Rodler Wendl/Arlt erneut Olympiasieger

Das Rodel-Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt hat bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang erneut Gold gewonnen. Ihre Dauerrivalen Toni Eggert/Sascha Benecken begnügen sich mit Bronze. Dabei galten die Weltmeister als die großen Favoriten.
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Tobias Wendl und Tobias Arlt sind Olympiasieger.Foto: Tobias Haase/dpa
Epoch Times14. Februar 2018

Eine schwache Saison, Verunsicherung und Zweifel, ein Sturz im olympischen Training – nichts hat Tobias Wendl und Tobias Arlt auf ihrer Fahrt zum nächsten Olympia-Gold aufhalten können.

Nach dem unerwarteten Coup bei den Winterspielen in Pyeongchang ging das Rodel-Doppel am Mittwoch im Ziel des Olympic Sliding Centre in einer Jubeltraube unter. Ihre gesamte Trainingsgruppe „Sonnenschein“ mit Dreifach-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger, Felix Loch und Cheftrainer Norbert Loch stürzte sich auf sie.

Mit zwei fast fehlerfreien Läufen wiederholten die beiden 30-Jährigen ihren Olympiasieg im Doppelsitzer von Sotschi 2014 und brachten eine schwierige Saison zu einem unverhofften Happy End. „Es gab schon Rennen in diesem Winter, da haben wir richtig einen auf den Deckel gekriegt, aber abgerechnet wird zum Schluss“, sagte der überglückliche Wendl. Selbst der Unfall im Abschlusstraining am Tag zuvor hatte die beiden nicht beeindruckt. „Ich war echt überrascht, dass wir das so cool runtergehauen haben“, meinte Wendl weiter.

Grund zur Freude hatten auch Toni Eggert und Sascha Benecken. Hinter den starken Österreichern Peter Penz und Georg Fischler rasten die Weltmeister aus Suhl zu Bronze. „Wir sind überglücklich. Wir haben sehr viel in der Saison erreicht. Jetzt haben wir uns noch mit einer olympischen Medaille geschmückt“, meinte Benecken, dem zum 28.  Geburtstag im Ziel ein Ständchen gesungen wurde. Er und sein Partner kündigten an, in Peking 2022 „voll auf Angriff“ zu fahren.

„Dass beide Paare Medaillen holen, ist grandios“, sagte Norbert Loch. Seine deutschen Rodler haben in den bisherigen Wettbewerben in Pyeongchang nach Bronze für Johannes Ludwig, Gold für Natalie Geisenberger und Silber für Dajana Eitberger bereits fünf Medaillen eingefahren.

Auch im Teamwettbewerb gelten die Deutschen als Favoriten. Wendl/Arlt hatten schon in Sotschi zur erfolgreichen Mannschaft gehört und können am Donnerstag ihre vierte Goldmedaille holen. Zudem sind sie das dritte Paar nach Hans Rinn/Norbert Hahn (1976/1980) und den Österreichern Andreas Linger/Wolfgang Linger (2006/2010), die zweimal nacheinander Olympiasieger im Doppelsitzer wurden.

Ihr Erfolg kam am Mittwoch etwas überraschend, galten doch die Thüringer Eggert und Benecken nach den Ergebnissen in dieser und der vorherigen Saison als Favoriten. Diese dominierten nach Belieben, gewannen in dieser Zeit 19 von 25 Weltcup-Rennen, wurden Weltmeister 2017, Europameister und deutscher Meister 2018. Und auch in den beiden Trainingsläufen am Dienstag waren sie Bestzeit gefahren.

Doch als es auf der Olympia-Bühne ernst wurde, waren die beiden Berchtesgadener voll da. Im ersten Lauf fuhren sie Bestzeit und setzten sich vor Penz und Fischler an die Spitze. Im entscheidenden Durchgang reichte es trotz eines kleinen Fehlers kurz vor dem Ziel zum Sieg.

Sie waren erst spät in dieser Saison in Schwung gekommen. Cheftrainer Norbert Loch musste sie erst einmal auf Kurs bringen und bat um Weihnachten herum zum Gespräch: „Es sind schon alle Trainer, alle Coaches im Team mit ihnen hart ins Gericht gegangen. Da hat einiges nicht gepasst in der gesamten Saison“, sagte er. „Sie sind im ersten Teil der Saison nicht gut gefahren.“

Wendl und Arlt hatten in ihrer Karriere immer wieder Nackenschläge zu verkraften. Die Winterspiele in Vancouver schaute sich das Duo im Fernsehen an. Bei der Weltmeisterschaft 2011 stürzten die beiden heftig, bei der Heim-WM 2012 in Altenberg blieb nur Rang vier. Doch sie wandelten ihren Frust in Ehrgeiz um, trainierten noch mehr und härter und krönten sich 2014 mit ihrem ersten olympischen Gold.

„Wir waren wirklich entspannt, wir hatten die Goldmedaille von Sotschi im Rücken und wussten, was wir können“, meinte Arlt nach dem Sieg in Pyeongchang. „Wir haben einfach gesagt: Wir ziehen das jetzt runter.“ (dpa)



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