Röhler holt Speerwurf-Gold – Dutkiewicz mit Hürden-Silber

Vier weitere Medaillen gibt es für die Gastgeber bei der Leichtathletik-EM in Berlin - und den zweiten Titel durch Speerwurf-Ass Thomas Röhler. Im Hürdensprint schnappt eine Weißrussin den Deutschen Gold weg.
Titelbild
Goldmedaillengewinner Thomas Röhler (r) feiert mit Andreas Hofmann, der Silber holte.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times9. August 2018

Gold für Thomas Röhler, Silber für Andreas Hofmann – am deutschen Speerwurf-Abend bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin triumphierte der Olympiasieger aus Jena vor dem deutschen Titelträger aus Mannheim.

Mit einem Jubelschrei und Sprung in den Wassergraben genoss Röhler seinen Triumph. 39.335 begeisterte Zuschauer im Olympiastadion feierten am Donnerstagabend das wurfgewaltige Duo – und die Hürdensprinterinnen Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder für Silber und Bronze.

Röhler holte damit den zweiten EM-Titel für das 125-köpfige deutsche Team nach Zehnkampf-König Arthur Abele. Nach drei Finaltagen haben die Gastgeber in der Hauptstadt nun neun Medaillen gesammelt.

Aus dem erträumten Gold-Silber-Bronze für die drei weltbesten Speerwerfer in diesem Jahr wurde es nichts, denn Johannes Vetter schlug am Ende enttäuscht die Hände vors Gesicht. Ein Jahr nach seinem WM-Sieg von London musste sich der Offenburger mit Rang fünf zufrieden geben.

32 Jahre nach dem Sieg von Klaus Tafelmeier hat Deutschland aber in Röhler wieder einen Speerwurf-Europameister. Der 26-Jährige schleuderte das Wurfgerät im dritten Durchgang auf 89,47 Meter hinaus und nahm Hofmann damit die Führung ab. Der Student der Sportwissenschaft gewann aber mit 87,60 Metern Silber. Weinend vor Freude fiel er Röhler später in die Arme.

„Thomas hat seine ganze Routine ausgespielt, ich freue mich für die beiden so sehr“, sagte Bundestrainer Boris Obergföll, der auch Heimtrainer von Vetter ist. Dieser hatte die Saison mit der noch gültigen Weltjahresbestweite von 92,70 eröffnet, zog sich später aber eine Oberschenkelverletzung zu. Er kam nicht mehr an seine Topform heran und ärgerte sich nun über seine 83,27 Meter. Bronze holte der Este Magnus Kirt aus Estland mit 85,96.

Für die Speerwurf-Entscheidung der Frauen an diesem Freitag empfahl sich Christin Hussong. Die 24-Jährige aus Zweibrücken steigerte ihre persönliche Bestleistung in der Qualifikation auf 67,29 Meter und kündigte an: „Im Finale will ich mich noch weiter steigern.“

Die Weißrussin Elvira Herman schnappte Dutkiewicz und Roleder über 100 Meter Hürden Gold weg. Sie triumphierte in 12,67 Sekunden vor der WM-Dritten aus Wattenscheid (12,72) und der entthronten Titelverteidigerin aus Halle/Saale (12,77). Ricarda Lobe aus Mannheim konnte mit Platz fünf zufrieden sein.

Im Siebenkampf lag Vizeweltmeisterin Carolin Schäfer wie erwartet auf Medaillenkurs, tat sich zeitweise aber etwas schwer. Als Dritte mit 3848 Punkten nach vier Disziplinen belegte die Frankfurterin Rang drei. Ihr Rückstand auf die führende Katarina Johnson-Thompson aus Großbritannien betrug 169 Zähler. Auf Rang zwei kam die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Nafissatou Thiam aus Belgien mit so einige Problemen und 3930 Punkten. „Das ist eine gute Ausgangslage. Es war ein solider erster Tag“, sagte Schäfer im ZDF. „Für mich ist diese Saison halt so eine Achterbahnfahrt.“

Gold eroberten am dritten Finaltag auch zwei Weltmeister. Karsten Warholm aus Norwegen in 47,64 Sekunden über 400 Meter Hürden und der Türke Ramil Guliyev in glänzenden 19,76 Sekunden über 200 Meter. Einen Favoritensieg gab es auch über 3000 Meter Hindernis. Der Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad rannte in 8:31,66 Minuten allen davon.

Der neue Zehnkampf-Held Abele konnte am Donnerstag noch nicht wie geplant seine Goldmedaille entgegennehmen. Wegen einer Gewitterwarnung durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) mussten die für den Abend geplanten Siegerehrungen auf der Europäischen Meile am Breitscheidplatz verschoben werden. (dpa)

Christin Hussong erreichte das Speerwurf-Finale. Foto: Bernd Thissen

Carolin Schäfer hat als dritte der Wertung im Siebenkampf nach vier Disziplinen Medaillenchancen. Foto: Bernd Thissen



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