Schaffen es die Volleyballer nach Tokio?

Die deutschen Volleyballer sind kurz vor dem Ziel. Nur noch ein Sieg fehlt der Mannschaft um Georg Grozer zum Erreichen von Olympia. Im Finale des Qualifikationsturniers wartet Frankreich. Können es die Deutschen packen?
Titelbild
Deutschlands Erfolgsgarant am Netz: Georg Grozer.Foto: Andreas Gora/dpa/dpa
Epoch Times10. Januar 2020

Schon kurz nach dem Einzug ins Finale beim Berliner Olympia-Qualifikationsturnier suchte Deutschlands Star-Volleyballer Georg Grozer die Physiotherapeuten auf.

Die Betreuer der deutschen Mannschaft müssen den fast unverzichtbaren Diagonalangreifer für das Finale am Freitagabend (20.10 Uhr/Sport1) in der Max-Schmeling-Halle gegen Frankreich schnell wieder fit bekommen.

Die rechte Wade bereitet Grozer Probleme. Dennoch war das 35 Jahre alte Kraftpaket beim 3:1 im Halbfinale gegen Bulgarien mit 17 Punkten erfolgreichster deutscher Angreifer. „Wenn das Adrenalin da ist und die Schmerzmittel, dann geht das“, sagte er. Wenn es noch einmal so richtig geht, dann kann sich die Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani den Olympia-Traum erfüllen. Nur der Gewinner des Turniers reist im Sommer nach Tokio. Klappt das für Grozer und Co.?

AUF JEDEN FALL!

Deutschland hat Georg Grozer. Der Diagonalangreifer hat zwar Probleme mit der rechten Wade, für sein Traumziel Tokio beißt er aber nochmal auf die Zähne. Selbst wenn er offensiv nicht seinen allerbesten Tag erwischt, dann rackert er in der Defensive. „Viele können gut angreifen, aber was er in der Abwehr macht, ist beachtenswert“, meinte Sportdirektor Christian Dünnes über seinen Superstar. Grozer will schließlich seine Nationalmannschaftskarriere auf der ganz großen Bühne beenden: bei Olympia. Deutschland hat durch den Einzug ins Finale vielZuversichtgesammelt und agiert mit hoher Konzentration. „Das Selbstbewusstsein ist durchaus da. Wenn wir durchziehen, sind wir mit zwei Beinen in Tokio“, befand Kapitän Lukas Kampa durchaus selbstsicher. „Wir glauben auf jeden Fall alle daran“, meinte auch Außenangreifer Denis Kaliberda. Er steht neben Christian Fromm für eine weitere deutsche Stärke: die Optionen im Angriff. Kommt Grozer im Angriff weniger zum Abschluss, dann übernehmen eben Kaliberda und Fromm Verantwortung. „Wir brauchen jeden Spieler“, sagte auch Nationaltrainer Andrea Giani. Der Italiener ist der nächste Erfolgsfaktor. Als Spieler war er selbst fünfmal bei Olympia dabei und führt das deutsche Team mit großer Gelassenheit und positiver Ausstrahlung. Wenn dann dieFans in der Max-Schmeling-Halle auch noch ihre Spieler nach vorne peitschen, könnte es mit der ersten Olympia-Teilnahme seit 2012 etwas werden.

AUF KEINEN FALL!

Die Franzosen haben immense Comeback-Qualitäten. Im Halbfinale gegen Vize-Europameister Slowenien machten sie einen 0:2-Satzrückstand wett und rangen ihren Rivalen nieder. „Sie sind in der Lage, immer wieder zurückzukommen“, bescheinigte ihnen der deutsche Kapitän Lukas Kampa Extraklasse. Die spielstarken Franzosen lauern förmlich auf ihre Chancen. „Wir sind geduldig“, meinte Nationaltrainer Laurent Tillie über das Halbfinale, als späte personelle Wechsel fruchteten. In Earvin N’Gapeth haben die Franzosen außerdem einen Außenangreifer, der zwar launisch ist ,aber Partien auch quasi im Alleingang entscheiden kann. Der Europameister von 2015 hat darüber hinaus personelle Rückschlägewie das Fehlen von Top-Angreifer Stéphen Boyer verkraftet. Georg Grozer wiederum fand bei der deutschen Mannschaft im Halbfinale auch wegen seiner Wadenprobleme im Aufschlag nicht das passende Timing. „Man konnte sehen, dass ich ein bisschen aus dem Rhythmus war“, meinte er. Aber gerade von seinen Aufschlägen und einem Grozer in Topform hängt für den EM-Zweiten von 2017 so viel ab. Je mehr seine Wade zwickt, umso mehr fehlt Deutschland die stärkste Waffe in der Offensive. Frankreich dürfte das ausnutzen. (dpa)



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