Saisonhöhepunkt: Kroos will zweiten Königsklassen-Titel

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Toni Kroos steht mit Real Madrid im Champions-League-Finale.Foto:  Chema Moya/dpa
Epoch Times25. Mai 2016
Die Mission EM-Titel muss warten. Bevor Toni Kroos sich mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf das Turnier in Frankreich vorbereiten kann, steht für den Weltmeister das bislang wichtigste Spiel der Saison an.

Im Finale von Mailand hat er die Chance auf seinen zweiten Champions-League-Titel nach dem Erfolg mit dem FC Bayern München vor drei Jahren. „Es wird schwer, wie immer gegen Atlético“, sagte der 26-Jährige vor dem Madrider Stadtduell um Europas Fußball-Krone am Samstag (20.45 Uhr). „Wir müssen ein sehr, sehr gutes Spiel abliefern“, forderte Kroos.

Zwei Titel hat der frühere Bundesliga-Profi mit den Königlichen seit seinem Wechsel vom FC Bayern im Sommer 2014 gewonnen. Direkt im ersten Jahr holte Real mit Kroos den Europäischen Supercup und gewann die Club-Weltmeisterschaft – danach gab es aber im Pokal, in der Meisterschaft und in der Champions League nichts mehr zu holen. Die Chance gegen Atlético will Kroos daher nun unbedingt nutzen. „Wir sind gut genug, um unser Spiel durchzuziehen“, kündigte er an. „Wir arbeiten hart, um im Finale unsere beste Leistung bringen zu können.“

Trotz seiner erst 26 Jahre ist Kroos bereits Weltmeister, deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und Club-Weltmeister. Sowohl bei Real als auch im DFB-Team ist der Blondschopf unumstrittener Stammspieler und Spielmacher, er lenkt das Spiel aus dem Mittelfeld mit seinen Pässen und ist zudem extrem torgefährlich. Beim 0:0 im Halbfinal-Hinspiel gegen Manchester City brachte Kroos 75 seiner 76 Pässe und damit 98,7 Prozent der Zuspiele zum Mitspieler – ein beeindruckender Wert.

Auch Bundestrainer Joachim Löw weiß, was er an seinem Regisseur hat. Die Entwicklung des Ex-Müncheners in Madrid lobte er zuletzt auch in der „Süddeutschen Zeitung“: „Auch bei den Bayern war er top, in Madrid hat er dennoch noch einmal einen Sprung gemacht.“ Dass der Bundestrainer in den ersten Tagen der EM-Vorbereitung in der Schweiz nun wegen des Königsklassen-Endspiels auf den Profi verzichten muss, lässt sich angesichts der Titel-Chance für Kroos wohl verschmerzen.

Ob der Mittelfeldspieler sich möglicherweise mit einem Titel von Real verabschiedet oder in Zukunft weiter für die Königlichen aufläuft, scheint noch nicht klar zu sein. Spanische und englische Medien bringen den Weltmeister immer wieder mit Clubs wie Manchester United, Manchester City oder Paris Saint-Germain in Verbindung. Kroos selbst hat sich zu seinen Zukunftsplänen noch nicht geäußert.

Zunächst aber will er als bislang erst 13. Spieler mit zwei verschiedenen Vereinen die Champions League gewinnen. Kroos wäre der erste Deutsche, dem das gelingt und würde in einer Reihe stehen mit Weltstars wie Didier Deschamps, Clarence Seedorf, Samuel Eto’o oder Cristiano Ronaldo, die alle bereits zwei Königsklassen-Titel haben.

Doch der Respekt vor Atlético, gegen das Real in der Liga zuletzt 2013 gewinnen konnte, ist bei dem 64-maligen Nationalspieler groß. „Sie haben Barcelona und Bayern München geschlagen, zwei der besten Teams der Welt, also verdienen sie auch, im Finale zu sein“, urteilte er. „Sie werden wie immer als ein starkes Team auftreten und das müssen wir auch machen. Dann haben wir gute Chancen, zu gewinnen.“

Deutsche Auslandsprofis in Champions-League-Endspielen:

Name Jahr Verein Gegner Ergebnis
Rudi Völler 1993 Olympique Marseille AC Mailand 1:0
Bodo Illgner 1998 Real Madrid Juv. Turin 1:0
Dietmar Hamann 2005 FC Liverpool AC Mailand 3:2 i.E.
Jens Lehmann 2006 FC Arsenal FC Barcelona 1:2
Michael Ballack 2008 FC Chelsea Man United 5:6 i.E.
Sami Khedira 2014 Real Madrid Atl. Madrid 4:1 n.V.
Marc-André ter Stegen 2015 FC Barcelona Juventus Turin 3:1
Toni Kroos 2016 Real Madrid Atlético Madrid

Kroos könnte als erster Deutscher mit zwei verschiedenen Vereinen die Champions League gewinnen. 2013 siegte Kroos mit dem FC Bayern München. Bislang gelang es zwölf Profis, die Champions League mit verschiedenen Vereinen zu gewinnen.

Eine Übersicht:

– Marcel Desailly (Olympique Marseille 1993 und AC Mailand 1994)

– Didier Deschamps (Olympique Marseille 1993 und Juventus Turin 1996)

– Christian Panucci (AC Mailand 1994 und Real Madrid 1998)

– Clarence Seedorf (Ajax Amsterdam 1995, Real Madrid 1998 und AC Mailand 2003, 2007)

– Edwin van der Sar (Ajax Amsterdam 1995 und Manchester United 2008)

– Paulo Sousa (Juventus Turin 1996 und Borussia Dortmund 1997)

– Owen Hargreaves (FC Bayern München 2001 und Manchester United 2008)

– Deco (FC Porto 2004 und FC Barcelona 2006)

– José Bosingwa (FC Porto 2004 und FC Chelsea 2012)

– Paulo Ferreira (FC Porto 2004 und FC Chelsea 2012)

– Samuel Eto’o (FC Barcelona 2006, 2009 und Inter Mailand 2010)

– Cristiano Ronaldo (Manchester United 2008 und Real Madrid 2014)

(dpa)


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