Reuter atmet auf: Mit Weinzierl ins Europa-Abenteuer

Augsburg (dpa) - Nach dem kurzen, aber schnell beendeten Flirt von Markus Weinzierl mit dem FC Schalke 04 herrscht beim FC Augsburg kollektive Erleichterung. Besonders auch bei Manager Stefan Reuter, dem eine knifflige Trainersuche in der Hochphase…
Titelbild
Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter kann weiter auf Trainer Markus Weinzierl zählen.Foto: Stefan Puchner/dpa
Epoch Times11. Juni 2015
Nach dem kurzen, aber schnell beendeten Flirt von Markus Weinzierl mit dem FC Schalke 04 herrscht beim FC Augsburg kollektive Erleichterung.

Besonders auch bei Manager Stefan Reuter, dem eine knifflige Trainersuche in der Hochphase der Planung für die erste Europapokal-Saison des schwäbischen Fußball-Bundesligisten erspart bleibt. „Ich freue mich, dass wir in dieser Konstellation gemeinsam weiterarbeiten können“, äußerte der Geschäftsführer Sport.

Weinzierl ist nach seiner Absage an Schalke-Manager Horst Heldt erst einmal wieder vom Trainermarkt. Sicher nicht bis zum Vertragsende in vier Jahren – aber erst einmal für diesen Sommer. Und der 40-Jährige hat ja auch nicht kategorisch „Nein“ zur großen Herausforderung auf Schalke gesagt, sondern das „Ja“-Wort an seinen aktuellen Arbeitgeber nur erneuert. „Nicht nur die Vertragsverlängerung im April bis 2019, sondern auch diese Absage an andere Vereine sind jeweils klare Bekenntnisse des Trainers zum FCA“, sagte Reuter in einem kurzen offiziellen Statement des Vereins zur „Trainerfrage“.

Weinzierl hat mit dem Schalke-Flirt sogar weiter an Profil gewonnen. Er hatte die Augsburger Verantwortlichen über die Schalker Anfrage früh informiert, wie Präsident Klaus Hofmann berichtete. Er hat aber der Verlockung widerstanden, nur zwei Monate nach einer langfristigen Verlängerung in Augsburg, die auch mit einer Gehaltserhöhung verbunden war, das gemeinsam mit Reuter entwickelte „Projekt FCA“ Hals über Kopf zu verlassen.

Der Zeitdruck auf allen Seiten soll auch eine Rolle bei Weinzierls Entscheidung gespielt haben. Unabhängig davon, dass der FC Augsburg noch einmal betonte, dass es „keine Ausstiegsklausel“ im Arbeitspapier des Trainers gebe. Gegen eine „astronomische Summe“, wie FCA-Präsident Hofmann eingeräumt hatte, hätte es bei einem klaren Wechselwunsch von Weinzierl wohl eine Lösung geben können.

Weiter mit Weinzierl war für Reuter und Hofmann aber wichtiger als „ein paar Millionen“ zu verdienen. Mit Platz fünf hat der FC Augsburg zwar in der vergangenen Saison das obere Leistungslimit in der Liga erreicht, trotzdem muss die Entwicklung des Vereins und auch die von Weinzierl damit nicht zu Ende sein. „Wir haben mit dem Europapokal eine große Herausforderung vor uns“, sagte Reuter.

Die internationale Premiere mit dem FC Augsburg in der Europa League wird nun auf ewig mit dem Namen Weinzierl verbunden bleiben. Und meistert er mit dem FCA den schwierigen Spagat zwischen Europa und Liga-Alltag ohne einen sportlichen Absturz, würde sein Ansehen bei den großen deutschen Clubs sich weiter mehren. Neue, reizvolle Angebote wären garantiert. Und mit 40 Jahren ist Weinzierl jung genug für höhere Aufgaben, für Traumziele wie die Champions League.

„Es ehrt uns, wenn der Trainer derartige lukrative Angebote erhält, denn das ist eine Auszeichnung für die Arbeit des gesamten Vereins“, bemerkte Reuter. Der Manager, der zeitgleich zu Weinzierl seinen Vertrag sogar bis 2020 verlängert hatte, kann sich nun wieder der weiteren Kaderplanung widmen. Am 29. Juni ist in Augsburg Trainingsstart – wie geplant mit Weinzierl als Chef auf dem Platz.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion