor, da rückten die Abschiede von zwei anderen Münchner Fußball-Profis ein Stück näher.

Während der Weggang von Flügelflitzer Douglas Costa zu Juventus Turin unmittelbar bevorsteht, dürfte auch U21-Europameister Serge Gnabry künftig für einen anderen Club spielen. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bestätigte am Montag vielsagend „konkrete Gespräche“ mit Juve und auch den Wunsch Gnabrys, noch vor dessen erstem Einsatz für den Fußball-Rekordmeister verliehen zu werden. All diese Neuigkeiten stellten den ersten Arbeitstag Tolissos etwas in den Schatten.

Dabei ist der Franzose für die Bundesliga-Rekordsumme von 41,5 Millionen Euro von Olympique Lyon geholt worden und soll im Mittelfeld der Münchner künftig für Furore sorgen. „Das ist ein Spieler, an dem wir viel Freude haben werden“, meinte Rummenigge, ehe der 22-Jährige am Nachmittag erstmals unter Chefcoach Carlo Ancelotti trainierte.

Der Nationalspieler präsentierte sich selbstbewusst und will schnell unverzichtbar werden. „Ich bin hier, um zu spielen“, verkündete er. „Die Konkurrenz ist stark. Aber ich werde mein Bestes geben, damit ich spiele und hier vorankomme.“ Die Ablösesumme wertete Tolisso als „guten Druck“ und sagte: „Ich möchte den Verantwortlichen beweisen, dass sie das Geld zurecht überwiesen haben.“

Tolisso gilt als eines der größten Talente in Frankreich. Er sei „lauf- und zweikampfstark und zudem noch schnell“, meinte Rummenigge. In puncto Schnelligkeit dürfte er Xabi Alonso bei weitem überflügeln, auf der Sechserposition könnte Tolisso den Welt- und Europameister nach dessen Karriereende ersetzen. Eine Kopie sei er aber definitiv nicht, erklärte Rummenigge und wollte die beiden nicht vergleichen.

In Frankreich erarbeitete sich der Youngster den Ruf des Alleskönners und wurde aufgrund der Vielseitigkeit schon „Schweizer Taschenmesser“ genannt. „Ich fühle mich am besten auf der Sechs oder Acht“, sagte Tolisso. „Am allerliebsten spiele ich auf der Acht, da kann ich mehr nach vorne machen.“ Er überzeugte in der vergangenen Saison mit 14 Toren und sieben Vorlagen in 47 Pflichtspielen für Lyon.

Für Tolisso ging mit dem Wechsel an die Isar ein Traum in Erfüllung, schon als Kind besaß er ein Bayern-Trikot. Die Münchner seien „einer der besten Clubs der Welt, wenn nicht gar der beste. Hier kann man sich entwickeln, und ich muss mich entwickeln. Der Club passt zu mir“. Das hofft auch Rummenigge, der zu Tolissos Spitznamen sagte: „Bislang war in Deutschland nur Coco Chanel bekannt. Ich hoffe, dass in der Zukunft auch Coco Tolisso bekannt ist. Das wünsche ich ihm und uns.“

Costa dürfte in Deutschland indes nicht mehr nachhaltig auffallen. „Der aktuelle Stand ist, dass wir in konkreten Gesprächen mit Juventus sind, aber dass wir heute noch keinen unterschriftsreifen Deal haben. Ich würde die Gespräche durchaus als positiv bezeichnen, aber ich kann nicht Vollzug melden“, sagte Rummenigge. Italienischen Medienberichten zufolge soll der 26 Jahre alte Brasilianer zunächst in die Serie A verliehen werden; anschließend könnte Juve den Flügelspieler dank einer Klausel fest verpflichten.

Auch bei Gnabry ist ein Leihgeschäft möglich. Der Spieler, dem in München zunächst die Ersatzbank blüht, habe den Bayern diesen Wunsch mitgeteilt, sagte Rummenigge. „Wir bewerten jetzt die Situation in aller Ruhe, auch was wir noch auf dem Transfermarkt machen.“

Douglas Costa möchte den FC Bayern verlassen. Foto: Matthias Balk/dpa

Douglas Costa möchte den FC Bayern verlassen. Foto: Matthias Balk

Serge Gnabry wechselte von Werder Bremen zum FC Bayern. Foto: Jan Woitas/dpa

Serge Gnabry wechselte von Werder Bremen zum FC Bayern. Foto: Jan Woitas



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