Rückkehr: «Glücksbringer» Berlin für Pirlo und Buffon

Berlin (dpa) - Mit Sonnenbrille grüßte Gianluigi Buffon lässig die jubelnden Juve-Fans, wenige Schritte dahinter schlenderte Andrea Pirlo im schwarzen Maßanzug ins Berliner Teamhotel. Für Turins Superstars war die Ankunft in der Hauptstadt vor…
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Gianluigi Buffon gab sich bei der Ankunft am Teamhotel in Berlin ganz lässig.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times5. Juni 2015
Mit Sonnenbrille grüßte Gianluigi Buffon lässig die jubelnden Juve-Fans, wenige Schritte dahinter schlenderte Andrea Pirlo im schwarzen Maßanzug ins Berliner Teamhotel.

Für Turins Superstars war die Ankunft in der Hauptstadt vor dem Champions-League-Showdown mit dem FC Barcelona auch ein Rendezvous mit ihrer glorreichen Vergangenheit. 3283 Tage nach Italiens WM-Sieg im Olympiastadion wollen die beiden Routiniers ihren ersten gemeinsamen Königsklassen-Titel feiern. „Die Erinnerungen an die Nacht in Berlin sind unauslöschlich“, schwärmte Pirlo über den WM-Triumph vor neun Jahren. „Ich wünsche mir, die gleichen Emotionen am Samstag mit Juve noch einmal zu erleben.“

Neben Pirlo sowie Buffon kehrt in Andrea Barzagli ein dritter Weltmeister an den Ort des Elfmeterkrimis gegen Frankreich zurück. Das Trio besitzt auch im fortgeschrittenen Fußballer-Alter noch immensen Wert für den italienischen Meister: Pirlo (36) glänzt als Taktgeber im defensiven Mittelfeld, mit dem sicheren Rückhalt Buffon (37) im Tor kassierte Turin nur sieben Gegentreffer in dieser Königsklassen-Saison, und Innenverteidiger Barzagli (34) ist mit seiner Erfahrung trotz häufiger Verletzungen eine wichtige Stütze der Abwehr. „Wieder in Berlin zu sein, ist fantastisch und das Finale ein Traum für mich“, sagte der frühere Wolfsburger.

Für die „Gazzetta dello Sport“ ist das Berliner Stadion angesichts des Siegs im olympischen Finale gegen Österreich sogar „ein Glücksbringer von 1936 bis 2006“. „Das letzte Mal im Olympiastadion bleibt das Schönste und das, an das man sich am einfachsten erinnert“, schrieb die Sport-Tageszeitung. „Gianluigi Buffon und Andrea Pirlo standen damals auf dem Feld und sie werden es auch morgen tun – damit das Olympiastadion ein weiteres Mal ihnen gehöre.“

Von diesen fußballerischen Machtfantasien sind die Protagonisten jedoch weit entfernt. „Barcelona ist Favorit, aber es kann alles passieren“, erklärte Pirlo zu der Ausgangslage. Für den Regisseur ist es bereits das vierte Champions-League-Finale. Bei seinem ersten von zwei Triumphen bezwang er 2003 seinen heutigen Club, für den auch zwei Paraden von Buffon im Elfmeterschießen nicht reichten.

Während der ewige „Gigi“ noch zwei weitere Jahre Vertrag bei Juve hat und sogar 2018 noch auf seine sechste WM-Teilnahme spekuliert, bietet die Zukunft von Pirlo Platz für Spekulationen. Vor dem Weiterkommen im Halbfinale über Real Madrid erklärte er, bei einem Triumph ins Ausland gehen zu wollen. „Ich habe mich noch nicht entschieden, wir werden sehen“, erklärte er nach Gerüchten, er könnte mit Barcas Xavi nach Katar wechseln.

Doch vor weiteren Gedanken an die Zukunft will Pirlo seine vierjährige Zeit bei Juve mit dem ersten Königsklassen-Titel für die Turiner seit 1996 krönen. Dass er aufgrund dieser womöglich einmaligen Gelegenheit sonderlich nervös werden könnte, erscheint unwahrscheinlich – auch beim Blick in die Vergangenheit. „Ich spüre keinen Druck. Ich habe den Nachmittag am Sonntag, 9. Juli 2006, damit verbracht, zu schlafen und Playstation zu spielen“, schrieb Pirlo in seiner Autobiografie. „Abends habe ich die WM gewonnen.“

(dpa)


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