Sagnol beginnt Nothelfer-Mission beim FC Bayern

Willy Sagnol soll beim FC Bayern erstmal wieder für Ruhe sorgen. Ob der Interimscoach auch längerfristig zum Nachfolger von Carlo Ancelotti befördert wird, ist aber ungewiss. Spekuliert wird auch über Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann.
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Willy Sagnol übernimmt vorerst das Traineramt beim FC Bayern.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times29. September 2017

Nach dem Rauswurf von Trainer Carlo Ancelotti beginnt Fan-Liebling Willy Sagnol seine Mission als Nothelfer beim FC Bayern.

Der Franzose soll bis zum Bundesliga-Gastspiel bei Hertha BSC am Sonntag wieder für Ruhe bei den kriselnden Münchnern sorgen und den Bossen des deutschen Fußball-Rekordmeisters mit einem Erfolg in Berlin Luft für die Klärung der Trainerfrage verschaffen. „Wir haben keinen Zeitdruck, aber nach der Pause von zwei Wochen wollen wir eine Lösung haben“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß mit Blick auf die Länderspiel-Pause Anfang Oktober.

Offen ist vorerst, ob auch Interimscoach Sagnol Chancen auf einen Aufstieg zum Cheftrainer hat. Die Münchner hätten bei der Trennung von Ancelotti „keinen Plan B“ gehabt, versicherte Hoeneß dem Radiosender FFH. Der Italiener hatte nach dem 0:3 in der Champions League gegen Paris Saint-Germain seinen Posten bei den Münchnern nach 15 Monaten räumen müssen. „Es war eine Ehre, Teil der Geschichte der Bayern zu sein“, ließ der 58-Jährige knapp wissen.

Mit einem starken Auftritt bei der Hertha, die sich in der Europa League mit dem 0:1 in Östersund blamierte, könnte Sagnol durchaus Argumente für eine längerfristige Beförderung sammeln. Der 40-Jährige gewann einst als Rechtsverteidiger mit den Bayern zahlreiche Titel, darunter 2001 auch die Champions League, und ist seither ein Club-Idol. Als Trainer hat er bereits Chef-Erfahrung. Von 2013 bis 2014 betreute er die U21-Auswahl Frankreichs. Von 2014 bis 2016 war er Coach des französischen Erstligisten Girondins Bordeaux.

Ob die Bayern-Führung allerdings dem stillen Franzosen wirklich auf Dauer das launische Star-Ensemble anvertraut, ist ungewiss. Schnell begannen Spekulationen um Thomas Tuchel, der trotz des DFB-Pokalsiegs im Sommer bei Borussia Dortmund gehen musste, und Julian Nagelsmann, der jüngst sogar öffentlich vom Bayern-Job träumte.

Anders als Tuchel aber hat Nagelsmann in Hoffenheim noch einen Vertrag bis 2021 und wehrte Fragen nach einem Arbeitsplatz-Tausch vor dem bitteren 1:2 der Kraichgauer bei Ludogorez Rasgrad in der Europa League ab. „Ich befasse mich nicht mit Spekulationen“, sagte der 30-Jährige dem TV-Sender Sport1. Auch Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen wollte nichts von den Wechselgerüchten um Nagelsmann wissen. „Es langweilt mich einfach nur“, sagte Rosen.

Fest steht, dass die Bayern nicht viel Zeit für eine überzeugende Lösung haben. Im Oktober warten die wichtigen Spiele gegen Celtic Glasgow, in denen es um das Weiterkommen in der Champions League geht, und die schwere DFB-Pokalpartie bei RB Leipzig auf den Branchenführer. „Ich erwarte jetzt von der Mannschaft eine positive Entwicklung und absoluten Leistungswillen, damit wir unsere Ziele für diese Saison erreichen“, mahnte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. (dpa)



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